Erfahrungsaustausch Spätberufene

Und da gehst Du gefälligst hin!!! Denn genau dafür ist der Unterricht da. Du sollst beim Unterricht nicht irgend welche Stücke vorspielen sondern lernen, wie man Stücke übt. Das Vorspielen dient doch nur dazu, das Ergebnis des vom Lehrer vermittelten Ansatzes zu kontrollieren. Ist das Ergebnis schlecht, muss halt ein anderer Ansatz gefunden werden (das ist von Schüler zu Schüler unterschiedlich).
Der Lehrer sollte sich seinen Respekt durch Leidenschaft und gute Didaktik genau so erarbeiten wie der Schüler durch Konzentration, Leidenschaft und Begeisterung an der Sache! :-)
 
@backstein123
Solche Phasen sind wohl ganz normal, nur wenn man gerade drinsteckt, dann sieht man das nicht so.
Ich kann hier nur beim Burgmüller mitreden. Wenn Du ihn einerseits durchspielen kannst/ Dich aber viel verspielst, dann würde ich auf jeden Fall nochmal zurückschrauben und einzelne Takte/ Übergänge (wo häufiger Fehler auftauchen) gesondert üben.
Außerdem ist es bei mir so, daß bei höherer Geschwindigkeit auch alles neu "justiert" werden muß. (Das erlebe ich gerade bei einem anderen Stück). Das dauert gefühlt länger als das erste Einüben, weil ich ja irgendwie schon "alles konnte". Ergo: Gefühl des Rückschritts.
Insgesamt trenne ich mich gerade von der Einstellung von früher (aus Kinderzeiten) "Stück ist aufgegeben = Stück muß zur nächsten Stunde/ in den nächsten Stunden gekonnt sein".
An diesem Burgmüller habe ich übrigens im Frühjahr (noch ohne KL) sehr lang geübt.
Es gibt Zeiten, da liegen die Fortschritte auf einer ganz anderen Ebene. "Anschlag", Durchlässigkeit, Geläufigkeit in einzelnen Teilen eines Stückes..ein KL sieht das, Du evtl nicht, bzw Du weißt das evtl nicht zu schätzen. Nimm Dir nicht die Chance auf diese Ermutigung und Tips die Phase zu überwinden.
LG Barbara
 
Hallo leute,

Danke für eure Zusprüche!:girl:

Die spürbaren Fortschritte bleiben zwar dennoch aus :lol:
Aber wenigstens freue ich mich auf die Stunde morgen :super:
Es gibt Zeiten, da liegen die Fortschritte auf einer ganz anderen Ebene. "Anschlag", Durchlässigkeit, Geläufigkeit in einzelnen Teilen eines Stückes..
Auf all das versuche ich schon zu achten.
Vielleicht muss ich jeden Teil einzelnd beherrschen statt des als ganzes an zu gehen :denken:
 
Abgeliefert!

Und zu meiner großen Überraschung, sogar recht gut.
Klar gab es noch den ein oder anderen Punkt und ein paar Kleinigkeiten aber es war schon ganz passabel.

Ich hab echt keine Ahnung wie das funktioniert hat und ich danke den Klavier Göttern einfach nur, dass es gepasst hat.
:-D

Im übrigen hab ich die Pedal Übung selbst zu den Akten gelegt was mein Lehrer zwar schade aber nicht weiter schlimm fand.
Das Thema "keine Fortschritte" sind wir auch angegangen.
Mein Problem war wahrscheinlich die beiden Stücke von Czerny und Burgmüller.
Die waren vielleicht "grundsätzlich" zu ähnlich vom Aufbau aber von geforderten Spiel und klang zu verschieden.
Vielleicht..... Möglich...... Eventuell....

