Für Elise und anderes

susa

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Nachdem ich im Lehrerforum gelesen habe, dass die arme Elise nicht ganz so beliebt ist, gibt es da noch mehr solcher Stücke? Alle Schüler wollen es spielen und die Lehrer brauchen Schmerzenszulage?

River flows in you ?
Pour Adelaide (falls ich das jetzt richtig geschrieben habe)?
Mondscheinsonate 1. Satz ?
 
Türkischer "Marsch" a la Heumann?
 
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Pour Adelaide (falls ich das jetzt richtig geschrieben habe)?
Sehr schön! Vermutlich meinst du "Ballade pour Adeline" von Clayderman.

Es gibt sicher genug solcher Dauerbrenner verschiedener Schwierigkeitsgrade, um einen ganzen Klavierabend zu füllen. Bach C-Dur Präludium aus WTK I und C-Dur-Invention, Sonata Facile von Mozart (1. Satz), Walzer a-moll von Chopin (der kleine), Nocturne op. 9/1, 1. Ballade, diverse Etüden; Rachmaninov Prélude op. 2/3, Beethoven Sonate op. 2/1 1. Satz (auch op. 10,1 1. Satz), Claire de Lune von Debussy, Rondo Capriccioso von Mendelssohn, Grieg Arietta...

Aber die Elise und das C-Dur-Präludium sind schon besonders schlimm. :lol: Letzteres sollte man nur erlauben, wenn der Schüler auch die Fuge dazu spielt.
 
Darf man sich als Klavierschüler weigern, Bach zu spielen? Standard der Klavierlehrer in meiner Kleinstadt war scheinbar: eine Klavierschule durchspielen, dann die Anna Magdalena, Inventionen und wenn der Schüler bis dahin noch nicht kapituliert hat das Wohltemperierte Klavier. Wenn man nett und fleissig war gabs noch eine Sammlung kleiner Sonatinen (Beethoven, Clementi…), ansonsten Czerny. Als modernes evt auf harter Nachfrage einen Heumann Band.
Wohn da natürlich schon lang nicht mehr und habe nach x Jahren Pause wieder mit Klavierunterricht angefangen - fast Bach frei!
 
Weil ich nicht gern Sachen übe, die ich mir selbst nicht anhören würde. Bleibt ja noch genügend anderes übrig.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass du dir bisher ungeliebte Musik lieber anhören wirst, wenn du sie selbst gespielt hast. Die intensive Auseinandersetzung mit Bach am Instrument wird deinem Verständnis dieser Musik guttun.

Natürlich darfst du dich weigern, etwas von Bach zu spielen. Du willst ja keine Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule machen. Und ich habe Klavierschüler (erwachsene Wiedereinsteiger bzw. Späteinsteiger) erlebt, denen es überhaupt nicht gelang, eine Invention zu verinnerlichen und sicher zu spielen, weil sie kognitiv mit dem Stimmengeflecht überfordert waren. Aber dennoch habe ich sie diese eine Erfahrung mit Bach machen lassen. Das gehört meiner Meinung nach zu einer fundierten Bildung am Klavier dazu.
 
Weil ich nicht gern Sachen übe, die ich mir selbst nicht anhören würde. Bleibt ja noch genügend anderes übrig.

Selber spielen und etwas anhören sind aber zwei paar Schuh.
Das durfte ich in den letzten Monaten ( im Nachhinein zu meiner Freude) feststellen.

Ich bin überhaupt kein Blues Fan. Da ich aber Ragtime und Boogie Woogie mag nötigte mich mein KL dazu auch den einen und anderen Blues zu spielen. Ich hab erst einmal ein langes Gesicht gemacht und bin nur zähneknirschend darauf eingegangen. Wenige Wochen später hab ich mich bei ihm entschuldigt, denn gerade Blues zu spielen machte mir nämlich unheimlichen Spaß.

Ich würde mir trotzdem nie ein Konzert anhören, bei dem vorwiegend Blues gespielt würde. Aber seitdem bin ich vorsichtig damit, etwas abzulehnen, weil ich es selber nie hören würde.

Im Chor und während meinen Gesangsstunden hatte ich diese Erfahrung auch schon öfters gemacht und hätte eigentlich schon vorgewarnt sein müssen. Mit dieser Einstellung kann man sich leider wunderbarer Überraschungen berauben.
 
... und das C-Dur-Präludium sind schon besonders schlimm. :lol: Letzteres sollte man nur erlauben, wenn der Schüler auch die Fuge dazu spielt.
Ich schaeme mich jetzt gerade ganz furchtbar, hab' ich im ersten Jahr auch spielen wollen und gespielt und spiele es auch heute noch gerne.
Kann ich das mit der Fuge wieder gutmachen? Ich weiss, Antwort wird schwierig sein, ich probier's aber trotzdem: Ist die im 3. Lehrjahr ansatzweise moeglich?
 
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Du musst dich nicht schämen, es ist ganz normal, dass man zuerst die bekannten Stücke kennen und schätzen lernt :003: Man muss sich nur evtl. mit seinem Klavierlehrer auseinandersetzen und akzeptieren, dass er das Stück nicht gerne unterrichten möchte.
 
@Demian Wahrscheinlich ist mein Problem, dass ich eine Überdosis Bach abbekommen habe… Und es gibt ja noch einige andere Komponisten, die polyphone Sachen geschrieben haben - sogar Fugen!
Das würde ich zB gern spielen:
 
Jo, stimmt. Deswegen werden die meisten vermutlich auch nicht Mathelehrer :005:
Es gibt auch Lehrer die bestimmte Stücke mit allen oder vielen Schülern machen, weil man daran bestimmte Dinge lernen kann oder weil sie als interessante Referenz für den Spielstand, das Können, die Auffassungsgabe etc. der Schüler dienen.

Aber es ist doch ganz klar: Ich möchte auch nicht jeden Tag das gleiche anziehen, essen, sehen, hören. Vor allem, wo es so eine riesige Fülle an guter Klavierliteratur gibt. Mir tun da fast ein bisschen die Lehrer gewisser Orchesterinstrumente leid, für die man die gesamte Sololiteratur im Instrumentenkoffer mit sich herumtragen kann...
 
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