Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Zitat von Troubadix:
Der Komponist war 20, als er es komponierte.

Das Stück ist für Solo-Klavier komponiert, wurde aber vom Komponisten auch für Orchester übertragen und in der Variante gefällt es mir fast noch besser. Merkwürdig ist der Titel des Stückes. Den Tanz, der dem Stück den Namen gibt, würde man eher mit einer viel früheren Epoche verbinden, als mit dem Ende des 19. Jahrhunderts, was aber kein Einzelfall bei diesem Komponisten ist.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Ohne weiteres Googeln ins Blaue rein: "Menuet antique" von Ravel, der das Stück erst viel später orchestriert hat. Ja oder ja?

LG von Rheinkultur
 
Gab es Menuette in der Antike? Trotz der relativen Bedeutungslosigkeit, mag ich das Stück mit dem hübschen Anachronismus im Namen.

Wie erwähnt mag ich die Orchester-Variante...



...fast lieber. Da mir aber leider kein Orchester zur Verfügung steht, versuche ich mich gerade an der Klavierversion.



Etwas zum Namen inspiriert hat Ravel wohl sein großes Vorbild Emmanuel Chabrier, der ein Menuet pompeux komponierte.



Damit ist wieder Rheinkultur an der Reihe.

Viele Grüße!
 
Zitat von Troubadix:
Gab es Menuette in der Antike? Trotz der relativen Bedeutungslosigkeit, mag ich das Stück mit dem hübschen Anachronismus im Namen.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Die mehrfach auftretende Klausel mit Molldominante verweist auf vorbarocke Einflüsse in einem barocken Tanz, wobei die Historisierung eher Attribut ("antique") als Epochen-Bezeichnung sein dürfte. Nicht ungewöhnlich im Impressionismus, dessen Vertreter gerne modale Skalen der vorbarocken Zeit bis hin zur frühen Mehrstimmigkeit wiederbelebt haben.

Dann frage ich mal (ganz leicht!) nach einem Klavierkonzert, das nach historischem Vorbild ("im 2. Ton") sein verwendetes Tonmaterial im Werktitel trägt. Ravels Klausel mit Molldominante könnte sogar auf dieser Skala beruhen...!

LG von Rheinkultur
 
Nun bin wegen des Schei..wetters die nächsten drei Tage nicht auf der Hütte, sondern im warmen Hotel und kann zumindest für kurze Zeit hier wieder mitmachen.

Das gesuchte Klavierkonzert steht im 7. oder 8. Ton - es ist das Concerto in modo misolidio von Respighi. Stimmt's, oder hab ich mal wieder Recht? :-D

LG, Mick
 
Bevor ich mich morgen wieder auf den Berg wage, noch schnell ein neues Rätsel:

Gesucht wird eine Melodie, die ein bekannter Komponist angeblich notiert hat, als eine Küchengehilfin sie vor sich hin trällerte.

Verwendet hat der Komponist diese Melodie mindestens zweimal: zum einem in einem kurzen, zweihändigen Klavierstück, zum anderen im dritten Satz eines groß angelegten vierhändigen Werkes. Dieses vierhändige Stück war schon zu Lebzeiten des Komponisten bekannt und beliebt – ein berühmter Kollege hat davon gleich zwei wiederum zweihändige Transkription angefertigt: eine sehr virtuose, die er selbst in Konzerten aufgeführt hat, und eine kürzere und deutlich leichtere Fassung, die eher für Amateur-Pianisten gedacht war.

Aber nochmal zurück zum kleinen originalen Klavierstück, in dem die gesuchte Melodie zuerst auftaucht. Dieses Werk wurde erst 100 Jahre nach dem Tod des Komponisten veröffentlicht (und bekannt). Dafür gesorgt hat ein östereichischer Schriftsteller, der das Autograph kurz zuvor erworben hatte.

Welche Melodie ist gesucht? Und in welchen genannten Stücken bzw. Transkriptionen taucht sie auf?