Jetzt fordert mich Bartok erstmal wieder heraus und dann geht's an eine bekannte Sarabande :super:

An die letzten 2 Wochen mach ich ein Haken und verdränge das negative einfach :lol:
 
Glückwunsch! Freue Dich über diesen Schritt, vor allem darüber, dass Du zur Klavierstunde gegangen bist, sonst wärst Du immer noch am Tiefpunkt. Es wird diese Täler immer wieder geben, auch mal Hochebenen, aber Du weißt nun, dass Du nicht aufgibst, sondern einfach den nächsten Berg suchst, ihn steilgerade erklimmst oder gemütlich auf Serpentinen hinauf wanderst. :-)
 
Oh, erst jetzt entdeckt - das ist ja "mein" thread. Nach 2-3 erfolglosen Versuchen (insgesamt nur ca. 15 Klavierstunden über ca. 15 Jahre dieses Jahr mein erster Anlauf, der offensichtlich andauert und mich - wenn auch vorerst auf bescheidenem Niveau so weit gebracht hat, dass ich einfache Stücke anfange spielen zu können. Mit nunmehr 54 Jahren.

Ich erfülle mir damit einen Wunsch, den ich seit meiner Jugend hatte (wo ich leider kein Klavier bekam).

Ich spiele seit ca. 3 Monaten mehr oder weniger täglich, ab 1 Stunde aufwärts, am Wochenende auch mal deutlich mehr und habe angefangen, Klavierunterricht zu nehmen, derzeit 60min/ 14-tägig.
Was ich lernen möchte, ist etwas Klassik zur Fingerschulung (v.a. Bach, da bin ich eher einseitig), sowie Harmonielehre/ Akkordfolgen sowie Jazzharmonik.

Meine größte Sorge ist natürlich, dass ich irgendwie zu spät dran bin, um mehr als nur rumzudillettieren. Es wird wohl von der Energie und Hartnäckigkeit abhängen. Ich übe etwas Tonleitern, obwohl es natürlich Spannenderes gibt, versuche mich an einzelnen klassichen Stücken: derzeit Gymnopedie 1 & 3, sowie die "kleinen Präludien" von Bach.

Wie vermutlich bei vielen wechseln sich Zufriendenheit mit dem Erreichten mit Frustration über die eigenen (in meinem Fall sehr engen) spielerischen Grenzen ab. Ich würde schon sagen, dass ich ein ganz gutes Rhythmusgefühl und Musikalität habe, was den Kontrast/ das Gefälle zur tatsächlichen Fingerfertigkeit am Klavier noch dramatischer macht. Dabei werde ich vielleicht auch noch Geduld erlernen, da der Anfängerdrang, etwas so früh wie möglich im Tempo zu spielen, natürlich kontraproduktiv ist...
Abgesehen von meinen 2 Fragen (im Anfängerforum) hab ich aber keine speziellen Fragen...
 
Hast du ein Konzert gegeben?
Eine Prüfung absolviert?
Jedes mal wenn ich am Klavier sitze gebe ich ein Konzert.
Und jedes mal werde ich geprüft.

Ich spiele und werde geprüft durch meinen eigenen Anspruch :)

Für mich ist es wichtig "gut" zu spielen und vom klang so "schön" wie möglich zu spielen.
Ich bin zwar, realistisch gesehen, noch weit davon weg so zu spielen wie ich mir das vorstelle und hab noch nicht diese Schönheit im klang, die ein wirklich gutes Klavierspiel als Musik kennzeichnet.
Aber ich denke das ich diese auch nicht bekomme, wenn ich nicht darauf hin arbeite.
 

Ich finde es gut, wenn Du selbst spürst, wo Du noch etwas verbessern könntest.

Das erfordert keinen großen Spürsinn, v.a. beim Spielen nach Noten - also Klassik - da lautet die Antwort nämlich: "überall"
Da muss man schon aufpassen, dass man nicht entmutigt aufgibt, weil man für ein paar Zeilen Bach Stunden zum langsamen Erarbeiten braucht, weil das 2- stimmige Notenlesen für Klavier, mit verschiedenen Schlüsseln, eben neu für mich ist und deutlich komplexer als bei 1-stimmigen Noten im Violinschlüssel :-)
Allerdings würde ich da dann lieber rechtzeitig die Notbremse ziehen und erstmal mit Harmonielehre und Akkordfolgen und Begleitung weitermachen. Das geht weitgehend ohne Noten.

Ein Stück, das ich beim ersten Hören (kannte es bis vor kurzem nicht mal) sofort spielen wollte, ist BWV 999 (Präludium c-moll). Sozusagen die schwerere (aber nicht minder schöne) Variante des allseits bekannten C- Dur- Präludiums (aus WTC 1).
 
