Elfenbeintastatur

Naja, das Problem in diesem Fall ist ja der Export des Klaviers aus der EU, also schon etwas speziell und eher nicht die Regel. Ein Export ist bei Artenschutz immer problematisch: "Ein Klavierbaumeister nahm sich der Sache an - und fand einen Käufer in der Schweiz. Damit begann der Ärger [...]. Denn die Tasten des Flügels sind aus Elfenbein. Die Ausfuhr ist ohne eine EG-Vermarktungsbescheinigung verboten -"
 
Dieser nonchalante Umgang von Instrumentalhändlern mit geschützten Materialien darf nicht länger geduldet werden. Da muss mit aller Konsequenz durchgegriffen werden!

Der Flügel wird beschlagnahmt, die Elfenbeinplättchen werden von einem Fachmann abgelöst und nach Afrika reexpediert. Dort werden sie dann an geeigneter Stelle - z. B. im Krüger-Nationalpark oder im Okavango-Delta - dem traurigen Anlass entsprechend stilvoll begraben.

CW
 
Naja, das Problem in diesem Fall ist ja der Export des Klaviers aus der EU, also schon etwas speziell und eher nicht die Regel. Ein Export ist bei Artenschutz immer problematisch: "Ein Klavierbaumeister nahm sich der Sache an - und fand einen Käufer in der Schweiz. Damit begann der Ärger [...]. Denn die Tasten des Flügels sind aus Elfenbein. Die Ausfuhr ist ohne eine EG-Vermarktungsbescheinigung verboten -"

Mit entsprechender CITES-Bescheinigung ist das überhaupt kein Problem.
 
Tatsachen sind hier mehrererlei. Zunächst mal GIBT es das Phänomen menschengemachten Ausstebens von Tierarten. Biodiversität, wie es neumodisch heißt, kann ein eminent wichtige Faktor sein, wie alle ahnen, die mit Neurodermitis, Heuschnupfen und anderen Autoimmunerkrankungen kämpfen.

Tatasache ist weiter, dass in manchen Reservaten Afrikas schon wieder weitaus zu viele Elefanten leben, aber dennoch deren Elfenbein weder geerntet noch in den Handel verbracht werden darf. CITES, die in Paris ansässige internationale Organisation zur Beschränkung des Handels mit u.v.a Elfenbein, Nashorn etc. ...

Kein Elefant wird wieder lebendig, wenn irgendwo ein altes Klavier die Grenze passiert...

Annahme ist weiters, dass das, was verboten ist, nachgerade besonders attraktiv wird..., siehe Drogenhandel. Dass also Menschen, Systeme und Organisationen, die sich darüber hinwegsetzen möchten, vom Bestehen restriktiver Gesetzeslagen profitieren. Deren Einkünfte rapide schwänden, wäre auf einmal deren Handeslware legaliter handhabbar.

Der Preis eines von einem Meisterschnitzer in Hongkong verarbeiteten kompletten Stoßzahnes liegt mittlerweile weit, weit jenseits von 300.000 Euro. Die Chinesen, die sich sowas aus Prestige-Gründen daheim oder im Büro aufhängen, wären mal sowas von angepixxxt, würde sich durch Freigabe des Elfenbeinhandels die Lage der Schnitzerei dramatisch entspannen... Wenn so einen Zahn quasi jeder haben könnte, der 10-12-15.000 EU über hätte...

CITES verbietet ja nicht per se den Handel mit Elfenbein, setzt jedoch Regeln, nach denen sich Händler und Grenzer zu richten haben. Ich habe mir mal richtig böse den Mund verbrannt, als ich im US-Forum darstellte, einen uralten Steinway-Semikonzerter # 3023 aus Los Angeles nur deswegen nicht gekauft zu haben, weil ich keine Idee hatte, wie dessen Originalklaviatur durch den Zoll zu bekommen sei. Wenn doch, stünde hier heute ein Geradsaiter-Flügel von Steinway. Das gibt's nicht 30mal noch auf der Erde.

