Erfahrungsaustausch Spätberufene

Welche Stücke meinst Du denn zum Beispiel?

Quasi alles was ich zur Zeit spiele, ausgenommen einer Liedbegleitung, die klingt ohne Pedal zerhackt.
Bei dem "Französischen Lied" von Tschaikowsky, benutze ich das Pedal nur einmal kurz um einen Sprung Legato spielen zu können. Ebenso beim "Ersten Verlust" von Schubert. Bei der Berceuse von Satie die ich spiele, habe ich das Pedal kürzlich raus genommen. Davon habe ich allerdings keine Version online, obwohl es eins meiner besseren Stücke ist.
 
Naja, so langsam vermisse ich auch mal das Pedal. Bei meinem derzeitigen Stück Variazione di un Tango z.B. hört es sich viel schöner an wenn man das tiefe h ausklingen lässt.
Einzelnen Ton ausklingen lassen geht bei meinem P-45 eh nicht. Hat nur ein Pedal. Ich glaube Einzelton nachklingen lassen wäre das mittlere Pedal?
 
Ich habe zwei Pedale, wobei ich für das Linke noch nie Verwendung hatte, den Klang mag ich nicht.
 
Ich glaube Einzelton nachklingen lassen wäre das mittlere Pedal?

Das haben wohl die allerwenigsten Klaviere. Es ist eher den Flügeln (und den Digis) vorbehalten.

Ich weiß zufällig, dass es das Bechstein Concert 8 wohl auf Wunsch mit drittem Pedal gibt.

Die komplette Literatur, die vor der Erfindung* des Sostenuto-Pedals entstanden ist , geht eo ipso auch "ohne" zu spielen. Wobei man diese technische Neuerung selbstverständlich auch bei älterer Literatur einsetzen KANN, falls opportun.

Trotzdem sollte man, falls vorhanden, IMHO auch den Gebrauch dieses Pedals so früh wie möglich dazunehmen, denn das ist schon strange, wenn man es nicht kennt und irgendwann mal auf die Idee kommt, dass es an irgendeiner Stelle cool wäre, es einzusetzen.


* Erfindung in den 40ern des 19. Jh, Patent Steinway 1874, aber noch lange war das keine Serienausstattung!
 
Kann ja sein, dass DU von Anfang an Tonarten vom anderen Ende des Quintenzirkels mochtest.

Hmmm, ich höre ja nicht mal die Tonart.
:dizzy:

Ich denke ich halte es mit Alan Fraser, der mir während einem seiner Workshops mit diesem Satz aus der Seele gesprochen hat: „I love to palm the keys!“. Es liegt wohl am haptischen Erlebnis infolge meiner wenig gebeugten Finger. Meine Hände fühlen dann viel von den Tasten und das scheint ihnen (und mir) zu gefallen.
;-) :-)

Wenn ich aufgrund der Erfahrungen meiner eigenen Defizite Ratschläge an Klavieranfänger geben sollte, würde ich dazu raten, von Anfang an
- mit Pedal

Wie sollen die Finger das Legato spielen erlernen, wenn man dieses mit dem Pedal erzeugt?
 
@Marlene , wogegen argumentierst Du an? :denken: Ich habe nur Deine (Nach-)Frage beantwortet.
 
Kann ja sein, dass DU von Anfang an Tonarten vom anderen Ende des Quintenzirkels mochtest.

Ich habe früher (1. Klavierleben) nur Stücke bis allenfalls mal drei Vorzeichen gespielt, und das war vielleicht mal ne Ausnahme. So jedenfalls meine Erinnerung. Zu Stücken mit Gräberfeld musste ich mich ganz am Anfang (Wiedereinstieg) überwinden.
Auch ich übe lieber Stücke mit drei bis fünf Vorzeichen, vermutlich liegen die einfach besser in den Fingern. :-D
 

...

Die komplette Literatur, die vor der Erfindung* des Sostenuto-Pedals entstanden ist , geht eo ipso auch "ohne" zu spielen. Wobei man diese technische Neuerung selbstverständlich auch bei älterer Literatur einsetzen KANN, falls opportun.