Wieder einmal eine dumme (?) Frage von mir:
Mein alter Klavierlehrer hat ja oft beanstandet, dass ich zu wenig Gefühl im Spiel hab. Auch mein „Neuer“ hat letztens gesagt, ich würde manchmal „mechanisch“ spielen.
Gestern in der Klavierstunde hat er mir gesagt, dass ich manchmal ein kleines bisschen vor dem Schlag bin, während er oftmals ein bisschen verzögert.
Ist das eine Komponente für gefühlvolles Spielen? Dieses Verzögern um den Bruchteil einer Sekunde? Damit baut sich ja automatisch eine Spannung im Zuhörer auf?
Auch im letzten Klavierkonzert das ich besucht habe, ist mir das aufgefallen. Die Künstlerin spielte aus dem Nussknacker, den ich naturgemäß in und auswendig kenne und hat oftmals verzögert.
Ich rede jetzt nicht von großen Ritardando, sondern wie gesagt von den kleinen Bruchteilen.

Danke schon jetzt für euere Meinungen und Gedanken!
Lg
 
Ich rede jetzt nicht von großen Ritardando, sondern wie gesagt von den kleinen Bruchteilen.
Lg
Damit baut man nicht nur Spannung auf, ich finde, man verleiht dadurch dem (verzögerten) Ton etwas mehr Gewicht. Ich nehme an, es wurden vor allem diejenigen Töne verzögert, die ohnehin betont werden (z.B. der erste Schlag des Taktes, o.ä.)?
 
Wenn ich nach Noten spiele empfinde ich es auch nur als rein "mechanisch".:konfus: Erst wenn ich das Stück auswendig runterklimpere fange ich an mit der Musik zu "spielen".:musik:
Mit den kleinen "Verzögerungen" experimentiere ich auch gerne. Ebenso wie laut/leise-Stellen einbauen. Aber ich vermute: Bei namhaften Künstlern sind solche Verzierungen "sein Stil". Bei mir würde das sicherlich als "Fehler" gewertet werden.:-D Oder ich verziere die falschen Stellen...:cry:
 
Wieder einmal eine dumme (?) Frage von mir:
Mein alter Klavierlehrer hat ja oft beanstandet, dass ich zu wenig Gefühl im Spiel hab. Auch mein „Neuer“ hat letztens gesagt, ich würde manchmal „mechanisch“ spielen.
Gestern in der Klavierstunde hat er mir gesagt, dass ich manchmal ein kleines bisschen vor dem Schlag bin, während er oftmals ein bisschen verzögert.
Ist das eine Komponente für gefühlvolles Spielen? Dieses Verzögern um den Bruchteil einer Sekunde? Damit baut sich ja automatisch eine Spannung im Zuhörer auf?
Auch im letzten Klavierkonzert das ich besucht habe, ist mir das aufgefallen. Die Künstlerin spielte aus dem Nussknacker, den ich naturgemäß in und auswendig kenne und hat oftmals verzögert.
Ich rede jetzt nicht von großen Ritardando, sondern wie gesagt von den kleinen Bruchteilen.

Danke schon jetzt für euere Meinungen und Gedanken!
Lg

Nicht immer "mechanisch" etwas hinter dem Beat spielen, sondern souverän mit dem Microtiming spielen, um den gewünschten Ausdruck zu erreichen.

Interessanterweise hatte ich letztens ein paar Stunden zu Bühnenpräsenz und tänzerischem Ausdruck. Da ging es u.a. auch um das Thema Timing. Immer exakt auf dem Beat ist da genauso falsch und mechanisch. Und auch dort kam die Frage auf, ob denn immer etwas hinter dem Beat richtig. Dort natürlich genauso wenig ;-)
Sondern mit dem Beat spielen und phrasieren.
 
Nicht immer "mechanisch" etwas hinter dem Beat spielen, sondern souverän mit dem Microtiming spielen, um den gewünschten Ausdruck zu erreichen.

Interessanterweise hatte ich letztens ein paar Stunden zu Bühnenpräsenz und tänzerischem Ausdruck. Da ging es u.a. auch um das Thema Timing. Immer exakt auf dem Beat ist da genauso falsch und mechanisch. Und auch dort kam die Frage auf, ob denn immer etwas hinter dem Beat richtig. Dort natürlich genauso wenig ;-)
Sondern mit dem Beat spielen und phrasieren.

