Meine obige Kritik war sicher etwas summarisch, aber da sich der Faden ausweitet, noch eine persönliche Anmerkung: Je engagierter man als Amateur spielt, desto mehr Mut braucht es wohl, sich der Kritik des Forums und Hasenbeins
zu stellen. (Ich denke mir immer: nächste Woche bin ich so weit, dann kann ich es aufnehmen. Na übernächste Woche...
).
Ich habe einige Jahre als Musikkritiker gearbeitet, also Konzerte und CDs besprochen, und mir von je meine Gedanken zu dem Vorgehen gemacht:
1.) Was eigentlich selbstverständlich ist, aber doch immer wieder gesagt werden muss: Es gibt, abgesehen von Fehlern, die wir Amateure bezüglich des Notentextes machen, oder Unpässlichkeiten, über die man bei bekannten Künstlern auch mal hinwegsehen darf, keine objektive Kritik. (Auch gedruckte Kritiken stellen die Meinung des Kritikers, nicht die der Zeitung dar.)
2.) Viele Musiker legen ihr Herzblut, ihre Seele oder wie man es nennen möchte, in ihre Musik. Negative Kritik ist für sie deswegen immer verletzend.
3.) Diese Verletzung ist trotzdem nicht auf die Person als Ganzes zu beziehen.
4.) Die Kritik sollte trotzdem ernst genommen werden.
5.) Konstruktive Kritik bedeutet nicht nur, dass der Kritiker seine Meinung begründet und (hier) Verbesserungsvorschläge macht, sondern auch, dass der Musiker sich mit der Meinung des Kritikers konstruktiv auseinandersetzt, d.h. sich überlegt, ob der Kritiker recht haben könnte oder warum man als Interpret auf seiner Ansicht beharren möchte.
Die Idee eines geschützten Bereichs in Clavio finde ich im Prinzip sinnvoll, aber ist das nicht eh schon der Fall? Schließlich können nur Mitglieder kommentieren.
Es grüßt
Die Drahtkommode