durchgestrichener Vorschlag

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Wespennest 100

Guest
Hallo zusammen,

in den Noten meiner Tochter habe ich eine Vorschlagsnote gefunden die durchgestrichen ist. Wie spielt man das? Ich hab das sonst noch nirgendwo bemerkt.

Gruß Ute
 
Hallo Ute,
zusammen anschlagen und die die Vorschlagsnote sofort wieder loslassen, - wurde mir mal gesagt.
Grüße
Toni

Neenee, das kann man in Jazz/Blues/Rock/Pop so machen (das ist dann so ein "Dirty"-/"Blue-Note-"/"Guitar-Bending"-Effekt), aber keinesfalls in Klassik!

Die Noten müssen normalerweise schon auf jeden Fall nacheinander gespielt werden.

LG,
Hasenbein
 
Die Noten müssen normalerweise schon auf jeden Fall nacheinander gespielt werden.

Aber wie sie dann tatsächlich gespielt werden, hängt doch dann wohl vom Stück ab, oder? Ich denke, das ist schwer zu generalisieren. Ich hatte mal ein Stück, da sollte ich es legatissimo spielen (vielleicht meinte Toni das mit dem zusammenspielen) - klang dann irgendwie richtig wehmütig, und ein anderes wo er ganz leicht und zart wie ein "Silberglöckerl" klingen sollte.

LG, PP
 
Ich denke, das ist schwer zu generalisieren.

In der Musik ist sowieso nur sehr weniges zu "generalisieren".

Aber hier kann man generalisieren: Außer dort, wo ein "Dirty"-Effekt verlangt wird, ist es falsch, die Noten zunächst gleichzeitig anzuschlagen. Und wenn der Tonbeginn der beiden Töne nicht gleichzeitig ist, kann man, "legatissimo" hin oder her, mit Fug und Recht von "nacheinander" sprechen.

LG,
Hasenbein
 
Vorschläge, lang oder kurz, werden immer nacheinander gespielt. Dann war das halt ein langer Vorschlag (bei der "wehmütigen" Stelle). Die Frage, die man sich noch stellen muss ist: soll der Vorschlag auf die Zählzeit kommen (wie meist im Barock oder der Klassik) oder vor der Zählzeit (kommt in der Romantik öfter mal vor).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
In der Musik ist sowieso nur sehr weniges zu "generalisieren".

Aber hier kann man generalisieren: Außer dort, wo ein "Dirty"-Effekt verlangt wird, ist es falsch, die Noten zunächst gleichzeitig anzuschlagen. Und wenn der Tonbeginn der beiden Töne nicht gleichzeitig ist, kann man, "legatissimo" hin oder her, mit Fug und Recht von "nacheinander" sprechen.

Habe noch einmal nachgelesen, Toni sprach ja wirklich von gemeinsam anschlagen. Ich meinte aber, daß man die tatsächliche Realisierung schlecht generalisieren kann, wie kurz, Grad des Legato etc. Wobei ich aber legatissimo schon so gelernt habe, daß die Töne wirklich ein eine Zeit lang gemeinsam klingen. Stimmt das so nicht?

Vorschläge, lang oder kurz, werden immer nacheinander gespielt. Dann war das halt ein langer Vorschlag (bei der "wehmütigen" Stelle). Die Frage, die man sich noch stellen muss ist: soll der Vorschlag auf die Zählzeit kommen (wie meist im Barock oder der Klassik) oder vor der Zählzeit (kommt in der Romantik öfter mal vor).

Nein, das wehmütige (vielleicht sollte ich es eher jammernd bezeichnen :D) war schon ein kurzer Vorschlag, den langen kenne ich eigentlich nur aus Barockstücken. Aber meine Erfahrungen sind auch noch sehr begrenzt. ;)

LG, PP
 
Grad des Legato etc. Wobei ich aber legatissimo schon so gelernt habe, daß die Töne wirklich ein eine Zeit lang gemeinsam klingen. Stimmt das so nicht?
Du meinst vllt. legato mit und ohne Pedal? Zwei oder mehrere Tasten (wenn nicht ausdrücklich verlangt) bleiben nicht gleichzeitig gedrückt.

Nein, das wehmütige (vielleicht sollte ich es eher jammernd bezeichnen :D) war schon ein kurzer Vorschlag, den langen kenne ich eigentlich nur aus Barockstücken. Aber meine Erfahrungen sind auch noch sehr begrenzt. ;)
Immer schwierig ohne Notentext. Generell: es gibt kurze und lange Vorschlägen in allen Epochen.
 
