die Frage des persönlichen Geschmacks
Das auf jeden Fall. Aber wie oft erlebt man, das gerade Anfänger sich da selber falsch einschätzen.
Angenommen man sitzt (wie in den Achtzigern), vor einer riesigen Wand, voller verschiedener Lautsprecher und hat die Möglichkeit hin und her zu schalten, bei welchem Lautsprecher bleibt man dann hängen?
Bei dem vermeintlich best klingendsten.
Das geht in der Regel aber nicht gut. Ungewohnte Umgebung, Stress, völlige Ahnungslosigkeit, der Verkäufer trickst rum mit der Lautstärke, man lässt sich blenden von allzu guten Aufnahmen, und vielerlei mehr.
Danach beginnt meist eine Odyssee: "Hmm...klingt jetzt nach drei Wochen, mit dieser und jener Aufnahme doch nicht mehr so gut".
Oder: "hmm...das klang im Geschäft doch alles viel besser".
Und so kauft und verkauft man seinen Plunder wieder, bis man durch diese Erfahrung weiß, auf was es wirklich ankommt. Darüber vergehen oft Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte.
Auch ich habe diesen Prozess durchgemacht, keine Frage!
Auch bedingt durch Geldmangel.
Dann träumt man als junger Mann (oder Frau) vom absoluten Testsieger und muss dann, 40 Jahre danach feststellen, dass er dann doch nicht die Erwartung erfüllt. (Klingt einfach nicht so wie gedacht)
Letztenendes muss man sich eingestehen, dass man weder das Geld, noch die Räumlichkeiten hat, um in die Sphären zu gelangen, von denen man immer geträumt hat.
Also muss (oder sollte) man einen Kompromiss eingehen.
Die Frage ist, auf was muss ich achten!?
-HiFi ist in erster Line eh nur eine Simulation. (Man sollte kein Live Event erwarten)
-Das Stereoprinzip ist nur aus einer bestimmten Position heraus optimal.
-mein Raum ist nicht optimal und wird mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen.
-meine Aufnahmen sind zu 50% bescheiden, in ihrer Klangqualität.
-meine persönliche Stimmung wird auch ständig schwanken und damit den Genuss zunichte machen.
Um einigermaßen die Qualität zu erreichen, die einem vorschwebt, braucht man aus all diesen Faktoren eine Essenz.
Womit kann ich diese Qualität erreichen?
Der Lautsprecher ist dabei entscheidend.
Ein vollkommen in sich harmonischer Klang, der niemals nervt, oder gar zu aufdringlich ist, aber trotz alledem nichts verbirgt und über alle Frequenzen Saft und Kraftvoll spielen kann, damit wäre einem doch schon geholfen. Diese Qualität erhält man eigentlich nur in der oberen Liga, wobei man auch da gravierende Klangunterschiede erfährt.
Im HiFi Forum gab es mal jemanden, der das ganz salopp beschrieben hat:
Marke X = zu hell abgestimmt
Marke Y = zu soft abgestimmt
Marke Z = zu dumpf
zu dies
zu das
zu jenes
Diese Darstellung hat mich sehr fasziniert, weil er ohne viel Geschwurbel die Fakten einfach so auf den Tisch gelegt hat. Genau wie er, habe ich diese Tendenzen auch empfunden.