Mein Hinweis, dass kein Elefant der Erde wieder lebendig würde, gäbe man den Handel mit der "Überschussware" aus Sambia oder wo frei, wurde nicht akzeptiert.

Regeln sind Regeln. Gesetze sind Gesetze.
Darum sollte man auch fein aufpassen, was man für neue Gesetze machte..., Thema Dieselskandal, Erneuerbare Energien-Gesetze, Abschaffung Kohle, Abschaffung Atom, Abschaffung Diesel, Abschaffung Benzinerautos, Förderung Elektroautos mit ihrer schweinischen Umweltbilanz. Wer es nicht glaubt, der liefere bitte eine, nur EINE Erklärung dafür, wieso hierzulande der Strompreis mit 0,26 bis 0,29 EU/kWh ca. doppelt so teuer ist wie in jedem Land um uns herum...

Mein Drache von 1877 hat auch keine Elfies mehr. Wurden ihm bei der Sanierung 2009 genommen.

Was ich nicht verstehe, weil es mir mit zur Sachkunde von Klavierhändlern gehört - dass diese Chose überhaupt erst so weit eskalieren konnte. Dem Händler hätte absolut klar sein müssen, dass das Exportieren eines Flügels mit den Elfies bösen Ärger geben wird. Kein Verständnis für sowas. Wenn ich der Verkäufer gewesen wäre und der Klavierhändler mit mir einen Kommissionsvertrag gemacht hätte, dann wäre der Händler (oder seine Versicherung) nun dran. Müsste mir den Rückbau auf die Elfies bezahlen. Mir als Verkäufer ist ein Schaden entstanden, wenn da deutsche oder schweizer Grenzer an den Elfie-Tasten knibbeln..., und diesen Schaden holte ich mir wieder.
 
Mit entsprechender CITES-Bescheinigung ist das überhaupt kein Problem.
Ich habe letztes Jahr eine Hausorgel gebaut. Bestimmungsort war ein Privathaushalt auf Honolulu.
Aus Kosten- und Zeitgründen habe ich (blauäugig) gebrauchte Klaviaturen von ca. 1980 mit Grenadillbelägen verwendet.
Vierzehn Tage vor Auslieferung, bzw. Abholung durch Spedition (Luftfracht!) wurde an mich herangetragen, daß das beim Zoll in USA Schwierigkeiten machen könnte und das ganze Instrument schlimmstenfalls eingezogen und vernichtet würde.
Von der Erbauerfirma konnte ich zwar eine Kopie der Rechnung über den damals für die Orgel gekauften Spieltisch bekommen, ebenso eine Beschreibung von der Herstellerfirma des Spieltisches, in dem die Klaviaturen eingebaut waren.
Allerdings wurde mir eine Bearbeitungszeit für die Ausfuhr/Citesbescheinigung von ca. 3-4 Wochen vom Bundesamt für Naturschutz mitgeteilt.
Was nun? Guter Rat teuer, sehr teuer: Spedition bestellt, Luftfracht gebucht, Flug gebucht etc..
Anfrage beim Klaviaturenhersteller für neue Klaviaturen mit unbedenklichen Tastenbelägen: "Lieferzeit ca. 3-4 Monate".
Alles in allem eine saublöde Situation.
Also ab ins Holzlager. Glücklicherweise war noch genügend abgelagertes, feinjähriges Fichtenholz vorhanden. Für die Tastenbeläge konnte ich schon auf Belagstärke vorbereitetes Zwetschgenholz bekommen. Die Halbtontasten wurden aus Weißbuche angefertigt.
Letzlich habe ich es dann gerade so bis zum Abholtermin hinbekommen, für das Instrument neue Klaviaturen herzustellen.
Nochmal möchte ich so ein Gehampel aber nicht haben!
Toni
 
Mir als Verkäufer ist ein Schaden entstanden, wenn da deutsche oder schweizer Grenzer an den Elfie-Tasten knibbeln..., und diesen Schaden holte ich mir wieder.
Also rein rechtlich war es dein Elfenbein, das du verbotenerweise vermarktet hast. Das Landratsamt stellt nur den rechtmäßigen Zustand her....

