Erfahrungsaustausch Spätberufene

Bei mir kam es nach einer längeren Pause (weil sich einfach meine Hauptleidenschaft vor's Klavierspielen schiebt).

Ich habe mir "La Candeur" hingelegt, ums mir mal anzusehen, weil ich ein neues Stück zum Weitermachen gesucht habe, und festgestellt, dass man das eigentlich so vom Blatt spielen kann. (Klingt natürlich erst nach etwas Übung, und wird dann auch erst flüssig).

Nach vier Monaten Verletzungspause bin ich jetzt im Ballett auch so gut wie nie.

Manchmal bringen einen Pausen wirklich erstaunlich gut voran.

Einfach testweise mal zwei Wochen Klaiverurlaub kann echt interessant sein.
 
Einfach testweise mal zwei Wochen Klavierurlaub kann echt interessant sein: stimmt, wenn vorher intensiv und gut geübt worden ist. In Pausen werden die entsprechenden Neuronen synaptisch verschaltet.
 
Nach zwei Wochen Klavierpause musste ich mir einiges zurück erarbeiten was vorher lief. Auf mich trifft es definitiv nicht zu, dass es nach einer Pause besser geht.
Aber:
Als ich zum erstenmal wieder am Klavier saß, liefen mir die Tränen über die Wangen, weil ich mich so über den schönen Klang freute, weil ich ein so schönes Instrument spielen darf und weil ich mittlerweile imstande bin (nach einiger Übung) ganz passable Dinge zu spielen...
 
Nach zwei Wochen Klavierpause musste ich mir einiges zurück erarbeiten was vorher lief. Auf mich trifft es definitiv nicht zu, dass es nach einer Pause besser geht.
Aber:
Als ich zum erstenmal wieder am Klavier saß, liefen mir die Tränen über die Wangen, weil ich mich so über den schönen Klang freute, weil ich ein so schönes Instrument spielen darf und weil ich mittlerweile imstande bin (nach einiger Übung) ganz passable Dinge zu spielen...

Mitlerweile habe ich ein ganzes Jahr Klavierunterricht und ich liebe es. Zum Thema Klavierpausen kann habe ich zwei Erfahrungen gemacht:
Negative Erfahrung: Nach einer Woche Pause sind meine Finger viel steifer und manches was vorher klappte geht erst einmal nicht mehr.
Positive Erfahrung: Taktfehler, die ich immer wiederholte hatte ich nun "vergessen". Auf einmal konnte ich die Stelle spielen.
 
Hallo,
ich möchte einmal kurz berichten, wie es mir als 73ig jährigen ergangen ist. Ich lebe seit 20 Jahren in Portugal, hatte seit ich 10 Jahre alt war, immer irgendetwas mit dem Klavier zu tun. Noten habe ich sehr schnell gelernt, aber nur geklimpert, nie ernsthaft geübt und nie Klavierunterricht gehabt. Ich habe mich nur mit klassischer Musik befasst. Die Jahre gingen ins Land und ich verkaufte meinen Yamaha C 3 Flügel nach einer finanziellen Notlage. Erst vor fünf Jahren, wurde der Drang nach Klavierspielen so mächtig, dass ich mir ein Clavinova 535 von Yamaha gekauft habe. Ich hatte das Glück, in der Nähe einen Klavierlehrer zu finden, der Konzertpianist ist und auch noch deutsch sprach. Dort blieb ich drei Jahre. Bei ihm lernte ich u.a. Sonata facile von Mozart, Präludium und Fuge WTK 1 c-Moll, 1 Mazurka von Chopin und weitere Stücke. Dann habe ich 1 Jahr Pause gemacht mit dem Klavierunterricht, aber doch jeden Tag Klavier gespielt. Jetzt habe ich wieder einen neuen Lehrer, auch Konzertpianist und das ist auch ein hervorragender Pädagoge. Mittlerweile hat sich meine Interessenlage geändert. Ich übe z.Zt. Präludium und Fuge WTK 2 in f-Moll, französische Suite no. 6 die Allemande, drei Nocturnes op. posth.von Chopin. Der Vorteil des neuen Lehrers, er kann alles selbst vorspielen und geht sehr ins Detail.

Auch im Alter ist noch fast alles möglich und es macht große Freude. Die Methoden des richtigen Übens sollte man aber beherrschen, sonst kommt man nicht weiter. Ich wünsche allen, die verspätet zur Musik gekommen sind noch viel Freude.
 
meine Frage richtete sich an Beaufort
 
Hallo Brennbaer,

ich sage Dir sicher nichts Neues. Zuerst bastele ich mir den für mich günstigsten Fingersatz. Dann übe ich Takt für Takt oder Phrase für Phrase. Hinterher setze ich die Teilstücke zusammen. Für wichtig halte ich ein hohes Maß an Konzentration, damit sich das Geübte im Fingergedächtnis verankert. Schwierige Passagen muss man halt üben und wiederholen, bis einem die Finger abfallen. Beim Üben mit langsamem Tempo arbeiten und beide Hände zunächst getrennt spielen. So mache ich es jedenfalls.
Vielleicht hast du ja bessere Vorschläge...
 

