Bei Resonanzböden ist meiner Meinung nach weniger wichtig, WER die fertigt, als die Frage, aus welchem Holz. Hier in Europa werden immer die Sagen und Märchen und Wahrheiten erzählt vom Val di Fiemme, Fleimstal in Tirol etc., wo Fazioli das Holz der Gedrehten Haselfichte her habe, wo zuvor auch die berühmten Geigenbauer aus Cremona das Holz angeblich hergehabt hätten, und auch die Fa. Strunz in Bayern.
Steinway kauft in Kanada und Alaska das Sitkaholz, eine andere Fichtenvarietät.
Bzgl. Cremona hörte ich mal eine andere Wahrheit oder "Wahrheit"; dass die Cremonenser ihr Klangholz aus verschmadderten Becken bei venezianischen Holzhändlern gekauft hätten, Holz, das paar Jahre in Wasser gelagert war, und deren Lignin-Bindemittel in der Zwischenzeit von anaeroben Bakterien weitenteils aufgefuttert worden sei, sodass es das leichteste Fichtenholz ever geworden sei, und daraus machte man dann die Klangböden der Violinen von Amati, Guarneri, Stradivari und anderen.
Muchas speculationes.
Heute kann man wieder klasse Violinen kaufen, in der Qualität einer Strad, satt fünfstellig, und das Holz kommt aus Tirol.
Das Holz der alten Venezianer hingegen kam großenteils aus der Ecke des früheren Jugoslawien, den Gebirgsregionen des heutigen Kroatien und Serbien.
Der US-amerikanische, heute in Tschechien ansässige Nachbauer derer Klaviere nach Machart Pleyel, Erard, Stein et cetera, Paul McNulty, lebt deswegen in Tschechien, weil damals das Klangholz aller Wiener maßgeblichen Klaviermacher von dort stammte.
Es ist also vielfältig. Vielleicht ist weniger wichtig, dass das Klangholz aus der Varietät der gedrehten Haselfichte komme oder aus der Sitkafichte, oder nach alt-amerikanischer Sitte einst aus den Appalachen-Höhen, als dass es eher sorgfältig gut abgelagert ist und von den "richtigen" Bakterien verstoffwechselt und lignin-befreit wurde?
Je ne sais-pas.
Ich bin Cartesianer. Ich bin kein Klavierbauer. Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ich weiß aber, dass das Holz meines Flügels noch original uralt von der Appalachenweißfichte ist, als einer der sehr sehr sehr wenigen Steinies..., und ich höre das, dass das anders ist als der Sitkakram. Nur nutzt mir das nix, denn wenn kaputt, dann seit ca. 1925 unwiederbringlich.
Also ausspänen, reparieren. <achselnzucken>
Es ist, wie es ist, du kannst nicht alles "original" reparieren.
Und du kannst nicht alle Lügner zum Klangkomponieren und -kompostieren stets erschlagen, ist leider ein No Go...