Eure Meinung zum EU Artikel 11 und 13

Weiß bis heute einer, wieviel da vergütet wird
Nein, über den Betrag haben Google und GEMA Stillschweigen vereinbart.

Was Reitz da schreibt ist auch ein wenig einseitig. Gerade durch das Streamen auf diversen Plattformen (dort gibt es ja Lizenzverträge und die Künstler werden entlohnt) bekommt sein Text eine viel größere Verbreitung als es ohne diese Plattformen möglich wäre, wenn er sie denn nutzen würde. Einnahmequellen sind also hinzugekommen statt weggebrochen. Musik kaufen ist Vergangenheit; dass muss man auch als Künstler mal akzeptieren, damit man überhaupt über neue Regelungen diskutieren kann.*
Und 128k Klicks ist jetzt auch nicht all zu viel, vor Allem dann, wenn man anfängt, zu schauen, wie lange der Song überhaupt gehört wurde (ganz viele Sachen schaue ich mir nur 20 Sekunden an, Helene Fischer würde es bei mir auf 5 bringen :-D).

*) Letztendlich geht es doch wie immer nur darum, wer das größte Stück vom Kuchen bekommt. Das sind derzeit Google&Co; die "alten" Verlage und Verwertungsgesellschaften mit alten Strukturen haben das Nachsehen**. Und das soll nun die Politik richten. Bin ich auch dafür, aber halt nicht mit dieser "Haftungs-Brechstange", die mehr Unklarheit und Unsicherheit als Klarheit und Sicherheit schafft. Das Content-ID-System diverser Anbieter ist doch bereits jetzt schon hoffnungslos überfordert; wie soll da eine Vorabprüfung funktionieren, gerade bei Humor/Satire oder Livestreams?

**) stimmt eigentlich auch nicht denn z.B. GEMA generiert jetzt mehr Einnahmen durch die Einigung mit Google, aber den Lobbyisten ist das Stück Kuchen wohl noch zu klein
 
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aber den Lobbyisten ist das Stück Kuchen wohl noch zu klein
Na ja, als ein Geschäftsmodell würde ich es bisher auch nicht sehen, als Urheber über YT und GEMA Einnahmen generieren zu wollen. Einigen Künstlern scheint es aber nicht um Einnahmen zu gehen, sondern um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern, wenn sie zusätzlich noch Werbung für ihre Songs auf YT buchen.

Immerhin hätte der Reitz wohl statt 1 um die 8 Euro erhalten, wenn die GEMA nicht 1 zu 8 zwischen E- und U-Musik umverteilen würden. So hatte ich es zumindest einmal mit der Verteilung gelesen und verstanden.

Habe keine aktuellen Zahlen, nur in der Erinnerung, die trügen kann und da wurde berichtet, dass wer AdSense-Werbung auf seinen Videos einbindet, etwa so um 1,- Euro pro 2.000 Aufrufe erwirtschaften könnte. Wie gesagt, nur neblige Erinnerung, zudem könnten die Preise gefallen sein. Der eine Euro wäre aber nur ein Anteil von dem, was Google einnimmt. Bei 128.000 Aufrufen könnten das theoretisch 64 Euro für die Kaffeekasse sein, aus 100 Videos könnte so vielleicht ein kleiner Nebenverdienst werden. Nicht über die GEMA, sondern über Google AdSense.

Andere Beispiele wären über diese Seiten zu finden.
Andere Quellen haben für 2013 durchschnittliche Werbekosten von 7,60 Dollar pro 1.000 Videoeinblendungen angegeben. Die 55% für den Publisher wären dann ca. 4,18 Dollar (ca. 3 Euro).

https://www.selbstaendig-im-netz.de...piele-und-wie-viele-videoaufrufe-noetig-sind/
Somit würde jemand, der eigene geschützte Werke als Videos hochladet und Werbung einbindet, mehr mit diesen Werken verdienen können, als wenn er mit Einnahmen von der GEMA rechnen würde, könnte ich mir vorstellen.
 
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Das schwankt total je nach Kontext*. Letsplayer z.B. verdienen recht wenig pro Klick, Technik- oder Beauty-Kanäle verhältnismäßig viel. Keine Ahnung, wo sich hier Musik einreiht.

*) Hier z.B. die geschätzten monatlichen Einnahmen eines Klavierbauer-Kanals:
geld.JPG

Man sieht dass das sehr streut. Unterschiedlicher Inhalt lässt sich halt unterschiedlich monetarisieren.

