Erfahrungsaustausch Spätberufene

Nun ja, ich hab halt autodidaktische Vorerfahrung (klingt irgendwie schräg xD), daher muss ich nicht bei Null anfangen und das erklärt die Stückauswahl. Also es überfordert mich nicht, ist mir aber auch nicht zu leicht. Das passt meiner Meinung nach. Aber ich habe bei meinem KL auch schon bei dem Menuett immer das Gefühl gehabt, dass ich seiner Meinung nach nicht schnell genug flüssig spiele. Aber das ist nur mein Eindruck, er sagt das nicht, vermittelt mir nur mit seiner merkwürdig schweigsamen Art in einem solchen Fall das Gefühl, es wäre so. Rein aus dem Bauch raus hab ich mir auch gedacht, dass ich locker 4 Wochen dran sitzen werde, eh das halbwegs flüssig läuft, wenn nicht sogar länger. Diese Arpeggien schüttel ich nunmal nicht aus dem Ärmel, das ist für mich Neuland und da stolper ich halt so vor mich hin. Wenn ich die einfach nur als Akkord greifen müsste, würde ich mich deutlich leichter tun. Daher danke für deine Einschätzung, das ist ein guter Anhaltspunkt, dass ich nicht so falsch liege. Ich sollte meinen KL wohl einfach mal darauf ansprechen, was er zu meinem Lern-Tempo denkt und nochmals einfordern, dass er mir sinnvolle Übe-Tipps mitgibt (auf Nachfrage kommt nur, ich soll Takt für Takt üben).

Ich bin vorhin übrigens über Stilblütes Übe-Tipps (Einstiegsstellen festlegen, und dann von den EInstiegsstellen aus häppchenweise von hinten nach vorne üben) gestolpert. Das klingt nach etwas, das für mich funktionieren könnte.
 
Wie ich das so lese: Dein Lehrer ist ein KKK :-D
Bitte nicht böse sein. Aber ein Lehrer sollt schon ein bischen mehr Geduld aufbringen .
LG Monique
 
Mein Übetempo ist - grob gesagt - so langsam wie möglich. Ist oftmals schwer durchzuhalten, aber was langsam nicht geht, geht schnell schon gar nicht. Natürlich will ich die Stücke auch schneller spielen (können) und langsam bleiben erfordert Disziplin. Meiner Meinung nach zahlt es sich aber aus.

Fürs schnell spielen hatte ich bisher immer eine kleine Etüde, die vom Schwierigkeitsgrad so bemessen ist, dass ich das Tempo schnell steigern kann. Aber immer nur so schnell, wie es ohne Abbruch / Verspieler möglich ist.
 
du hast erst seit gut einem Monat Unterricht?
ich seit 20 Monaten (alle 2, 3 Wochen). Für Schumanns "Erinnerung" (Nr.28 aus Album der Jugend) werde ich wohl mindestens 4 Wochen brauchen (nach zweien gehts holprig und langsam)..
Ich seit 25 Monaten und für die kleine Romanze (Nr. 19 im Album für die Jugend) habe ich ca. 4 Wochen gebraucht, bis das einigermaßen so klang, wie es sein sollte.

Andere Stücke aus dem Album gingen mir flüssiger von der Hand.
 
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Wenn ich die einfach nur als Akkord greifen müsste, würde ich mich deutlich leichter tun.

Genau das sagt mir mein KL immer als Übetipp, wenn links und rechts für mich noch zu viel passiert. Greif links erst einmal nur den Akkord und lass die Bewegung raus, bis die rechte Hand sicher ist und nimm dann die Bewegung dazu. So sind beide Hände trotzdem schon frühzeitig zusammen, ohne das "Rumgeholpere" am Anfang.
 
Trotz täglicher Übungszeit von mindestens 1 Stunde habe ich es innerhalb einer Woche nicht geschafft, das ganze Stück durchzugehen, und das bisschen was ich geschafft habe, war alles andere als flüssig. Irgendwie hatte ich im Unterricht dann das Gefühl, dass er enttäuscht von meiner Leistung ist (er hat nichts gesagt, aber ich fand sein Verhalten komisch), und als ich dann gemeint habe, ich hab täglich ne Stunde dran gesessen, war er erst recht merkwürdig.

Ich sollte meinen KL wohl einfach mal darauf ansprechen, was er zu meinem Lern-Tempo denkt und nochmals einfordern, dass er mir sinnvolle Übe-Tipps mitgibt (auf Nachfrage kommt nur, ich soll Takt für Takt üben).

SPRICH ES AN. Dafür ist dem Menschen das Mundwerk gegeben!!!

