Gibt es dazu überhaupt einen konstruktiven Gegenvorschlag
Natürlich, schon lange. Und das Modell dazu hat sich in der Offlinewelt seit Jahrzehnten bewährt: Die Pauschalabgabe.
Das Urheberrecht (Kontrolle, Vergütung) ist bereits seit der Erfindung der Kassette technisch nicht mehr umsetzbar. Daher hat man sich auf eine Pauschalabgabe für Kassetten, CD-Rohlinge, USB-Sticks, Drucker, Kopierer... geeinigt. Der Erlös daraus wird Urhebern ausgeschüttet.
Der schon vor Jahren gemachte Vorschlag, das auch für das Internet umzusetzen, ist im EU-Parlament leider nicht durchsetzbar. Dabei wäre es für alle Seiten so einfach und dass das geht, hat die GEMA mit YT bewiesen.
Es geht eben doch um ganz andere Interessen als nur die der Urheber.
oder sind den Kritikern die Urheber einfach nur scheißegal
Natürlich nicht. Die (medial) größten Kritiker sind selbst Content-Creator, die ausschließlich davon leben. Und sie wollen unbedingt eine Urheberrechtsreform. Aber sie wollen eine, die technisch umsetzbar ist. Selbst die Vertreter der CDU, die sich mit Netztechnik ein wenig beschäftigen (C-Netz), haben mittlerweile ihre Partei überzeugt, dass es so eher nix wird. Leider zu spät.
Das wirklich Schlimme ist, dass man durch ungeschickte Kommunikation oder gar Ignoranz eine riesige Distanz der künftigen Erstwählergeneration zur Europapolitik aufgebaut hat. So bekommt das Thema eine Rolle, die es gar nicht verdient und die Folgen sind noch gar nicht absehbar.