Na ja, als ein Geschäftsmodell würde ich es bisher auch nicht sehen, als Urheber über YT und GEMA Einnahmen generieren zu wollen.
Es ist aber ein recht erfolgreiches Geschäftsmodell. Und wer nur auf ein Modell setzt, ist eh im Nachteil. So wird heute im Gegensatz zu früher der meiste Gewinn von Pop-/Rockbands nicht durch Plattenverkäufe sondern durch Konzerte und Merge generiert. Und Konzertbesucher generiert man über Plattformen wie YT. Die Zeiten ändern sich halt, immer, fortlaufend.
 
So wird heute im Gegensatz zu früher der meiste Gewinn von Pop-/Rockbands nicht durch Plattenverkäufe sondern durch Konzerte und Merge generiert. Und Konzertbesucher generiert man über Plattformen wie YT.
Ja dem würde ich jetzt vollauf zustimmen.

Ich dachte dabei mehr an Projekte wie von @Tastenjunkie einmal angesprochen, als ohne größere Konzerte oder so, dafür aber mit einigen Videos.

https://www.clavio.de/threads/projekt-groessenwahn-solo-album.25490/
 
Ich finde die Argumentation durchaus nachvollziehbar
Es geht ja nicht gegen neue Regelungen, es geht gegen unausgereifte Regelungen.

Um z.B. beim Upload zu kontrollieren, ob ein Text, ein Bild oder eine Audioaufnahme bereits im Web existiert, muss ein Zugriff auf Datencenter bestehen, in denen bereits Billionen Webseiten, Bilder und Audioaufnahmen gespeichert wurden und eine Softwaretechnologie vorhanden sein, um diese Datencenter innerhalb kürzester Zeit durchsuchen und die Binärdaten von hochgeladenen Dateien mit den Binärdaten von vorhandenen Dateien vergleichen zu können.

Google und Microsoft besitzen diese Datenbestände und Softwaretechnologien, ein mittelständisches Unternehmen jedoch nicht. Im Endergebnis könnten auch nur Google, Microsoft und vielleicht noch drei andere eine Möglichkeit bieten, um über eine Schnittstelle den Upload zu filtern, womit deren Marktmacht weiterhin steigt und für diese die Möglichkeiten zur Kontrolle des Internets zunimmt.

Praktisch ist es ja bereits seit zwei Jahrzehnten so, dass Webseiten, die sich von Aufbau und Gestaltung nicht an den Richtlinien von Google halten, nicht auf den ersten Ergebnisseiten gelistet werden und somit so gut wie nicht zu finden sind.

Und dann kommen weitere, von Gegnern erwähnte Gründe hinzu.
 
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Ich finde die Argumentation durchaus nachvollziehbar:
Die Pros des Artikels stimmen zu 100% mit den Argumenten der Artikel-13-Gegner überein.
Aber bereits der zweite Absatz enthält so unglaublich viele reißerische Unwahrheiten und verdrehte Fakten, dass ich mich wundere, dass Dich so ein Artikel anspricht.
Weiter unten werden dann auch noch illegale Tauschbörsen und Google einfach gleichgesetzt. Sorry, aber wie kann man so was ernst nehmen? Als ob ein Artikel 13 illegale Tauschbörsen verhindern würde. Das eine hat mit dem anderen so gar nichts zu tun.

Wie sieht es denn im Moment aus? Auf YT z.B. kann jeder Mensch etwas hochladen oder streamen. Bereits jetzt greift ein Content-ID-System, das alles auf angemeldete Werke hin überprüft. Man bekommt einen Hinweis bis hin zu einer Sperrung/Unterlassung, je nach Wunsch des Urhebers. Keiner verdient Geld, weder Google noch der Urheber noch der Uploader.
Schaltet der Uploader Werbung (monetarisiert also das Video), dann bekommt der Urheber automatisch sämtliche Einnahmen (abzüglich dem Anteil von Google). Dabei ist es egal, wie hoch der Anteil des Urhebers an dem Video ist, er bekommt alles, der Uploader bekommt nichts. Das jetzige System ist also bereits ganz im Sinne der Urheber, deren Rechte verletzt werden.
Dabei ist bereits das jetzige System anfällig und entscheidet immer im Sinn des Urhebers. Selbst amateurhafte Einspielungen von Clavioten fallen zum Teil darunter, aber auch sehr viele Zitate, die als solche nicht erkannt werden.

Mit dem neuen Gesetz wäre es nicht mehr möglich, dass jeder Mensch etwas hochladen kann, egal ob monetarisiert oder nicht. Livestreams wären gar nicht mehr möglich. Formate wie z.B. von Klaus Kauker wären nicht mehr machbar, weil sein Kram voll von musikalischen Zitaten und musikalischer Satire ist.