Du meinst vllt. legato mit und ohne Pedal? Zwei oder mehrere Tasten (wenn nicht ausdrücklich verlangt) bleiben nicht gleichzeitig gedrückt. (...)
Immer schwierig ohne Notentext. Generell: es gibt kurze und lange Vorschlägen in allen Epochen.

Nein ich meine ein Fingerlegato, wo aber der erste erst loslässt, wenn der zweite schon am Tastenboden ist - es gibt also eine kleine Überschneidung - mach ich so bei den Vorschlägen der F-Dur Sonatine von Beethoven. Bei der G-Dur Sonatine spiele ich die Vorschläge zwar auch legato, aber eben nicht so "verschmolzen". Und den langen Vorschlag kenn ich nur von dem kleinen G-Dur Menuett aus dem Klavierbücherl und der ist wirklich lang - zumindest wenn ich ihn spiele. :D

LG, PP
 
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Ich muß gestehen, ich bin ein bisschen amüsiert. :D
So eine kleine, harmlose Frage und so viel Diskussion,- schön.

Danke für die Antworten. Rein spontan favourisiere ich die Interpretation als "kurzer Vorschlag".

Danke auch für die Literaturempfehlung (hab sie nur leider nicht bei der Hand......).

Gruß Ute
 
Hallo! Ganz einfach aus der Bibel "Wikipedia" : :D
Verzierung (Musik)
"Kurzer Vorschlag:
Ein kurzer Vorschlag kann als kleine, am Hals durchgestrichene Note vor der normal großen Hauptnote notiert werden. Genauso findet man aber auch durchgestrichene Noten als lange Vorschläge. Prinzipiell gilt, dass die geschriebene Dauer der Vorschlagsnote nichts über ihre Ausführung aussagt. Der kurze Vorschlag selbst nimmt keine Zeit in Anspruch. Die Ausführung ist unterschiedlich je nach Genre, Epoche und Interpret, dabei wird der Vorschlag entweder kurz vor und die Hauptnote auf der Zählzeit (z. B. Klassik), der Vorschlag auf und die Hauptnote kurz nach der Zählzeit (Barock, "slide" im Jazz) oder auch beide gleichzeitig gespielt."
 
Ich denke das Fingerlegato hat heute im modernen Klavierunterricht nicht mehr die Bedeutung, die es früher mal hatte.

Und warum ist das Deiner Meinung nach so?

Hat das Fingerlegato die Bedeutung nicht mehr so, weil es zweckmäßigere Verfahren gibt, die den gleichen Klangeffekt besser, müheloser,... bewirken?

Oder ist der Klang, der durch Fingerlegato hervorgerufen wird, einfach "out"? So wie 80er-Jahre-Lederschlipse?

LG,
Hasenbein
 
Ich denke das Fingerlegato hat heute im modernen Klavierunterricht nicht mehr die Bedeutung, die es früher mal hatte.

Und warum ist das Deiner Meinung nach so?

Hat das Fingerlegato die Bedeutung nicht mehr so, weil es zweckmäßigere Verfahren gibt, die den gleichen Klangeffekt besser, müheloser,... bewirken?

Oder ist der Klang, der durch Fingerlegato hervorgerufen wird, einfach "out"? So wie 80er-Jahre-Lederschlipse?

LG,
Hasenbein

Meine persönliche Meinung ist, dass eine veränderte Präferenz hinsichtlich der Klangästhetik "Schuld" ist. Spätestens seit den Impressionisten wird der Klang insgesamt flächiger (d.h. am Klavier viel Pedaleinsatz). Dies wirkt, m.M. nach, zurück auf die Interpretationsweise von Stücken aus früheren Epochen. D.h. konkret, Chopin wird z.B. durchgängig großzügiger padalisiert und man vernachlässigt Techniken wie Fingerlegato oder Fingerpedal.
 
D.h. konkret, Chopin wird z.B. durchgängig großzügiger padalisiert und man vernachlässigt Techniken wie Fingerlegato oder Fingerpedal.

Ach so, und weil viele das vernachlässigen, meinst Du, den Rat aussprechen zu können, daß das dann auch nicht mehr so wichtig ist?

Mir scheint, Du argumentierst hier aus einer nicht sehr kundigen Mittelstufen-Amateur-Position heraus...

LG,
Hasenbein
 
Ach so, und weil viele das vernachlässigen, meinst Du, den Rat aussprechen zu können, daß das dann auch nicht mehr so wichtig ist?

Welchen Rat soll ich wo ausgesprochen haben?
Mir scheint, Du argumentierst hier aus einer nicht sehr kundigen Mittelstufen-Amateur-Position heraus...
Diese Frechheit (eine deiner zahlreichen übrigens) will ich mal unkommentiert lassen.
 
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