durchgestrichener Vorschlag

  • Ersteller des Themas Wespennest 100
  • Erstellungsdatum

Diese Frechheit (eine deiner zahlreichen) will ich mal unkommentiert lassen.

Lesetipps für Dich (und andere):

Du sollst nicht lügen!: Von einem, der auszog, ehrlich zu sein: Amazon.de: Jürgen Schmieder: Bücher

Radical Honesty: How to Transform Your Life by Telling the Truth: Amazon.de: Brad Blanton, Dr Brad Blanton: Englische Bücher

Meine sogenannten "Frechheiten" sind nur Offenheit und Ehrlichkeit. Damit umgehen zu können ist natürlich nicht jedermanns Sache; die meisten Menschen sind total daran gewöhnt, zu lügen und vor allem auch sich belügen zu lassen (siehe Politik), da wirkt plötzliche Ehrlichkeit irritierend wie eine plötzlich von der Decke herabkommende Spinne: "Mach das weg!!" *fuchtel*

LG,
Hasenbein
 
Meine sogenannten "Frechheiten" sind nur Offenheit und Ehrlichkeit.
Nein, das sind Unanständigkeiten. Es ist in Ordnung den einen oder anderen Satz etwas provokant zu formulieren und sich um die Sache zu streiten, meinetwegen auch mal etwas polemisch. Aber was du machst, hat damit nichts zu tun. Du willst den Menschen treffen und das diskreditiert dich.
 
Wahre Worte sind nicht schön, schöne Worte sind nicht wahr... oder so ähnlich.
 
D.h. konkret, Chopin wird z.B. durchgängig großzügiger padalisiert und man vernachlässigt Techniken wie Fingerlegato oder Fingerpedal.

Also bei Aufnahmen von Cortot, Feinberg, Horowitz, Argerich kann man eindeutig hören, dass weniger pedalisiert wird, als von Chopin vorgeschrieben!

Chopins oft sehr dichte Pedalanweisungen (auch wenn sie auf älteren Intrumenten realisiert werden) sind oft genug ein Ärgernis - als Beispiel mag der "Choral" mit seinen Klangvorhängen im 3. Scherzo gelten: Chopin Pedal über die komplette Achtelpassage vor, es ist aber schon lange üblich, das Pedal bei solchen Passagen viel früher loszulassen.

Tatsächlich wird heute das Pedal beim Chopinspiel öfter gewechselt und es werden mehr bzw. größere Pedallücken gemacht, als es Chopins Pedalanweisungen vorschreiben - aus diesem Grund kann ich nicht nachvollziehen, wieso gängige Techniken vernachlässigt sein sollten.

______________________________

aber das hat mit der Frage nach den Vorschlägen nichts zu tun
 
da wirkt plötzliche Ehrlichkeit irritierend wie eine plötzlich von der Decke herabkommende Spinne: "Mach das weg!!" *fuchtel*

:D :D :D :D

so einen skurrilen Vergleich - Ehrlichkeit wie Spinne - hab ich noch nicht gesehen....


von einer hohen Regenrinne,
seilt ab sich eine dicke Spinne,
ihr Name lautet Ehrlichkeit -
das verblüfft uns allezeit
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
(...) Ist dein Lehrer schon älter? Das heißt nicht, dass das Fingerlegato nicht auch seinen Charme hat.

Meine erste KL ist eigentlich ein ziemlicher Jungspund, mein derzeitiger KL ist zwar schon etwas älter und bedient sich bezüglich seines Unterrichtskonzept gern bei den alten Meistern, er hatte aber bis 2001 eine Dozentenstelle an einer MuHo in Hamburg, also gehe ich mal davon aus, daß seine Unterrichtsmethoden auf dem aktuellsten Stand sind. Beide legen sehr großen Wert auf eine gute und möglichst differenzierte Artikulation, auf ein schönes Legato, unterschiedlichste Ausführung von Staccato, Portato etc. Das Pedal wurde mir als ein zusätzliches Mittel zur Klanggestaltung, nicht aber als Ersatz für Fingerlegato nahegebracht, außer an Stellen natürlich, wo es anders nicht möglich ist zu binden.

LG, PP
 
Keine Ahnung, wo hier der Witz begraben liegt. Aber ja, ich habe mich vertippt.

Tatsächlich wird heute das Pedal beim Chopinspiel öfter gewechselt und es werden mehr bzw. größere Pedallücken gemacht, als es Chopins Pedalanweisungen vorschreiben - aus diesem Grund kann ich nicht nachvollziehen, wieso gängige Techniken vernachlässigt sein sollten.
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht, nämlich dass viel durchpedalisiert wird. Darum denke ich, dass das Fingerlegato keine gängige Technik mehr ist.


...mein derzeitiger KL ist zwar schon etwas älter und bedient sich bezüglich seines Unterrichtskonzept gern bei den alten Meistern
Das bestärkt mich in meiner Behauptung.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo zusammen,

in den Noten meiner Tochter habe ich eine Vorschlagsnote gefunden die durchgestrichen ist. Wie spielt man das? Ich hab das sonst noch nirgendwo bemerkt.