Und wenn ich das schon lese "betrifft nur große Plattformen, die damit Geld verdienen, kleinere Startups...blabla". Was ist mit den kleinen Startups, die große Plattformen wie YT nutzen? Genau das tun die nämlich. Und wie sieht es denn mit Clavio.de aus? Ist das groß oder klein? Wer entscheidet das? Geld wird auf jeden Fall verdient, es wird Werbung geschaltet. Angenommen Clavio fällt mit unter den Artikel, so müsste der Betreiber jeden einzelnen Beitrag vor Veröffentlichung auf Urheberrechtsverletzung prüfen. Wie soll das gehen? Und wenn es automatisch passieren soll, wer füttert den Filter? Und wie soll überhaupt überprüft werden, ob der Filter richtig gefüttert wurde, also ob die angemeldeten Rechte überhaupt bestehen?

Das ist weder im Kleinen noch im Großen umsetzbar. Man schaue nur mal, was in einer Minute im Internet so passiert (2017, dürfte jetzt noch um einiges krasser sein):
infografik_13156_das_passiert_in_60_sekunden_im_internet_n.jpg



Alle, sowohl die Befürworter als auch die Gegner wollen die Urheberrechtsreform. Den Gegnern geht es nur um einen einzelnen Artikel der Reform, der unausgereift ist. Er ist nicht nur unausgereift, er ist einfach totaler Unsinn.

Aber das Schlimmste ist: Bei den ganzen Interviews und Gelaber bekommt man immer mehr den Eindruck, dass viele der Politiker ihre Entscheidungen auf Grund mangelnden Wissens und falschen Vorstellungen treffen (die Verschwörungstheorien lass ich mal außen vor). ALLE! Politiker, die sich fachlich mit dem Thema beschäftigen, sind parteiübergreifend gegen Artikel 13 gewesen.
 
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Man kann die Vorteile von Artikel 13 sehr leicht positiv herausstellen: Urheberrecht stärken, digitalen Kapitalismus einschränken, Milliardenunternehmen sollen was abgeben etc. etc.

Da kann doch keiner was dagegen haben, oder?
Nein, kann man nicht! Auch sehr viele Artikel-13-Gegner sehen genauso, dass diese Ziele gute Ziele sind, dass illegales Sharing nicht OK ist.

Alle Artikel 13 Gegner in der Umfeld von Digitalpiraten zu rücken (Framing aus Artikel "viele Millionen Menschen sitzen jeden Tag am Computer und nutzen die Internet-Tauschbörsen"), oder sie Bots / Bezahldemonstranten umzudeklarieren, die Lobbygesteuert sind (Framing aus Artikel "dass so viele kluge Menschen sich vor deren Karren spannen lassen") - das ist eine ganz miese Tour und hat nichts mit den Bedenken der engagierten Menschen zu tun.
An der Stelle sieht man schon, vor welchen Karren der Autor sich gerne spannen lässt - um in der Sprechweise zu bleiben. Die Medien haben sich bei der Berichterstattung zu dem Thema insgesamt nicht mit Ruhm bekleckert, man ist gut erkennbar befangen.


Den Gegnern von Artikel 13 geht es darum, dass nur durch Upload-Filter dieses Gesetz erfüllt werden kann, selbst wenn es so nicht drinsteht. Der Autor des Artikels nutzt auch dieses Framing "Zwar sind Upload-Filter im neuen Urheberrecht gar nicht vorgeschrieben" und nutzt hier dieselben Sprechblasen von Voss und co, auch wenn er es dann relativiert nur um ein "Die Internet-Konzerne werden intelligentere Lösungen zum Schutz des Urheberrechts finden müssen." hinterherzuschieben.

Nicht ein einziuger Pro-Artikel-13-Politiker konnte in Interviews die Frage beantworten, wie das ohne Upload-Filter gehen soll. Typisches Antwortmuster: "Upload-Filter stehen nicht im Gesetz - das muss man dann später durch Gesetze in die Praxis umsetzen, das wird man dann sehen wie das geht".

Man stelle sich vor, man beschließt morgen das EU-Gesetz: "In 2 Jahren müssen alle EU-Mitglieder Stroh zu Gold spinnen können". Wenn man dann entgegnet, solche Spinnräder seien physikalisch eher schwierig kommt als Antwort: "Spinnräder stehen gar nicht im Gesetz - das muss man dann später durch Gesetze in die Praxis umsetzen, das wird man dann sehen wie das geht".


