Erfahrungsaustausch Spätberufene

Die Frage ist nur, warum ihr das schon im Unterricht habt.
[...]
Nervös werde ich, wenn ich für andere spielen soll.

Ich betrachte das Spiel im Unterricht fast wie ein "öffentliches Vorspielen". Ich bin fleißig und ehrgeizig und möchte, dass meine Klavierlehrerin das merkt. Schon mein ganzes Leben lang fühle ich innere Freude daran, ein "Musterschüler" zu sein, ich kann einfach nicht anders. :-)

Im Laufe der Jahre hat es glücklicherweise etwas nachgelassen, sicher auch, weil ich mich auf die mittlerweile erarbeiteten Skills halbwegs verlassen kann.
 
wir haben den Unterricht zuhause, also an unserem Klavier uns spielen dennoch Grütze im Unterricht. Das kann also der Grund nicht sein. Es ist das "Vorspielen"
Der quasi hausgemachte Druck

Bei mir hat sich das im Laufe der Zeit gegeben.
In den ersten Wochen saß ich mit zittrigen Händen am Klavier und hatt Blackouts vor Aufregung.
Da ich schon immer ein loses Mundwerk hatte, habe ich irgendwann gefragt: " Können Sie nicht mal einen Kaffee kochen gehen? "
Da er ein liebenswerter Mensch ist, erwiderte er prompt: " Ja klar, mach ich!"

Wenn ich das Stück dann 1 mal allein gespielt hatte, ging es mit der Zeit immer besser.

Ich hab alle 2 Wochen eine Doppelstunde Unterricht. Manchmal brauche ich eine kurze Pause, weil die Konzentration nachlässt. Dann setzen wir uns für einige Minuten in den Garten, ich rauche eine Zigarette und wir reden über Hunde, Gartenarbeiten und Musik.

Er kritisiert mein Spiel freundlich, aber bestimmt und lässt nicht locker, wenn es korrekturbedürtig ist.

Ich hab mit meinem KL einen guten Fang gemacht! :super:
 
Ich betrachte das Spiel im Unterricht fast wie ein "öffentliches Vorspielen". Ich bin fleißig und ehrgeizig und möchte, dass meine Klavierlehrerin das merkt. Schon mein ganzes Leben lang fühle ich innere Freude daran, ein "Musterschüler" zu sein, ich kann einfach nicht anders. :-).

Schwester im Geiste!

Genau das!


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Meine kriegt immer Tee gekocht. Sie muss ja zwei Stunden mit drei Personen durchstehen.
letztes Mal habe ich Ihr Orangensaft gepresst :-D
 
Oh, ich habe gerade wunderbar produktiv geübt, bin ganz begeistert. Hier legt sich gerade der Berufsstress, habe die Stelle gewechselt und das war doch ganz schön viel, da war ich abends ziemlich k.o., habe ich natürlich auch beim Üben gemerkt. Jetzt habe ich ein tolles Stück, Arabesque von Burgmüller, komme vorwärts, bin motiviert und total glücklich drüber!
Ich finde es auch immer so toll, von mal zu mal zu hören, wie sich das Stück besser zusammenfügt, runder wird, flüssiger wird.

Nur mein Klavier frustet mich etwas und ich weiß, dass ich mich auf sehr hohem Niveau beklage und das eigentlich Quatsch ist und ich froh und dankbar sein sollte so ein tolles Klavier zu haben.... wie dem auch sei, haben ja wundersüßes 109cm hohes Langlauer Feurich aus den 70ern, es klingt absolut fabelhaft.
Aber der Anschlag ist träge, das nervt mich. Auf dem Grotrian-Steinweg meiner KL kann ich viel facettenreicher spielen und auch schneller flüssiger. Bei ihr stolpere ich ganz oft in die Töne so rein, weil ich bei meinem Klavier einfach stärker anschlagen muss. Ganz zart ist echt schwierig, dann kommt nichts mehr oder wenn, dann ist es eigentlich schon zu laut.
Ich vergleiche auch nicht mit dem Steinway meiner KL, aber schon das Schimmel unseres Nachbarn auf dem ich Sonntag gespielt hab, hat mir in der Hinsicht besser gefallen (auch wenn ich da im
Vergleich den Klang unsere Feurichs viel schöner find). Ich dachte, dass ich frühestens in 3-5 Jahren wirklich Unterschiede merken würde... *seufz*


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 

kenn ich. Ich finde mein Klavierchen auch schwer im Anschlag. Dennoch bin ich mit ihm verwachsen - irgendwie!
Bei manchen anderen Pianinos habe ich das Gefühl durch die Taste zu fallen, so leicht klappt das Teil nach unten ... auch nicht wirklich schön, wenn ich ehrlich bin. Würde kein Ton kommen, müsste ich zweifeln ob eine Mechanik hinter der Taste wäre.

