Was für ne tolle Umfrage. Nicht mal die Mondscheinsonate
Schuld daran ist die Forensoftware respektive sind die Leute, die sie uns in dieser Form zur Verfügung stellen: Es stehen zu wenig Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, um alle 32 Beethoven-Sonaten für Klavier zu berücksichtigen. Die frühen Sonaten fehlen ganz, bei den mittleren kommen einige wie die Sturm-Sonate nicht vor und auch manches andere wie Les Adieux bleibt auf der Strecke, während die späten Sonaten unstrittig komplett vertreten sind. Auch kann man Unterschiede bei der "Gewichtung" feststellen - wie will man op. 49 in denselben Topf wie op. 106 werfen, ohne Bauchschmerzen zu bekommen? Folgerichtig kommen viele Opera in den Beiträgen zur Sprache, die nicht zur Wahl stehen. Sofern dieses zu erwartende Ungleichgewicht den Thread-Eröffner nicht stört, ist es natürlich egal.
Ansonsten kommt man sich ein wenig vor wie im Wahllokal vor der Bundestagswahl, wenn man als Stimmenzähler eingeteilt ist und wiederholt Wahlzettel mit dem Wählervermerk in die Hand bekommt, man hätte lieber bei der Barpianistenunion (Wahlslogan "Freibier für alle Tastenstemmer") angekreuzt oder "Clayderman for President" draufgeschrieben. Hier würde vermutlich die Ungültig-Partei die absolute Mehrheit schaffen und mit Lang Lang den nächsten Bundeskanzler stellen (obwohl der gar nicht direkt gewählt würde).
Ein Geheimtipp, der hier gerade zweimal am Rande erwähnt wurde, ist das stilistisch und vor allem formal ausgesprochen interessante op. 26 in As-Dur, beginnend mit einem Variationssatz und mit seinen weiteren Sätzen (Trauermarsch) Fernwirkungen über Schubert und Schumann bis Brahms in ihren jeweiligen Sonaten hinterlassend.
Meine möglichen Favoriten sind am Zeilenbeginn mit vier B-Vorzeichen ausgestattet, allerdings nicht durchgängig:
- Nr. 31 As-Dur (op. 110)
- Nr. 23 f-moll (op. 57, "Appassionata")
- Nr. 12 As-Dur (op. 26)
Hoffentlich ist die Wahl gültig.
LG von Rheinkultur