Erfahrungsaustausch Spätberufene

@Tanzpause

Uns geht es übrigens ganz ähnlich. Wir haben seit Mitte Februar unser Trauminstrument. Bei den Weihnachtsliedern bekomme ich immer mal nasse Augen. Mein Großvater hatte eine wunderbare Stimme, die ich vor vielen vielen Jahren auf uraltem-kaum noch zu stimmendem-Instrument recht stümperhaft begleitet habe. Ich stelle mir vor, wie er heute den Tönen lauschen würde.
(Ich bin inzwischen selbst Oma und die Enkel werden in ca einer Woche den Flügel zum ersten Mal erleben, DAS wird mein NachWeihnachtsgeschenk)

Die Idee, am Ende des Jahres Bilanz zu ziehe finde ich toll, das verdient eigentlich einen eigenen Faden.
Gar nicht so einfach, das "Musikjahr" in Kurzform zu bringen.
Früher (vor 45 und ca 25 Jahren) ging es eigentlich bloß drum, möglichst einigermaßen die richtigen Tasten zu treffen
Seit ich im Laufe des Jahres wieder angefangen habe, hat sich alles verändert. Das Hinhören, das Gefühl für die Tasten. Auf meinem bescheidenen Niveau versuche ich Musik hervorzubringen. Der Unterschied ist deutlich hörbar.
Ohne @Stilblüte 's Hilfe wäre das nicht möglich gewesen. Ihr gilt mein (unser) großer Dank. :blume:

Auch ich brauche viel mehr Zeit für ein Stück, es tun sich immer neue Dimensionen auf. Anfangs hatte ich drei Stücke parallel, jetzt konzentriere ich mich gerade auf eins -ganze drei Seiten- bin damit seit Wochen voll ausgelastet und noch lange nicht "fertig".

Liebe Grüße
Barbara
 
Gibt es etwas Schöneres als DAS erleben zu dürfen und das Jahr mit diesen Gedanken zu beschließen?

Liebe Grüße
Barbara

Ja und Nein.

Um kurz mal ins philosophieren zu kommen:
Wenn alles Materielle erfüllt ist, fällt einem umso mehr auf, was einem immateriell fehlt. Und wenn das etwas ist, das man einmal hatte, fühlt sich das Ende des Jahres recht leer an.

Vielleicht hilft das schöne Klavier aber auch da, denn ohne Sprache lassen sich Gefühle besser ausdrücken und dürfen durch die Musik auch einmal heraus...



Ich wäre gern dabei, wenn ihr mit eueren Enkeln um den Flügel steht!
Lg
 
Würde gerne eure Meinung hören, ob mir das gelungen ist:
So, ich bin jetzt erst dazu gekommen, mir das in Ruhe anzuhören und gebe einfach mal meine unmaßgebliche Meinung ab.

Als erstes: Mir gefällt es sehr gut. Danke für's Veröffentlichen.:-)

Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nix zu meckern hätte.

  • Grundsätzlich ist es mir persönlich ein bisschen zu schnell gespielt. Aber das trifft auf die meisten Aufnahmen zu, die ich bisher gehört habe. Wahrscheinlich spiele ich es einfach zu langsam.
  • Ich finde, Du solltest die "Einzelnoten" in der rechten und später in der linken Hand noch deutlicher hervorheben. Ich finde, diese Töne müssen richtig klar hervortreten. Wobei ich sagen muss, dass mir das auf auf meinem Digi auch nicht so richtig gelungen ist. Das klappt auf einem akustischen Instrument viel besser. Da hat ein einzelner Ton meiner Meinung nach auch deutlich mehr "Charakter".
  • Die Crescendi (insbesondere ab Takt 17 und ab Takt 35) könnten meiner Meinung nach noch deutlicher sein. Da nimmst Du gerade in der rechten Hand wieder zu viel raus.
  • Die letzten vier Takte vielleicht noch weiter runter ins pp. Meiner Meinung nach müssen die Töne da wirklich - analog zur Puppe - ersterben.
Würde mich wirklich interessieren, ob Du mit meinen Anregungen was anfangen kannst.
 
@Tanzpause
Kurz und forums(öffentlichkeits)tauglich zurückphilosophiert.
Auch hier war es ein "Jein"jahr.
Die aktive (!!!) Beschäftigung mit der Musik war und ist eine große Hilfe.
Alles Gute und liebe Grüße
Barbara
 
Nach wie vor habe ich den Eindruck zu stagnieren
Das Gefühl habe ich seit drei Jahren, es wird nie mehr anders. :lol:

was aber objektiv gesehen nicht ganz richtig ist
Ja, ich höre leider immer besser, was mir besonders auffällt, wenn ich Zeug von viel früher rauskrame, mit dem ich seinerzeit sehr zufrieden war. Da sieht man dann, was da bei Dynamik, Pedal und Stimmführung alles noch geht, aber man fängt erstmal wieder von vorn an...

Wohlgemerkt, ich nutze immer noch das Digitalpiano aus meinem Benutzerbild.
 
....Nach wie vor habe ich den Eindruck zu stagnieren.....Wie sieht’s bei euch aus am Ende dieses Jahres?.....