Im Tanz ist es halt so, dass man immer entweder etwas vor der Musik, direkt auf der Musik oder etwas dahinter ist. Das ist das Schwierigste, wenn alle sehr synchron sein müssen. Klappt meist nur mit Gruppen die schon sehr lange zusammen tanzen, bei Geschwistern oder bei Profis...
Als Lehrer muss man immer etwas davor sein, allein schon um Schritte Ansagen zu können...

Ich bin heute sowieso sehr frustriert... Irgendwie steh ich gerade auf einer Stelle, wo es eher rückwärts geht. ...
 
Ich kann immer noch keine Level2-Stücke flüssig Prima-Vista spielen. Irgendwie werde ich gar nicht besser.

Wo sind diese Levels denn beschrieben bzw. gibts Listen mit Stücken, die gemäß der Schwierigkeitsstufe dort eingeordnet sind?
Ich bin ja auch noch Anfänger und stelle bei mir fest, dass neben so banalen Dingen wie Müdigkeit an manchen Tagen (was die Konzentration schlechter macht und die Anzahl der Fehler deutlich erhöht) auch die Motivation eine spürbare Rolle spielt.
Hat man ein Stück entdeckt, findet das richtig toll und brennt förmlich darauf, es möglichst schnell zu lernen, so geht es meist recht schnell. Sowie aber dieses "unbedingte Wollen" nachlässt oder man sich gar irgendwie überwinden muss zu spielen (was man manchmal kaum verhindern kann, v.a. über längere Zeiten), fallen die Fortschritte weitaus bescheidener aus bzw. man macht mehr Fehler als zuvor. Rückschritt.

Vermutlich muss man das im größeren Rahmen sehen - da wird es Ausschläge nach oben und unten geben - aber die Gesamtrichtung sollte eigentlich tendenziell nach oben zeigen. Tut sie das nicht, sollte man sich mal an die Fehleranalyse machen (also Fehler in der Art, wie man das Klavierspiel praktiziert).

Was meine Schwierigkeiten betrifft, sind das vermutlich die total typischen Probleme:

- blind spielen nur punktuell bei x- fach gespielten und unkomplizierten Passagen, ansonsten auch mit Hinschauen Probleme, die Tasten bei etwas höherem Tempo genau und mittig zu treffen
- richtig spielen (auswendig) nur mit häufigem Überlegen, was die Sache natürlich deutlich verlangsamt bzw. "Künstlerpausen" nach sich zieht
- nicht ganz regelmäßiger Anschlag, sowohl in Bezug auf Stärke als auch Geschwindigkeit
- sicheres finden bei schnellen und häufigen Akkordwechseln

Alles in allem ist Klavierspielen halt eine hochkomplexe Koordinationssache - bei der sowohl schnelle Bewegungsabläufe wie eben Griffpositionen (Akkorde) in Fleisch und Blut übergehen müssen, um flüssig und möglichst mühelos erfolgen zu können, dann könnte Musik draus werden :-)

Man sollte da halt in Monaten und Jahren rechnen - alles andere erzeugt wohl Erwartungsdruck, der notwendigerweise immer wieder in sich zusammenfallen muss, wenn man ungeduldig ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat man ein Stück entdeckt, findet das richtig toll und brennt förmlich darauf, es möglichst schnell zu lernen, so geht es meist recht schnell. Sowie aber dieses "unbedingte Wollen" nachlässt oder man sich gar irgendwie überwinden muss zu spielen

Ich versuche immer etwas "Schönes" zu spielen auf dass ich mich jeden Tag freue - das ist natürlich nicht immer auch das wo ich viel lerne (weil ich es auswendig spiele).:musik:
Wenn ich dann vom "schönen" satt bin kommt das "Sinnvolle nach Lehrbuch". :idee:
Manchmal auch wild durcheinander....:teufel:

Das einigermaßen "prima Vista" spielen wird eh noch viele Jahre dauern. Ich glaube auch nicht dass es schneller geht wenn ich stundenlang pro Tag am Lehrbuch klebe.:denken:
 

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