Gruß Ute

Hallo Ute, wenn die Noten von Deiner Tochter sind ist es das einfachste sie zu fragen, wie es denn gemeint sei, bzw. wie das zu spielen sei.

Ansonsten wurde schon erwähnt, es kommt auf das Stück an. Je nachdem gibt es verschiedene Möglichkeiten. Jedenfalls wird lt. «dtv-Atlas Musik» ein kurzer Vorschlag mit einer durchgestrichenen Vorschlagsnote notiert.



[...]
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht, nämlich dass viel durchpedalisiert wird. Darum denke ich, dass das Fingerpedal keine gängige mehr Technik ist.
[...]

Es wird auch viel egalisiert. :p
Was versteht man unter Fingerpedal?

Grüße
Thomas

PS: (Mein Klavier hat kein Fingerpedal, vielleicht war das vor 100 Jahren noch nicht üblich. Außerdem sind die Finger manchmal bei den Tasten unabkömmlich und könnten deshalb so ein Pedal gar nicht bedienen.) :D
 
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht, nämlich dass viel durchpedalisiert wird.
Das ist natürlich bedauerlich, aber wenn teilweise nicht gut gespielt wird, heisst das nicht, es sei überall und immer schlecht. In diesem Beitrag, den du nur ausgewählt zitierst, findest du ja Beispiele dafür, dass nicht immer pauschal durchpedalisiert wird: https://www.clavio.de/forum/klavier...durchgestrichener-vorschlag-3.html#post212521

Darum denke ich, dass das Fingerpedal keine gängige mehr Technik ist.
...es wird bei Cortot, Marek, Werner, Kratzert u.a. ausführlich erklärt und dringend empfohlen - und es wird, wo praktikabel und sinnvoll, auch angewendet
 

beispielsweise bei gebrochenen Akkorden (Begleitungen wie Albertibässe) alle Töne überbinden/liegenlassen, auch wenn sie als sich ablösende Achtel notiert sind -- das wird auch gelegentlich legatissimo genannt

Bitte entschuldige, aber wie willst Du alle Töne liegen lassen? Wenn ich Fingerpedal spiele, und das ist selten, lasse ich, z.B. bei Albertibässen, nur den 5. Finger liegen.

...der ist ja nun nicht gerade ein Kompendium pianistischer Techniken und gibt auch nicht vor, ein solches zu sein...

Das war auch ironisch gemeint.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bitte entschuldige, aber wie willst Du alle Töne liegen lassen? Wenn ich Fingerpedal spiele, und das ist selten, lasse ich, z.B. bei Albertibässen, nur den 5. Finger liegen.
**** = nix klingt
----- = halten (klingt also)

nehmen wir einen Albertibass:
***1-----1---
*****3------
5------------
das kannst du in etlichen alten Quellen als Spielanweisung finden

bei gebrochenen Akkorden ist es auch trivial:
*********************1---
****************2----------
*******3---------------------
***4--------------------------
5-----------------------------

nebenbei: natürlich ist es nicht immer nötig, alle Töne zu halten - oft genug reicht es, nur den Bass zu halten
 

Wenn er mir mit Fingerhämmerchen und Münzen auf den Handrücken kommt, werde ich laufen. :D

Der Rückgriff auf die alten Meister bezieht sich eher auf die Durchführung und selbständige Entwicklung von Passagenübungen und das Erlernen eines guten musikalischen Grundgerüsts für Improvisation im klassischen Stil. Ansonst, denke ich, daß man altbewährtes durchaus bewahren soll - warum sollte man, dort wo es sinnvoll ist, nicht von Bach, Beethoven, Chopin und Liszt lernen?

LG, PP
 
nehmen wir einen Albertibass:
***1-----1---
*****3------
5------------
das kannst du in etlichen alten Quellen als Spielanweisung finden
Wenn man will, dass nach geschätzten 16 Takten der Arm schlapp macht und verkrampft, weil man alles aus den Fingern gespielt hat, ist das wohl die richtige Methode. Das wichtigste bei den Albertibässen ist doch vielmehr den Arm für eine Rotationsbewegung frei zu geben. Das kann man zumindest dann erreichen, wenn man nur den 5. Finger liegen lässt.

Ansonst, denke ich, daß man altbewährtes durchaus bewahren soll - warum sollte man, dort wo es sinnvoll ist, nicht von Bach, Beethoven, Chopin und Liszt lernen?
Ich kann und will gar nichts gegen Deinen Lehrer sagen. Aber ich finde, man muss schon auf Neuerungen reagieren und sich damit auseinandersetzen und auch mal seine Einstellung ändern können. Man sieht es ja beim obrigen Beispiel, das ist zu recht veraltet.
 
Es wäre mir unangenehm, wenn ich zum Klavier zurückfahren müßte, weil ich die Finger liegengelassen habe.
Insofern könnte Joe recht haben, nur den 5. Finger könnte man vorübergehend verschmerzen. :D

(Mit dem Feuerzeug passiert das schon manchmal, dass ich es wo liegen lasse, aber das ist nicht so schlimm, da habe ich welche in Reserve.)

Grüße
Thomas
 

Zurück
Top Bottom