Es gibt aber auch Klaviere, welche wirklich viel akzentuierter zu spielen sind, als meins. Aber da diese nicht in meinem Haus stehen, nützt es nichts zu trauern.

Auch das wäre Jammern auf hohem Niveau.

Wo wären die Ziele, wenn man schon das Non-plus-Ultra dastehen hätte?
 
kenn ich. Ich finde mein Klavierchen auch schwer im Anschlag. Dennoch bin ich mit ihm verwachsen - irgendwie!
Bei manchen anderen Pianinos habe ich das Gefühl durch die Taste zu fallen, so leicht klappt das Teil nach unten ... auch nicht wirklich schön, wenn ich ehrlich bin. Würde kein Ton kommen, müsste ich zweifeln ob eine Mechanik hinter der Taste wäre.

Kann man das in gewissen Grenzen nicht auch regulieren lassen?
Aus einem Pianino wird keine Flügelmechanik, aber am Anschlagverhalten müsste doch ein guter Stimmer etwas ändern können?! Aber ich kenn mich nicht wirklich aus.
 
@Sonnendeck Das ist völlig normal.

Kurz nach dem Kauf: Das tollste Smartphone/Klavier/Auto der Welt!

6-18 Monate später: Boah, was für 'ne Schrottkiste! (Inzwischen hast du auch alle Macken und Fehlerchen kennengelernt, fast nichts ist perfekt). Hier gehen viele dann schon wieder auf die Suche nach was Neuem...

Nach ein paar Jahren hast du dich schließlich dran gewöhnt.

Musikern passiert das o. g. besonders gern mit Gitarren. Danach ist auch das Guitar Acquisition Syndrome (G.A.S.) benannt.
 
Aber der Anschlag ist träge, das nervt mich. Auf dem Grotrian-Steinweg meiner KL kann ich viel facettenreicher spielen und auch schneller flüssiger. Bei ihr stolpere ich ganz oft in die Töne so rein, weil ich bei meinem Klavier einfach stärker anschlagen muss. Ganz zart ist echt schwierig, dann kommt nichts mehr oder wenn, dann ist es eigentlich schon zu laut.
Ich vergleiche auch nicht mit dem Steinway meiner KL, aber schon das Schimmel unseres Nachbarn auf dem ich Sonntag gespielt hab, hat mir in der Hinsicht besser gefallen (auch wenn ich da im
Vergleich den Klang unsere Feurichs viel schöner find). Ich dachte, dass ich frühestens in 3-5 Jahren wirklich Unterschiede merken würde...

Willkommen im Club! Aus diesem Grund bin ich auf der Suche nach einem Flügel, auf dem ich wenigstens ein paar Stunden im Monat üben kann, bisher ohne Erfolg.

Du könntest ja mit den Nachbar diesbezüglich einen Deal aushandeln. Ich weiß gar nicht, ob in meinem Ort überhaupt jemand einen Flügel im Haus stehen hat, ich würde sogar die Stimmung bezahlen, wenn ich im Gegenzug ab und zu darauf spielen dürfte.

Ich habe auch schon überlegt, ein (hochwertiges) Digitalpiano anzuschaffen, weil das möglicherweise einen flügelähnlicheren Anschlag hat. Meinem Klavierstimmer stellt es natürlich die Haare auf bei diesem Gedanken, aber gestern habe ich auf einem relativ preisgünstigen Digi gespielt und war überrascht von der Qualität des Anschlags, also wie viel besser müsste erst ein höherwertiges (ca. 3.000€) sein.
 
deswegen bin ich froh das mein kl keinen flügel hat, sonder "nur" ein e-piano ;-) ich selbst habe zuhause ein ähm normales klavier und auch ein e-piano, sonst wäre meine familie irgendwann mal verrückt geworden *lach*
es gibt zwar einen unterschied zwischen beiden, aber so schlimm find ich den jetzt nicht. schlimm war das erste e-piano marke thomann billig :angst:das ging direkt zurück.
bin da schon gespannt wie es klingt wenn ich das erste mal nen flügel erwische...:lol:

lg
 
Hihi, ihr seid cool! Hab echt drüber nachgedacht, ob ich meine Unzufriedenheit überhaupt äußere, nicht dass ihr alle denkt ich hätte ne Vollmeise... so von wegen lern erstmal spielen und schieb's dann aufs Instrument... ;-) (Was auch ein Stückchen stimmt)
Mein Digi ist in der Tat leichtgängiger. Ist aber nicht nur die Trägheit, sondern vor allem die fehlende Differenzierbarkeit, die mich stört. Hat aber das Digi auch nicht in dem Ausmaß, aber darüber beklag ich mich nicht. Das Digi tut genau das, was es soll und macht's ordentlich. Das richtige Klavier ist das für die Seele, da ist der Anspruch hoch ;-)

