@Klein wild Vögelein, ich möchte mich an den Technikfragen hier gar nicht weiter beteiligen. Stattdessen rege ich an, dass Du Dich damit beschäftigst, wie unser Gehör funktioniert und hier insbesondere die räumliche Ortung von Schallereignissen. Gerade, weil Du als Motivation des Neukaufs beschrieben hast, dass Dich mal bei einer Anlage die räumliche Wiedergabe so beeindruckt hat.
Ich habe keine Quellen zur Hand, da müsstest Du selber suchen oder jemand anders kann was verlinken. Aber hier ein Aspekt, der mir wichtig erscheint:
Merke: Wir orten ein Signal nicht etwa über die verschiedene Lautstärke, die am linken und rechten Ohr ankommt, sondern über die Zeitdifferenz des Eintreffens eines Schallereignisses.
Das hat verschiedene Konsequenzen für die Aufstellung:
- Die Laufzeitunterschiede müssen im Hörraum möglichst exakt reproduziert werden. Dazu müssen die Lautsprecher exakt gleichen Abstand vom Hörplatz haben. Vergiss den Balance-Regler!
- Das Signal darf durch die Überlagerung des Direktschalls mit Reflexionen nicht so verwischt werden, dass sich der Laufzeitunterschied vom Gehirn nicht mehr "messen" lässt. Dazu muss ein reflektiertes Schallsignal eine Mindestverzögerung gegenüber dem Direktschall aufweisen, oder anders herum: Die Reflexion muss einen um einen Mindestbetrag längeren Weg zurücklegen, bis sie auf unseren Kopf trifft. Ich meine, die Differenz liegt so bei 80cm (ohne Gewähr). Die praktische Konsequenz ist: vom Hörplatz bis zur Wand dahinter braucht es einen Mindestabstand, hinter den Lautsprechern bis zur Wand ebenfalls (außer, die LS sind für Wandaufstellung konzipiert), und Seitenwände müssen ebenfalls weit genug weg sein, oder aber die Reflexionen (z. B. an einer Betonwand) werden durch Streuungen (Wandteppich, Bücherregal) ersetzt. Puristen legen zwischen Lautsprecher und Hörplatz einen Teppich, haben vor dem Hörplatz keinen Couchtisch, schon gar keinen aus Glas.
Das Signal muss außerdem möglichst präzise vom System wiedergegeben werden. Das kann man allerdings m. E. nur bedingt direkt hören. Man kann es messen, und man hört es in Form einer guten räumlichen Ortbarkeit. Ist also mehr informativ, als dass sich daraus eine Handlungsempfehlung ableiten ließe.