dass man Stücke nur einmal das erste Mal üben kann. Sie sind dann für alle Zeiten verbrannt.
Ja zum ersten Satz, nein zum zweiten
Denn es kommt darauf an, wie du das zweite Mal an das Stück gehst.
Ich hatte zb vor einem Jahr das C Dur Präludium mit meinem KL gemacht.
Das ganze lief recht zügig, nach zwei Wochen saß es komplett im Kopf und in der dritten Woche konnte ich es so gut, dass sogar mein Lehrer etwas geschockt war. Das Thema war dann abgehakt und ich hab mich anderem zugewandt.
Über Weihnachten sollte ich das Stück nochmal "angehen" den mein KL fand es schade, wenn es in Vergessenheit geraten würde.
Wie ich es aber angehen sollte, das hat mir mein KL nicht gesagt.
Also bin ich selbst kreativ geworden und hab mir überlegt, was ich mit den Stück machen könnte.
Als erstes natürlich wieder spielen lernen, aber das hat gerade mal 2-3 Tage gedauert, bis es wieder so wie letztes Jahr saß.
Ich hatte allerdings 14 Tage Urlaub von Unterricht also, was mache ich mit den übrigen 11 Tagen? Einfach immer und immer wieder spielen?
No Way!
Ich hab das Stück variiert und in unzähligen Formen durchgespielt, hab die Lage mehrfach geändert, Hände über Kreuz, rückwärts takt für takt, rückwärts Note für Note (irgendwann alles aus dem Kopf), hab mir die Harmonien raus geschrieben, hab die Akkorde in anderen Umkehrungen versucht, hab es aus dem Kopf heraus notiert, irgendwann hab ich es komplett nur in die linke Hand gelegt...
Das alles nur weil "beschäftigen sie sich damit" eine recht schwammige Ansage ist
Zwei Dinge hab ich dabei festgestellt :
1.) ich spiele nie wieder das C Dur Präludium
2.) ich spiele das Stück nicht nur viel besser als früher, ich kenne es nun auch viel besser. Ich hab viel mehr Kontrolle über den Ton während ich spiele und die intensive Beschäftigung mit diesem Stück hat mich sicherer im Umgang damit gemacht.
Alles in allem würde ich sagen, dass ich das Stück nicht neu dafür viel besser kennen gelernt habe
Und nun was anderes
Ich hab gestern meinen Lehrer an der Orgel beim aufnehmen geholfen in dem ich beim Register ziehen geholfen habe.
Für mich voll anstrengend, weil ich mir den Augen die Noten verfolgen musste und nur durch mein Ohr kontrollieren konnte wo er gerade ist.
Mich dann auch noch in kurzer Zeit in ein vollkommen fremdes Stück (irgendwas von einem Karg-Ellert) rein zu hören, Abschnitte erkennen.... Puhh das war echt anstrengend aber auch ne coole Erfahrung.
Und an unsere Orgelspieler, ihr geht ja ab