LG, Mick
 
Zitat von mick:
Welche Melodie ist gesucht? Und in welchen genannten Stücken bzw. Transkriptionen taucht sie auf?
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Fündig wird man im 3. Satz von Franz Schuberts op. 54 (D. 818), dem einst sehr beliebten "Divertissement à la hongroise", in den die beiläufig daher gesungene Melodie einer ungarischen Küchenmagd Eingang fand. Franz Liszt hat allerhand Originalwerke von Franz Schubert transkribiert, darunter auch dieses.

Allerdings möchte ich die Aufgabe, weiter zu posten, gerne abdelegieren: Vordergründig, weil ich am Wochenende mit einem meiner Chöre unterwegs bin; hintergründig, weil ich mir nach den verbalen Entgleisungen in einem gewissen Faden, der sich mit dem Erwerb pianistischer Fertigkeiten online und ohne Lehrer beschäftigt, bis auf weiteres ein wenig Clavio-Abstinenz erlauben möchte. Wenn hier destruktive Pöbelattacken in Gossenmanier unbeanstandet hingenommen werden, investiere ich meine Bemühungen doch lieber in meine professionellen Aktivitäten und überlasse es anderen, sich nach Herzenslust auszugrunzen.

LG von Rheinkultur
 
Rheinkultur wusste mal wieder Bescheid. Allerdings hat er nicht verraten, wo die Melodie der Küchenmagd zuerst auftaucht – nämlich in der "Ungarischen Melodie" von Schubert:



Dann vierhändig im 3. Satz des Divertissements:



Und schließlich in Liszts virtuoser Bearbeitung, leider nur in einer furchtbaren Computereinspielung:



Wer macht nun weiter?

LG, Mick
 
Zitat von Rheinkultur:
Allerdings möchte ich die Aufgabe, weiter zu posten, gerne abdelegieren: Vordergründig, weil ich am Wochenende mit einem meiner Chöre unterwegs bin; hintergründig, weil ich mir nach den verbalen Entgleisungen in einem gewissen Faden, der sich mit dem Erwerb pianistischer Fertigkeiten online und ohne Lehrer beschäftigt, bis auf weiteres ein wenig Clavio-Abstinenz erlauben möchte. Wenn hier destruktive Pöbelattacken in Gossenmanier unbeanstandet hingenommen werden, investiere ich meine Bemühungen doch lieber in meine professionellen Aktivitäten und überlasse es anderen, sich nach Herzenslust auszugrunzen.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.

Ich wusste überhaupt nicht worum es geht und habe vorhin auf der Bahnfahrt einige Seiten in dem von Dir genannten Thema gelesen. Es ist schade, dass es immer wieder zu solchen Entgleisungen kommt.

Bedauerlich finde ich, dass Du Dich auch aus diesem Thema hier - wo wir immer nett miteinander umgegangen sind - zurückziehst. Ich hoffe dass dies nur vorübergehend der Fall ist denn ich schätze Dich und Deine Beiträge und habe von Dir schon viel gelernt (wie auch von Mick und anderen) . Aber verstehen kann ich Deinen Entschluss.
 
Rheinkultur wird schon wiederkommen - so verstehe ich ihn jedenfalls!

Ich nutze die Gelegenheit, eine neue (leichte) Aufgabe zu stellen.
Gesucht ist ein Stück, das eine Popgruppe produziert und auf einer berühmten LP veröffentlicht hat.
Es fällt sowohl stilistisch als auch von der Spieldauer aus dem Rahmen.
Es ist ganz klar von Ansätzen bekannter Vertreter der zeitgleichen E-Musik-Avantgarde beeinflusst.
Es ist auch ein Klavier beteiligt (nicht hauptsächlich).
Bei der Produktion war nur die Hälfte der Bandmitglieder (diese sind schon tot) sowie eine Lebenspartnerin beteiligt.

Ich finde das Stück klasse und in diesem Genre einzigartig.