  • Es kann sein, dass Du sein Verhalten fehlinterpretierst. Vielleicht ist der Mann einfach nur ein Stoffel (= Du glaubst, sein Verhalten beziehe sich auf Dich, in Wahrheit kann er nicht anders).
  • Vielleicht mag er seinen Job nicht (= Anfängerunterricht ist nichts für große, ungerechterweise unentdeckte Künstler wie ihn Du ahnst nicht, wie viele dieser Exemplare zirkulieren).
  • Vielleicht passen Deine und seine Erwartungen an das musikalische Miteinander nicht zusammen.
  • Vielleicht ist es eine Masche (à la "Mein Wohlwollen muss man sich erst hart erarbeiten, ich lass sie erst mal zappeln und um eine positive Reaktion meinerseits ackern").
Es wird ein Geheimnis bleiben, wenn Du es nicht offen artikulierst. :007:
 
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Ohne es auf ratti zu beziehen, finde ich es doch manchmal ein wenig fraglich, wie hier über viele KL gleich hergezogen wird. Damit bist auch nicht du gemeint Barratt.
Nur ist doch die Wahrscheinlichkeit nicht gerade gering, das auch der Schüler eine Flasche ist.

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Vielleicht ist der Schüler nicht aufmerksam, setzt Hinweise nicht um etc... Oder er überschätzt sich maßlos und will unbedingt viel zu schwere Stücke spielen, auch nach Bedenken des Lehrers.

Ich hoffe natürlich für dich Ratti, das es sich lediglich um mangelnde Kommunikation handelt.
 
Mein KL ist ganz gewiss nicht der Super-KL, den sich viele hier wünschen. Aber ein KKL ist er sicherlich auch nicht. Möglicherweise ist es wirklich so, wie Barrat oben erwähnt hat, dass er einfach ein "Stoffel" ist bzw. ich auch einfach komisch bin. Daher wollte ich zur Absicherung einfach mal wissen, wie lange andere so benötigen, um ein neues Stück zu lernen. Ich war halt ziemlich frustriert die letzten Tage deswegen, denn ich neige leider dazu, mir über alles viel zu viele Gedanken zu machen und das ließ mich einfach nicht los.
 

Daher wollte ich zur Absicherung einfach mal wissen, wie lange andere so benötigen, um ein neues Stück zu lernen.

Das ist abhängig vom Stück und davon, wie leicht man einen Zugang dazu findet (= persönliche Stärken/Schwächen). Also mal wieder, wie stets: Individuell völlig unterschiedlich, wie alle Fragen nach Zeit und Dauer.
 
Kommt auch darauf an, was man darunter versteht, ein Stück zu lernen? Ich habe es gelernt im Wortsinne, wenn ich es auswendig kann. Dann könnte ich sagen: ich habe das Stück in einer Woche gelernt! Dabei kann ich es aber noch lange nicht so spielen, dass es fertig wäre (das wiederum ist ein weites Feld). Hier kommt es doch stark auf das Level (des Spielers) und die Länge des Stückes an.
 
Mal ne Frage: in welchem Tempo lernt ihr neue Stücke?
Im Augenblick sitze ich an meiner ersten Mozart Sonate und habe für den ersten Satz ich glaube zwei Monate gebraucht. Und perfekt ist der immer noch nicht. nach nur einer Woche ging da noch sehr sehr wenig. Aber was nützt dir nun diese Erkenntnis?

Wenn dein Lehrer schweigsam ist, oder Du den Eindruck hast, er wäre unzufrieden, dann frag ihn halt. "Sie scheinen mir nicht so ganz zufrieden?" Der wird sich schon zu einer Antwort provozieren lassen. Bei einer Stunde Übung pro Tag, kann er Dir Faulheit schwer vorwerfen, und was du so an Fortschritten machst, wird er dann auch früher oder später merken.

Wer hat die Stücke ausgesucht? Du? Vielleicht ist er auch der Meinung, dass die Stückauswahl viel zu schwer ist angesichts dessen, was du da in einer Woche draus machst.

Reden hilft. Mein KL ist auch ab und zu recht schweigsam, aber wenn ich nachfrage, kommt da eigentlich immer eine sehr konstruktive Antwort bei rum. Du hast doch sicher Stellen, wo es nicht so glatt läuft, oder wo du Schwierigkeiten hast. Sprich ihn halt drauf an und frag, wie du diese Schwierigkeiten für dich lösen kannst. Und schon seid ihr im Gespräch. Der KL merkt, dass er gefordert ist, und gleichzeitig, dass du dich mit dem Stück auseinandersetzt, das reicht normalerweise als Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit an einem Stück.
 
Was will Schubert wirklich?
Seit Oktober hab ich mein Klavier, seit Oktober übe ich wieder - nach 44 Jahren Pause! Und so ernsthaft wie nie früher. Ist eine witzige Mischung aus "einfachste Sachen nicht können" und "fein was noch alles da ist". Begonnen hab ich mit dem Heft "Die allerersten Klassiker und Romantiker" - ich liebe es, ganz kurze leichte Sachen aber wenn man sie wirklich schön spielen will, gibts bei jedem was zu lernen, zum Sich-Wieder-Herholen.
Seit Weihnachten trau ich mich an die Cementi Sonatinen und ich hab mir- bisschen zu früh würde ich sagen - das Schubert Scherzo in B, D593/1 gewünscht und begonnen. So schön.
Letzte Woche hab ich es vorgespielt, im Tempo, ganz stolz - war sehr viel Arbeit. Meine KL ist mit mir eniges durchgegangen und hat gemeint, da ist für mich musikalisch noch viel mehr drin. Also hab ich mir auferlegt, es nun eine Woche ganz ganz langsam zu spielen. Das habe ich gerade gemacht, 45 Minuten lang. Falsche Töne gibts schon länger keine mehr. Jetzt hatte ich genug Zeit ganz genau zu hören und hinzuschauen - ich dachte, ich hätte ganz sorgfältig gearbeitet, aber was da heute auf einmal alles steht an Bögen, Punkten und Pausen - also gestern war das alles noch nicht da!