Ich frage mich aber auch, wie ein Klavierbauer so bescheuert sein kann. Wer berufsmäßig mit altem Elfenbein zu tun hat, der muss wissen, wie schnell man damit ins offene Messer läuft
 
Wichtiger Hinweis, J.S.Schwach. ... Merci dafür. Das hatte ich "so" gar nicht in meiner Peilung...

Es ist ja nicht nur so, dass du ein Klavier mit Elfenbein "so" (ohne CITES-Papiere) nicht ins Ausland bekommst, du darfst ja auch binnenlands damit keinen professionellen Handel treiben... eigentlich...

Die CITES-Restriktionen gelten ja auch binnenlands für den Handel, wenn ein Profi dran beteiligt ist. Der muss sich eben diese CITES- oder Unbedenklichkeits-Bescheinigungen besorgen, sonst darf er wohl etwas mit Elfies gar nicht mehr in den Handel bringen.
 
Dann kann man seine alte Elfenbeintastatur nachts heimlich hinter dem Bahnhof verticken?
Ich denke mal, wenn das von privat an privat geht, dann kräht kein Hahn danach. Ist aber ein Profi dran beteiligt, dann wird das heikel.

(Übelriechens eine Steilvorlage für rattige Aufkäufer der Fraktion "Schnapphahn"... , zu schreien, ihhh...., da ist ja noch Elfenbein dran... das ist ja längst verboten..., das krieg ich so ja nie verkauft...
 
Ich lach mich tot. Den Artikel konnte ich in der Tageszeitung heute auch lesen und dachte: was ist jetzt los, der 1. April ist doch längst vorbei?!?

Ich verstehe das Gedöns um die Elfenbeintastatur nicht mal ansatzweise. Es geht hier ja nicht um kiloweise Verarbeitung von Elfenbein. Aber so ist es in diesem unserem Lande mit vielen Dingen. Man macht aus Mäusen Elefanten während man die wirklich "gewichtigen" Dinge übersieht und sich einen Pfifferling darum kümmert, eine Lösung dafür zu finden. Beispiele könnte man bis zum Nimmerleinstag aufzählen. Aber ich hab keine Lust, mir damit den Tag zu versauen.

So, jetzt kann man mich steinigen...
 

Ich verstehe das Gedöns um die Elfenbeintastatur nicht mal ansatzweise. Es geht hier ja nicht um kiloweise Verarbeitung von Elfenbein.

Der durchschnittliche Beamte interessiert sich nicht für alte Klaviere. Der will einfach nur Elfenbein aus dem Verkehr ziehen, weil das sein Job ist.
Und dann gibt's noch die Gutmenschen-Fraktion. Leute, die bei ihrem 140 Jahre alten Instrument das Elfenbein von den Tasten kratzen, weil es unethisch ist. Tierschutz kann auch zur Ideologie werden.
 
Und dann gibt's noch die Gutmenschen-Fraktion. Leute, die bei ihrem 140 Jahre alten Instrument das Elfenbein von den Tasten kratzen, weil es unethisch ist. Tierschutz kann auch zur Ideologie werden.

Jaja, die Gutmenschen-Fraktion... Tragischerweise, ist den sogenannten "Gutmenschen" oft das Befinden des Menschen vor seiner Nase schnuppe. Sie haben halt in mehrfacher Hinsicht einen Knall, Wenn sie das Elfenbein von den Tasten kratzen, dann passt das ins Gesamtbild. Birne kaputt. :005:
 
Wie sollen sich den diejenigen verhalten, die den Regenwald nicht retten wollen, denen Plastik im Meer schnuppe ist und die der Ansicht sind, dass es mittlerweile sowieso viel zu viele Elefanten in Afrika gibt?

CW
 

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