Keine Sorge, dass ich diesen Rätselfaden auf Popmusik ausdehnen möchte -
das ist keine! Der Vertriebsweg über die Platte hat das Stück einem breiten Publikum bekannt gemacht - und einen Teil der Fans sicherlich vor den Kopf gestoßen.

Viel Spaß!

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:

Zitat von abschweb:
Rheinkultur wird schon wiederkommen - so verstehe ich ihn jedenfalls!

Ich nutze die Gelegenheit, eine neue (leichte) Aufgabe zu stellen.
Gesucht ist ein Stück, das eine Popgruppe produziert und auf einer berühmten LP veröffentlicht hat.
Es fällt sowohl stilistisch als auch von der Spieldauer aus dem Rahmen.
Es ist ganz klar von Ansätzen bekannter Vertreter der zeitgleichen E-Musik-Avantgarde beeinflusst.
Es ist auch ein Klavier beteiligt (nicht hauptsächlich).
Bei der Produktion war nur die Hälfte der Bandmitglieder (diese sind schon tot) sowie eine Lebenspartnerin beteiligt.

Ich finde das Stück klasse und in diesem Genre einzigartig.

Keine Sorge, dass ich diesen Rätselfaden auf Popmusik ausdehnen möchte -
das ist keine! Der Vertriebsweg über die Platte hat das Stück einem breiten Publikum bekannt gemacht - und einen Teil der Fans sicherlich vor den Kopf gestoßen.

Viel Spaß!

Grüße
Manfred
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Klasse, dass das Thema erweitert wird.
 
Bei der Produktion war nur die Hälfte der Bandmitglieder (diese sind schon tot) sowie eine Lebenspartnerin beteiligt.
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.
Dieser Satz ist leider unklar in seiner Aussage.

Ich sehe zwei Möglichkeiten:

Erstens: Die Hälfte der Bandmitglieder lebte zum Zeitpunkt der Produktion schon nicht mehr. Die Frau war entweder die Lebensgefährtin eines der beteiligten Mitglieder oder die ehemalige Lebensgefährtin - Quasiwitwe - eines der bereits verstorben und deshalb nicht beteiligten Mitglieder.

Oder

Zweitens: von den damals allen noch lebenden Bandmitgliedern war aus irgendwelchen Gründen nur die Hälfte plus die Lebensgefährtin von einem von ihnen beteiligt. Aber mittlerweile - heute - lebt von den Mitgliedern niemand mehr.

CW
 
Zitat von cwtoons:
Dieser Satz ist leider unklar in seiner Aussage.

Ich sehe zwei Möglichkeiten:

Erstens: Die Hälfte der Bandmitglieder lebte zum Zeitpunkt der Produktion schon nicht mehr. Die Frau war entweder die Lebensgefährtin eines der beteiligten Mitglieder oder die ehemalige Lebensgefährtin - Quasiwitwe - eines der bereits verstorben und deshalb nicht beteiligten Mitglieder.

Oder

Zweitens: von den damals allen noch lebenden Bandmitgliedern war aus irgendwelchen Gründen nur die Hälfte plus die Lebensgefährtin von einem von ihnen beteiligt. Aber mittlerweile - heute - lebt von den Mitgliedern niemand mehr.

CW
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.

Dann muss ich wohl präzisieren:
Zum Zeitpunkt der Produktion lebten noch alle Bandmitglieder.
Die an dieser Produktion beteiligten Bandmitglieder leben heute nicht mehr.
Die an dieser Produktion nicht beteiligten Bandmitglieder leben heute noch.
Die Witwe lebt auch noch.

Grüße
Manfred
 
Beatles - White Album - Revolution 9
 
Du musst dich einloggen oder registrieren, um hier zu antworten.

Ähnliche Themen

Troubadix
Das Klavierwerk von Karol Szymanowski
2 3 4
Antworten
77
Aufrufe
18K
Troubadix
Troubadix

Zurück
Top Bottom