Hallo Klavirus,

das Zitat von Schumann ist einfach bestechend und natürlich richtig. Trotzdem würde ich es nicht nur auf die Kunst beschränken. Aber um noch einmal auf die Musik zurückzukommen, übe und spiele ich nur Stücke, welche mich begeistern. Ich bin beispielsweise ein Fan von Bach. Ich würde nie auf die Idee kommen, mich mit Bartok zu beschäftigen. Liegt mir nicht und muss es auch nicht.
 
Hallo Beaufort,
wie zufrieden bist du mit deinem Clavinova 535? Ich habe ein Clavinova CLP 115. Mit der Klaviatur bin ich zu frieden, doch komme ich bei der Dynamik an die Grenzen des Instrumentes. Pianissimo und fortissimo innerhalb eines Stückes kann ich darauf nicht spielen. Es liegt nicht nur an mir, denn in der Musikschule sitze ich an einem herrlichen alten Feurich und da klappt das gut.
 
Hallo Samea,

das ist doch nicht verwunderlich. Den einzigen Vorteil eines Digitalpianos liegt daran, dass es immer perfekt gestimmt ist. Ich spiele sehr ungern auf verstimmten Instrumenten. Ein Digitalpiano ist schwieriger zu spielen, als jedes Akustikklavier; denn es verzeiht keine Fehler und die "Mechanik" erlaubt keine schnellen, sauberen Triller zum Beispiel. Skalen und Arpeggios zu üben, vergiss es.
Ein Akustikklavier von Yamaha U 1 oder U3 in gutem Zustand und wirklich in Japan gebaut, wäre ideal, aber selbst das kann ich mir leider nicht leisten.
 
Ein akustisches Klavier wäre auch mein Traum. Doch das kann ich vergessen. Ich wohne in einem Mietshaus und komme, da ich mit 55 Jahren natürlich noch berufstätig bin, meistens nur am Abend zum Spielen. Deswegen habe ich Kopfhörerpflicht....
 
... und die "Mechanik" erlaubt keine schnellen, sauberen Triller zum Beispiel. Skalen und Arpeggios zu üben, vergiss es.
nun ja, ich würde mal sagen, dass der größte begrenzende Faktor nicht im, sondern vor'm Piano sitzt :007:

View: https://youtu.be/GPJP65EMK50


View: https://youtu.be/0QkkBP07egU


die "Mechanik" (PHA-50) im Piano aus dem ersten Beispiel findet man bereits in Geräten ab durchaus bezahlbaren ca. 1500 - 1600 Euro (Roland FP-90).
 
@brennbaer Was willst du erwarten, wenn ernsthaft Aussagen formuliert werden, die mit "Ein Digitalpiano ist..." anfangen. Das ungefähr wie:

Ein Elektroauto hat eine Reichweite von 150 km.

Kann man nicht ernstnehmen.
 

Wir sollten doch etwas mehr auf den Umgangston achten. Ich habe lediglich meine eigenen fünfjährigen Erfahrungen mit meinem Clavinova CLP 535 wiedergegeben. Auch die Bemerkung "ja, ich würde mal sagen, dass der größte begrenzende Faktor nicht im, sondern vor'm Piano sitzt :007:" hört sich irgendwie arrogant an. Diskussionen auf diesem Niveau muss ich leider ablehnen, das ist mir zu primitiv.
 
sorry, wenn's bei Dir als arrogant rüberkam. War echt nicht meine Absicht.
Ich wollte nur darlegen, dass man auch mit einem DP sehr anspruchsvolle Stücke auf durchaus professionellem Niveau darbieten kann.
Dass es geht, sieht und hört man js in den Videos; da bleibt dann halt nur die Schlußfolgerung, dass wenn es doch nicht recht klappen mag, es vielleicht doch eher am Spieler liegt.
Außerdem:
Ich habe lediglich meine eigenen fünfjährigen Erfahrungen mit meinem Clavinova CLP 535 wiedergegeben
Dann solltest Du dies evtl. in Deiner Kritik an DPs, auf die sich mein Kommentar bezog, auch entsprechend formulieren.
Z.B. so:
Mein Digitalpiano ist schwieriger zu spielen, als jedes Akustikklavier; denn es verzeiht keine Fehler und die .
Ich kenne das CLP 535 nicht, vielleicht hat es ja wirklich so eine lausige Tastatur/Mechanik, dass eigentlich kein sinnvolles Musizieren darauf möglich ist.
Aber man sollte daraus nicht rundumschlagartig auf alle DPs verallgemeinern...
 
Zuletzt bearbeitet:
@brennbaer Yamahas GH-Tastatur ist die bewährteste und beliebteste Tastatur bei Digitalpianos und Stage-Pianos. Da schwören professionelle Musiker seit Jahrzehnten drauf.

Liegt also bestimmt ganz klar am Gear. :musik:

Persönlich verwende ich gerade die hervorragende NWX-Holztastatur im Kompaktpiano P-515, womit ich problemlos alles üben kann, was auf dem Flügel funktionieren soll.
 

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