Ich muss halt überlegen was ich mache, das Feurich mieten wir zur Zeit, geht noch bis Sommer, ist halt die Frage, ob ich's dann kaufe oder eben nochmal nach nem anderen schaue. Die Mietraten würden auch auf ein anderes Instrument angerechnet werden.
Ich hatte auch damit gerechnet, dass uns das Feurich irgendwann nicht mehr reicht, aber eben nach ein paar Jahren, nicht ein paar Monaten... wobei uns nicht stimmt, bei meinem Söhnchen ist alles prima, aber der Süße ist eben auch Anfänger-Anfänger.

Und @FünfTon: eigentlich bin ich echt immer lange zufrieden mit meinen Sachen. Auto wurde gut ausgewählt, ist toll, bleibt toll. Aber das muss für mich auch zweckmäßig sein, zwar nicht ganz konsequent (mich gruselt's beim Anblick des VW Caddy, würde ich niemals kaufen), aber der Rest wird sehr rational entschieden. Ist eben auch ein Gebrauchsgegenstand.
Instrumente spielen da aber irgendwie echt in ner ganz anderen Liga. Auch, weil eben viel Übezeit drin steckt, aber der Output durch's Instrument begrenzt wird. Plus obendrauf noch dieses Seele-Ding.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
bei meinem Söhnchen ist alles prima, aber der Süße ist eben auch Anfänger-Anfänger.

Viele denken, für Anfänger tut es irgendein Instrument, aber das Gegenteil ist richtig. Wenn es Platz und Budget hergeben, würde ich einen Flügel in Betracht ziehen, auch wenn er klein ist. Der kleinste Flügel ist jedem Piano vorzuziehen (vorausgesetzt, er ist in Ordnung).

Ich habe in diesem Forum zum ersten Mal gehört, dass sich ein Piano und ein Flügel von der Tastenmechanik her grundlegend unterscheiden und dachte dann, bei meinem Herumgeklimper macht das keinen Unterschied. Stimmt überhaupt nicht, und gerade Anfänger sollten vorzugsweise auf einem Flügel lernen.

Mein Yamaha ist mechanisch super in Ordnung, hält die Stimmung und klingt gut (finde ich zjmindest), trotzdem würde ich einen Flügel vorziehen. Leider ist das Piano schon mal im Haus (mein Mann hat es vor über 20 Jahren praktisch ohne mein Zutun gekauft), und ein Flügel braucht halt doch deutlich mehr Platz. Bisher konnte ich meinen Mann nicht überreden, aber ich arbeite daran.
 
Ich muss halt überlegen was ich mache, das Feurich mieten wir zur Zeit, geht noch bis Sommer, ist halt die Frage, ob ich's dann kaufe oder eben nochmal nach nem anderen schaue. Die Mietraten würden auch auf ein anderes Instrument angerechnet werden.

Dann ist doch alles klar. :super:

Bis dahin bleibt Dir noch genügend Zeit, eine Meinung darüber zu entwickeln, was Du wirklich haben möchtest.
 
@Manuela:

Da will ich dir gar nicht widersprechen, aber ein aber kommt trotzdem ;-)

Es war in Bezug auf das Söhnchen eher darauf bezogen, dass er eben noch keinen Unterschied bemerkt und daher voll zufrieden und glücklich ist und einfach ganz viel Spaß am Klavierspielen hat und daher alles prima. Nicht so, wie die Mecker-Mama ;-)

Und ein bisschen einschränken muss ich das ganze auch, ja gerade für Anfänger gutes Instrument wichtig, aber unser Klavier ist ja auch durchaus ordentlich. Es klingt ganz wunderschön und ich wette manch einer würde sich mehr als glücklich schätzen so ein tolles Instrument zu haben. Zu Recht!

Meine Kritik in Sachen Anschlag will ich gar nicht schön reden, und auch gerade das Söhnchen sollte die volle Bandbreite der Dynamik gleich von Anfang an hören können, aber man muss auch etwas realistisch sein, das ist ein Klavier für 4000€, ohne zu wissen wie lange er dabei bleibt wäre es schlichtweg Quatsch gewesen eins für 10 oder 15 Tausend ins Haus zu holen... es war anfangs auch nicht klar, dass wir direkt beide anfangen, erst durch meine (überraschende) Versetzung hat sich nur überhaupt die Möglichkeit ergeben, dass ich auch gleich mit dem Unterricht beginne.

Und für einen Flügel ist (leider) definitiv kein Platz.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 

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