Solche Phasen habe ich auch immer wieder mal. Geht aber meist schnell vorbei. Spätestens wenn ich ein neues Stück anfange in welches ich mich gerade mächtig verknallt habe.:love:

Momentan hab ich den Eindruck das der Notenspielgroschen am fallen ist. Es geht unerwartet erstaunlich gut voran (für meine Verhältnisse).:super:

Bei den "richtigen" Stücken ohne PrimaVista habe ich gerade Fragile von Dirk Maassen fertig. Holpert mal hier, stolpert mal da - aber ich kann es spielen.:musik:
Ich spiele es zwar "eigentlich" auswendig aber hinlegen muß ich die Noten trotzdem - ist eher so eine Art von "ah, jetzt diese Sequenz"-Erinnerungshilfe. Ich schaue seltener auf die Finger - ca. 70% spiele ich blind.
Aktuell habe ich die ersten 2 Seiten von Viadance am Wickel. Neu verliebt habe ich mich (wer hätte das gedacht) in einen Tango: Variazione di un Tango - Dustin O'Halloran. Bin aber noch am testen ob ich die recht weiten Sprünge gebacken bekomme. Alternativ käme dann Catherine's Tango - Dustin O'Halloran in Frage. Wenn beides nicht geht: Inspiration - Anne Terzibaschitsch


View: https://www.youtube.com/watch?v=yd1OfEAq52Y&index=60&list=PLfjrXLrT0GwL673ptQQHxWmfUHQ2miDhy




View: https://www.youtube.com/watch?v=yARcA1InaHw&list=PLfjrXLrT0GwL673ptQQHxWmfUHQ2miDhy&index=61




View: https://www.youtube.com/watch?v=QCV0mtTgzNs&list=PLfjrXLrT0GwL673ptQQHxWmfUHQ2miDhy&index=78




View: https://www.youtube.com/watch?v=m6NCG6FbK3I&list=PLfjrXLrT0GwL673ptQQHxWmfUHQ2miDhy&index=79



View: https://www.youtube.com/watch?v=EEquFgPLodo&list=PLfjrXLrT0GwL673ptQQHxWmfUHQ2miDhy&index=76
 
Zuletzt bearbeitet:
"Viandanze" und "Inspiration" kann man gleichzeitig laufen lassen. Paßt immer irgendwie zusammen.
 
Wie sieht’s bei euch aus am Ende dieses Jahres?
Seit Oktober habe ich jetzt die Lehrerin, die mit Ihrem Ansatz zu mir passt und das macht mich sehr glücklich, denn es war eine längere Suche. Da ist es fast egal, welche Stücke ich spiele, denn ich lerne aus allem. Es geht sehr viel um Hören, Erspüren, Verstehen und vor allem herrscht zwischen mir und der Lehrerin Resonanz und Vertrauen und das bereichert mich, denn bei Ihr fallen all die alten Dämonen (Angst, Aufregung, das Gefühl nicht zu genügen...) meiner Kinderzeit und Jugend mit mäßigen bis pädagogisch schlechten Lehrern/innen ab und es zählt nur noch die Musik, der Klang, das eigene Körperbewußtsein, das Hören...
 
Würde mich wirklich interessieren, ob Du mit meinen Anregungen was anfangen kannst.
Tatsächlich kann ich das:super:

Das Stück erträgt es schon ganz gut, noch langsamer gespielt zu werden.
Wo ich jedoch nicht so ganz konform mit dir gehe sind die einzel Töne. Die möchte ich nicht so stark spielen das es knallt.
Für mich ist das so dieses innere jammeren über verpasste Gelegenheiten und liegen gelassene Chancen. Das darf mMn nicht zu sehr herausstechen, sonst verliert es seinen charm.

Allerdings hab ich das crescendo jetzt wirklich "lauter werden" lassen. Und den Höhepunkt erst beim Gmoll gesetzt, die Lautstärke gehalten und bin auch wirklich erst zum Einsatz des decrescendo merklich leiser geworden.
Wirkung der Stelle finde ich so viel kräftiger.

Die letzten 4 Takte bin ich merklich leiser geworden, was gar nicht so leicht ist um in Tempo zu bleiben. Ich will da auf keinen Fall langsamer werden. Denn auch die wenn es die letzten Augenblicke sind, sollten es doch Augenblicke bleiben.

Neues Stück, wir begraben die Puppe:super:im neuen Jahr kommt dann die neue Puppe und die Kinder Seele ist wieder heil:-D
 
Das freut mich.

Wo ich jedoch nicht so ganz konform mit dir gehe sind die einzel Töne.
Kein Problem.
Neues Stück, wir begraben die Puppe:super:im neuen Jahr kommt dann die neue Puppe und die Kinder Seele ist wieder heil:-D
So gnädig war Tschaikowsky nicht. Im Autograph ist "Die neue Puppe" wohl das erste der drei Puppenstücke. Zumindest behauptet das meine Wiener Urtext-Ausgabe von Op. 39.
 

Ich spiele ja nur seit 6 Wochen habe aber Schwierigkeiten meine linke Hand zu koordinieren, wie lange dauert so was in der Regel?
 
OK ich verstehe, ganz nach dem Motto " Wie komme ich hier zum Philharmonie?" üben üben üben
Dann werde ich mal fleißig weiter üben
 
"Wie komme ich hier zum Philharmonie?" üben üben üben

Richtig, oder ne Karte kaufen. ;-)
Zur Koordination noch was: es ist lohnend, schon sehr früh mit der bewußten Trennung der Hände zu arbeiten. D.h. z.B., daß die eine Hand legato spielt und die andere Staccato und dann umgekehrt. Das ist zunächst sehr schwierig, fördert aber schnell das Gefühl für Unabhängigkeit.
 
Kommt bei mir leider noch hinzu das ich den kleinen Finger der linken Hand nur eingeschränkt bewegen kann, aber ich will da durch. Basta.
 

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