Trotzdem sollte man, falls vorhanden, IMHO auch den Gebrauch dieses Pedals so früh wie möglich dazunehmen, denn das ist schon strange, wenn man es nicht kennt und irgendwann mal auf die Idee kommt, dass es an irgendeiner Stelle cool wäre, es einzusetzen ...

Wer geübt ist, das rechte Pedal zu benutzen, kommt mit der Benutzung des mittleren Pedals sehr schnell klar. Die Wirkung ist frappierend. Man will es dann auch nicht mehr missen. Ich benutze es auch gelegentlich bei Bach WTK, um eine Hand zum Umblättern frei zu haben. Meist trete ich es mit rechts, das ist am einfachsten. Aber in meinem neuen Stück, "Valentine" von Fred Hersch, macht es Sinn, es mit links zu treten, weil man dann gleichzeitig auch noch das rechte Pedal bedienen kann.
Wer das Stück kennt, weiß welche 2 Stellen ich meine.

Grüße
Manfred
 
Bin ja froh wenn ich die richtige Taste zu richtigen Zeit treffe. Wenn ich dann noch gleichzeitig auf das Pedal achten soll...
Gerade dann ist es ja leichter eine weitere unbekannte ins Spiel zu bringen.

Wenn die Finger eh noch nicht so richtig wissen was sie tun sollen, ist es kein Problem ein Fuß zu benutzen, der das ebenfalls nicht weiß.

Schlechter ist es, wenn die Finger schon fit sind, aktuelles fließend spielen können und dann der Fuß dazu kommt und nicht weiß was er macht.
Das sorgt dann für das he Finger gebremst werden, abbrechen müssen oder einfach voll aus dem Takt kommen.
Und wenn der Kopf sich voll konzentriert auf den Fuß, kann es passieren das man nicht mehr rein kommt:-D

Das kann ich jetzt nicht bestätigen, zumindest die meisten Stücke, die ich spiele, gefallen mir ohne Pedal viel besser, ich mag die Klarheit.
Ich denke, wenn man das pedal sinnvoll nutzt und weiß was man tut, wird auch mit pedal nichts unklar oder verschwommen (dürfte bei mir ca. 2025 +/- so weit sein:-D).
Außerdem ist das pedal auch irgendwo ein Stil Mittel, zur Romantik gehört es irgendwo, Bach geht ja auch ohne und hört sich gut an:super:

Außerdem, legato kann man, je nach Stück, auch mit den Finger spielen.
Das bisher größte Kompliment meines Lehrers an mich, gab es über mein Legato Spiel zum letzten Stück. O Ton: " Respekt Herr X, ein wunderbares legato haben sie da gespielt. Ich hätte mir die Mühe nicht gemacht, sondern das pedal genommen" :-D
 
Wenn die Finger eh noch nicht so richtig wissen was sie tun sollen, ist es kein Problem ein Fuß zu benutzen, der das ebenfalls nicht weiß.

Schlechter ist es, wenn die Finger schon fit sind, aktuelles fließend spielen können und dann der Fuß dazu kommt und nicht weiß was er macht.
Das sorgt dann für das he Finger gebremst werden, abbrechen müssen oder einfach voll aus dem Takt kommen.
Und wenn der Kopf sich voll konzentriert auf den Fuß, kann es passieren das man nicht mehr rein kommt

Genau so ist es! Und genau so verhält es sich mit dem Sostenuto-Pedal. FALLS eines vorhanden ist, würde ich als Klavierlehrer den Schüler schon ganz früh damit experimentieren lassen. Aus genau dem von Dir genannten Grund. :-)
 
Ja, ja - hab verstanden. Pedal ist wichtig. Jetzt fange ich glatt schon an zu überlegen ob ich es in mein Spiel integrieren sollte.:konfus:
Muss ich erst mal suchen das Dingens...


Hab noch ne Ausrede:
:teufel:Ich benutze so ein StagePianoKreuzStänder - da stört das Kreuz um an das Pedal zu kommen.:-D
 
Ich habe für mein Stage-Piano, an dem ich abends und im Urlaub übe auch einen Kreuz-Ständer. Schieb einfach das Pedal ein Stück nach vorne, dann klappt das schon.
 

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