Upload-Filter können überhaupt nur die ganz Großen, man wird Google und co gerade den Rücken stärken, statt Sie zu treffen. Und Upload-Filter haben auch eine politische Implikation, ist es nicht nur der Grundstein zu Vollüberwachung und Zensur, wenn unsere Demokratie mal aus dem Ruder läuft wie in der Türkei, in Polen, in der Slowakei etc.?


Der Youtuber hier hat mehrere Videos zu dem Thema und zeigt die Probleme anhand von Beispielen - und wiederlegt viele Argumente von Pro-Artikel-13-Politikern, die es natürlich besser wissen und uns einfach platt ins Gesicht lügen:


View: https://www.youtube.com/watch?v=3xCfwbJYWuM
 
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Man stelle sich vor, man beschließt morgen das EU-Gesetz: "In 2 Jahren müssen alle EU-Mitglieder Stroh zu Gold spinnen können".

Solche illusionären Ziele gibt´s doch ständig. "Bis in 10 Jahren wollen wir die CO²-Emmission um 50% senken" ... oder so. :021:


Upload-Filter fände ich toll, wenn sie das Uploaden von Gewalt und Grausamkeit oder wenigstens von Pornographie-mit-Wehrlosen verhindern würden. Tunse aber nicht.

Hauptsache die Urheberrechte sind zweifelsfrei. :007: Oder soll es etwa auch Uploadfilter im "Darknet" geben? :005:



P.S.
Hat denn der auch mit dem Tukan verhandelt, ob dieser einverstanden ist mit der Verbreitung seines Konterfeis? Ich sehe die Persönlichkeitsrechte des stattlichen Vogels verletzt!!!1!!1!
 
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Solche illusionären Ziele gibt´s doch ständig. "Bis in 10 Jahren wollen wir die CO²-Emmission um 50% senken" ... oder so. :021:

Das wäre zumindest prinzipiell möglich und auch nötig - aber wo kein Wille ist, ist natürlich auch kein Weg.

Sich ein über-ehrgeiziges Ziel zu setzen, dagegen habe ich nix und das gibt es in der Tat auch oft genug...bis 2022 müssen alle Bundesleistungen digitalisiert sein, wir wollen das 2 Grad Ziel schaffen, Dein CO2-Beispiel usw.
Auch wenn es nicht mehr wirklich schaffbar ist, alle sollten in die Richtung arbeiten.

Aber dieser Artikel 13 ist nicht mal theoretisch in die Praxis umsetzbar, ohne Upload-Filter schon gar nicht - und selbst solche Filter-Technologien können keine Satire/Zitate/Memes/Stilkopien/Clavio-Einspielungen etc. von Lizenz-Content differenzieren, schon gar nicht von weltweiten Urhebern.
 
Der Prantl hat allerdings auch geschrieben, dass die Richtlinie Macken enthält.
Ja dann hätte er halt dazu schreiben müssen, dass sich die Proteste genau gegen diese Macken richten und nicht gegen die Urheberrechtsreform. Das wäre faktisch richtig gewesen. Aber dann hätte er ja nix zu schreiben gehabt.
So schreibt er leider nur einen Artikel mit völlig verzerrter Sicht und falscher Pauschalverurteilung, als ob es solche Artikel nicht schon zu Hauf gäbe.
 
Hier schreibt mal ein Befürworter der neuen EU-Richtlinien. Ich finde die Argumentation durchaus nachvollziehbar:

Als Alpha-Journalist der Süddeutschen Zeitung kann er sich schwerlich eine andere Meinung erlauben. In Polen machten die Zeitungen Jagd auf Abgeordnete, die nicht zustimmen wollten. Motto: "Eure Gesichter merken wir uns!" Wenn man solchen Mitteln gearbeitet wird, darf man ruhig an der Ehrlichkeit der Absichten zweifeln.

Wie sieht es denn im Moment aus? Auf YT z.B. kann jeder Mensch etwas hochladen oder streamen. Bereits jetzt greift ein Content-ID-System, das alles auf angemeldete Werke hin überprüft. Man bekommt einen Hinweis bis hin zu einer Sperrung/Unterlassung, je nach Wunsch des Urhebers.

Das neue Recht wird letztlich eine Beweislastumkehr des Uploaders bewirken. Er muss beweisen, dass das Werk keine Rechte verletzt. Mir ist auch nicht klar, wie ein Uploadfilter die Gemeinfreiheit eines Werks erkennen soll.
 
