Also ich übe auch regelmäßig mit Augen zu. Gerade wenn ich merke, dass ich bei einigen Stellen anfange nur auf die Finger zu schauen mache ich die Stellen blind um sie zu sichern. Wie ich es am Ende beim Vorspielen mache ist dabei relativ wurscht, ich werde aber sicherer in dem was ich mache.
Für mich war auswendig nie ein Problem, bis ich angefangen habe Stücke im schnellen Zyklus zu wechseln (es gab einfach mehr Gottesdienste zu spielen). Heute wäre ich ohne Noten oft auch etwas aufgeschmissen, weil die Vorbereitungszeit fürs Auswendiglernen nicht reicht. Dafür kann ich aber Stücke schneller vom Blatt erarbeiten, weil ich sehr selten nur noch auf die Tasten schauen muss. Auch Sprünge in günstigen Intervallen bis zu Oktaven klappen recht locker blind.
Beim Fuß an der Orgel war das von anfang leichter, dort konnte ich nicht auch noch hinschauen, daher hab ich den schon immer blind gespielt. Das hatte den großen Vorteil, dass wenn der Fuß daneben lag es mich nicht gestört hat und ich weiterspielen konnte. Lagen die Hände nicht wie im Tastengedächtnis war ich raus.
In der Übergangszeit habe ich die Hände quasi halbblind auswendig gespielt und nur die Fußnoten betrachtet. Nun erkenne ich die Harmonie und kann sie auf Hand und Fuß übertragen.
Nächstes Ziel: das denken nicht in Harmonien sondern in Funktionsstufen. Dann kann ich leichter und spontan transponieren!