Ich habe Urlaubs-bedingt erst in 3 Wochen wieder Klavierstunde, deshalb frage ich hier:
vor lauter "genau sein wollen" bin ich jetzt verunsichert, und das beginnt schon ganz am Anfang, beim Thema:
3/4,auf 3 dieTriole, dann das B auf 1. Die Triole spiel(t)e ich ganz selbstverständlich als Auftakt zum B hin, also gebunden. Aber das Bogerl überspannt nur dieTriole selbst und hört dann auf.
Heißt das jetzt entweder:
- zurück an den Start, das Absetzen zwischen Triole und B hörbar lassen, vielleicht mit so einer Mini-Mini-Verzögerung wie beim Wiener Walzer, wo ja auch die 1 einen Tick später kommt, wegen des langen Schritts? oder
- ist der kleine Bogen einfach nur das Zeichen für die Triole und die ersten 4 Noten gehören doch fest zusammen, wie ich es bis jetzt gemacht hab, wie es auch meine KL nicht kritisiert hat und wie ich es auch bei Profi-Aufnahmen zu hören meine?
Danke fürs Lesen bis hierher!
Hermina
 
Hallo allerseits,

Ich lese nun schon ein paar Wochen im Forum mit und habe mich nun endlich auch angemeldet. Daher wollte ich mal hallo sagen!
Entschuldigt bitte meine Schreibweise - ich bin im Ausland wohnhaft und habe hier weder Umlaute noch ein scharfes S auf meiner Tastatur (und bin zu faul zum Umstellen).

Bin selbst 28 Jahre alt, habe mir im Dezember ein Kawai-Digitalpiano gekauft und seit Januar einmal pro Woche Unterricht bei einem sehr netten und (zumindest kommts mir so vor) kompetenten Klavierlehrer. Dazwischen spiele ich jeden Tag voller Begeisterung :)

Da ich in meiner Jugend 6 Jahre Akkordeon sowie 4 Jahre Querfloete gespielt hab kann ich zumindest den Violinschluessel lesen und langsam wirds auch mit dem Bassschluessel. Habe sehr viel Freude daran und hoffe es geht auch so gut weiter! Momentan spiele ich das G-Dur Menuett von Petzold sowie eine Version von "My heart will go on" und fange gerade mit dem Canon in D von Pachelbel an. Ich bin bekennender Fan von Yann Tiersen sowie Yiruma und freue mich schon darauf, deren Stuecke zu erlernen!

Das wars erstmal, wollte ja nur mal kurz hallo sagen :)

Alles Liebe!
 
Hallo linksspieler, na dann ein herzliches Willkommen hier. :chr01:Ich bin auch ein "Frischling" und mag Deine Vorlieben genauso wie die "Klassiker" und am meisten die, die für mich noch in weiter Ferne sind....
Wo lebst Du denn?

Viele Grüße!
Anke
 
Liebe Anke,

Ich bin in Spanien wohnhaft geworden (ein bisschen waermer hier als in der Heimat) :)
Woran spielst du gerade bzw. was ist dein "das will ich unbedingt mal spielen" Projekt??
 
Also momentan übe ich daran im Anhang, das eine zum Staccato/Legato üben und das andere lag mir am Herzen. Das zweite ist von einem "JP..." Vielleicht weiß ja jemand von wem das ist. Vielleicht Pachelbel? Die Kopie ist leider schon uralt und hat den Namen abgeschnitten.
Ich finde beide ganz hübsch.
Huch* beim Hochladen hab ich's wohl verdreht...:022: Bei mir stand es noch aufrecht....

Was ich unbedingt mal spielen können möchte ist die Klavierversion von Bachs Air. Die berührt mich sehr - mehr als die Orchester-Version... und die Träumerei und die Mondschein und das Nocturne 2... würde ich auch gern irgendwann mal spielen können.
Mein absolutes Lieblings-Lieblings-Stück ist aber das 5. Klavierkonzert vom Beethoven - das nehme ich mir dann für das nächste Leben vor. Wenn ich die anderen Stücke dann schon kann, dann habe ich ja schon etwas vorgearbeitet. :chr01:
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Ganz sicher nicht. Stilistisch ist es ca. 100 Jahre nach Pachelbels Tod einzuordnen. Wegen der musikalischen Schlichtheit tippe ich mal, dass es aus einer Klavierschule aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt. J.P. könnte (Ignaz) Joseph Pleyel sein, aber auch irgendein anderer (unbekannter) Klavierdidakt aus der Zeit.
 

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