Sich ein über-ehrgeiziges Ziel zu setzen, dagegen habe ich nix und das gibt es in der Tat auch oft genug...bis 2022 müssen alle Bundesleistungen digitalisiert sein, wir wollen das 2 Grad Ziel schaffen, Dein CO2-Beispiel usw.
Auch wenn es nicht mehr wirklich schaffbar ist, alle sollten in die Richtung arbeiten.

Da haben wir augenscheinlich eine unterschiedliche Auffassung. Ich finde es besser, wenn man sich realistische Ziele setzt, und die dann aber auch tatsächlich erreicht.

Mit der Tannhäuser-Transkription warte ich ja auch noch ein bisschen. :001:
 
Mir ist auch nicht klar, wie ein Uploadfilter die Gemeinfreiheit eines Werks erkennen soll.
Mir ist nicht mal klar, wie die Unfreiheit erkannt werden soll.
Angenommen, es gibt eine Aufnahme von @mick seinen Konzerten, von Mick selbst, nem anderen, mit oder ohne sein Wissen erstellt. Mick will nicht, dass die veröffentlicht wird. Die Plattformen kennen Mick aber gar nicht. Also muss der Mick jeder einzelnen Plattform die Aufnahme schicken mit der Bitte, nicht zu veröffentlichen.
Macht er das nicht (kann er gar nicht, die Kapazitäten hat er nicht oder er weiß gar nix von der Aufnahme), muss die Plattform auf Mick zugehen. Ich erinnere daran: Sie kennt ihn gar nicht.
So oder so haftet die Plattform, wird also in jedem Fall jede unbekannte Aufnahme, ob nun urheberrechtlich geschützt oder nicht, filtern müssen.
Damit hätte sich der Zweck einer Sharing-Plattform erledigt und es wäre eine reine Verlags-/Verwertungsgesellschaft, auf der kein freier Content mehr verfügbar wäre.
 
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Oder soll es etwa auch Uploadfilter im "Darknet" geben?

Das Darknet inklusive dafür nötiger Tools und Infrastruktur soll ja komplett verboten werden, siehe der Gesetzesvorschlag des Bundesrates. Dann braucht's natürlich auch keine Uploadfilter. Es reicht ja, wenn man Illegales doppelt illegalisiert. Dann ist es garantiert weg, der doppelte Holzhammer hilft ja immer gegen alles... :denken:

Was dann allerdings auch weg ist, sind die Kommunikationswege für Dissidenten in anderen Ländern, Kontakte von Informanten zur Presse, Kontakte von Journalisten im Ausland zu ihren Mutterhäusern. Ist ja alles nicht so schlimm, brauchen wir nicht. Vor allem brauchen wir keine sicheren Kommunikationswege für Whistleblower. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... :schweigen:
 
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Das neue Recht wird letztlich eine Beweislastumkehr des Uploaders bewirken. Er muss beweisen, dass das Werk keine Rechte verletzt. Mir ist auch nicht klar, wie ein Uploadfilter die Gemeinfreiheit eines Werks erkennen soll.

Um gemeinfreie Werke schert sich doch sowieso keiner, weil da keiner was dran verdient.

§13 (17) sieht ja vor, dass die Plattformen zunächst versuchen, alle Werke zu lizensieren. Das heisst dann, dass ein Uploadfilter nur noch zwischen bekannten lizensierten Werken und nicht-lizensierten Werken unterscheiden muss. Alles, was nicht einwandfrei als lizensiert erkannt wird, wird dann geblockt. Für Musiker, die eigene Werke irgendwo veröffentlichen wollen, heisst das dann Zwangsmitgliedschaft in der GEMA und jedes Werk dort vorher registrieren.
 
Für Musiker, die eigene Werke irgendwo veröffentlichen wollen, heisst das dann Zwangsmitgliedschaft in der GEMA und jedes Werk dort vorher registrieren.
Nur für eine begrenzte Anzahl von mp3-Dateien genügt eine einfache Webseite, um diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Beinahe alle Seiten über Musiktheorie usw. machen es seit vielen Jahren so und so lange es sich nur um eigene Aufnahmen handelt, wird es da auch weiterhin keine Probleme geben.

Etwas knapp könnte es bei Videos werden. Doch wenn ich mich richtig erinnere, benutzen bereits seit vielen Jahren einige größere Bilderdienste kostengünstige Serverlösungen mit hoher Verfügbarkeit von Amazon.

Nur ganz kostenlos wäre dann halt alles nicht mehr und man würde keine Möglichkeiten zum Upload anbieten, sondern nur noch eigene Aufnahmen.
 
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