Krise in Braunschweig: Schimmel seit März in Kurzarbeit, Grotrian-Steinweg zahlt keine Löhne mehr

Beim Steg würde ich sagen, dass die (mutmaßlich) präzise CNC-Maschine sauberer arbeitet.
Micha Klaviermacher hat genau das mal als Beispiel für die hohe Qualität der Premiummarken genannt. Ein ERFAHRENER Abstecher/Stiftesetzer gleicht intuitiv Unregelmäßigkeit im Holz aus - das kann die Maschine eben nicht. Dafür liefert sie aber nahezu null Streuung. Es zeigt sich doch längst, dass man (solange es um Naturmaterialien geht - also auch Lederpolster, Sättel, Handtaschen, Bodenbeläge aus Stein, etc) die absolute Spitzenqualität NUR mit Handarbeit erzielt wird, aber man dafür den Preis von höherer Streung oder gar Ausschuß akzeptieren (und mitbezahlen) muss.

Ich selbst kenne das nur vom Bau gespleisster Fliegenruten (https://de.wikipedia.org/wiki/Gespließte). Ob die einzelenen Spleisse cnc-gefräst oder händisch gehobelt werden, macht einen Qualitätsunterschied von 1-200% aus - der Preisunterschied tendiert, je nach Ruf des Rutenbauers, zwischen 500 und 2.000%.
 
da würde ich eher direkt bei Kawai oder Young Chang kaufen.
Ich auch, aber deine Frage war, welche Billiginstrumente Steinway anbietet und evtl. quersubventioniert.

Ich nehme an, dass die Stege vor dem Aufleimen auf den Boden gefräst werden.
Wie ist es dann mit dem Stegdruck?
Ist die Wölbung bei jedem Resonanzboden gleich?
Ich würde den Resonanzboden scannen und der CNC-Fräse die Form mitteilen, damit sie den Steg passgenau produzieren kann.

Ein ERFAHRENER Abstecher/Stiftesetzer gleicht intuitiv Unregelmäßigkeit im Holz aus - das kann die Maschine eben nicht. Dafür liefert sie aber nahezu null Streuung. Es zeigt sich doch längst, dass man (solange es um Naturmaterialien geht - also auch Lederpolster, Sättel, Handtaschen, Bodenbeläge aus Stein, etc) die absolute Spitzenqualität NUR mit Handarbeit erzielt wird
Interessant! Ich wüsste gar nicht, welche Unregelmäßigkeiten es da auszugleichen gibt bzw. woran man sich da orientieren könnte. Denn der Steg ist ja nicht wie der Resonanzboden aus Fichtenholz und hat keine sichtbaren Jahrringe, etc. Auch kann man nicht einen Stift setzen, sich den Klang anhören und dann die Position korrigieren. Schaut der Stiftesetzer auf die Maserung im Resonanzboden und verschiebt die Position der Stegstifte entsprechend (im Submillimeterbereich)?
Wenn Stegdoppel erneuert werden, wird eine Schablone angefertigt. Da werden die Stifte in den neuen Steg möglichst so gesetzt, dass sie den Positionen der alten entsprechen. Die Beschaffenheit des Materials des neuen Steges wird da nicht berücksichtigt.
 
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enn der Steg ist ja nicht wie der Resonanzboden aus Fichtenholz und hat keine sichtbaren Jahrringe, etc. Auch kann man nicht einen Stift setzen, sich den Klang anhören und dann die Position korrigieren. Schaut der Stiftesetzer auf die Maserung im Resonanzboden und verschiebt die Position der Stegstifte entsprechend (im Submillimeterbereich)?
So wie es mir Micha erklärt hat, scheint das wirklich im Submillimeterbereich und sehr INTUITIV abzulaufen. Ich stell mir das so vor, wie wenn ich ein Loch in eine grob verputzte Wand bohren will - da analysiere ich auch nichts, aber setze ohne großes Nachdenken den Bohrer auch nicht direkt auf ein übergroßes Sandkorn. Vielleicht bezog sich das aber auch - wie von Dir vermutet - auf die Struktur im Reso; leider können wir Micha nicht mehr dazu befragen.

Zudem weiß ich auch gar nicht explizit um Klang, sondern generell Qualität - es kann also auch sarum gehen, wie fest und dauerhaft die Stifte sitzen o.ä. Was ich aber sicher weiß, ist, dass Pfeifenmacher, gute Sattler, Steinmetzen, Rutenbauer usw. ihr Material „lesen“ und dann notfalls auch mal auf den absolut rechten Winkel oder die lasergenaue Gerade verzichten.
 
Ich meine, da ist man dann recht bald auch beim "Kabelklang".
 
Beim Brot backen ist es jedenfalls so, dass die Schwankungen in der Beschaffenheit der Körner und des Mehls handwerklich ausgeglichen werden können. (Industriebrot benötigt gleichbleibende Eingangsqualität, das lässt sich mit biologischem Anbau schwerer erreichen als mit Pestiziden.)
Ich bin da auch romantisch, mir ist ein Klavierbaumeister lieber als ein Maschinenbautechniker.
 
Michas Kompetenz in allen Ehren, aber das ist einfach Legendengedöns und würde keiner Doppel-Blind-Studie standhalten.
 
So wie es mir Micha erklärt hat, scheint das wirklich im Submillimeterbereich und sehr INTUITIV abzulaufen. Ich stell mir das so vor, wie wenn ich ein Loch in eine grob verputzte Wand bohren will - da analysiere ich auch nichts, aber setze ohne großes Nachdenken den Bohrer auch nicht direkt auf ein übergroßes Sandkorn. Vielleicht bezog sich das aber auch - wie von Dir vermutet - auf die Struktur im Reso; leider können wir Micha nicht mehr dazu befragen.
Tja, das bleibt wohl ein Geheimnis.

Zudem weiß ich auch gar nicht explizit um Klang, sondern generell Qualität - es kann also auch sarum gehen, wie fest und dauerhaft die Stifte sitzen o.ä.
Das Holz für den Steg wird ja schon so gewählt, dass sich da nichts aus Versehen lockert. Da müsste schon ein grober Materialfehler vorliegen - oder eine schlechte Behandlung des Instruments mit extremer Trockenheit, etc.
Siehe auch mein Vorposting mit Schablone bei Stegdoppelerneuerung. Keine Rücksicht auf die Details im neuen Steg.
Was ich aber sicher weiß, ist, dass Pfeifenmacher, gute Sattler, Steinmetzen, Rutenbauer usw. ihr Material „lesen“ und dann notfalls auch mal auf den absolut rechten Winkel oder die lasergenaue Gerade verzichten.
Ja, da bin ich eh deiner Meinung, und auch beim Resonanzboden. Beim Steg sehe ich es halt nicht.
 

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