Das Pianoteq abgeurteilt wird, ist mir schon klar. Die Digi-Hersteller mit ihren Kampfpostern haben ein bisserl Panik, gerade weil die neue und erschwingliche Technologie von Pianoteq spürbaren Innovationsdruckt erzeugt.
Das klingt irgendwie nach Aluhut und Unterstellungen.
Die Herstellerposter von Roland und Kawai haben noch nie etwas negatives zu Pianoteq gesagt, sie halten sich da sehr bedeckt und im Gegenteil, z.B. "Kawai James" sagt gern, nimm doch unser VPC1 und Pianoteq.
Dahingegen sind dort viele Nutzer wie ein Philipp Johnston, die auf Sampler schwören und Pianoteq dissen und nix mit Digi-Herstellern zu tun haben, weil diese Leute Software-Sampler nutzen und _nicht_ die Digi-Sampler. Hier gibts noch viele andere:
https://www.forum-pianoteq.com/viewtopic.php?id=5259
Ich habe aber auch einfach genug eigene Erfahrungen damit jeden Tag...ich brauch diese Leute nicht als Meinungsvorturner und habs nur mal rausgesucht.
Philipp Johnston spielt alles mit Garritan CXF (über ein Yamaha Avant Grand N3, aber nutzt nur dessen MIDI):
https://www.youtube.com/channel/UCzp0erAOXXpY6O40hMx1xLg
Das sind keine Digi-Hersteller, das sind teils sehr fortgeschrittene Nutzer, die durchaus offen Pianoteq selbst probierten - so wie ich auch, ich habe die Volllizenz.
Gerade auch die schwerfälligen Releasezyklen, in denen für lange Zeit eingetlich nichts neues/besseres angeboten wurde - nämlich altes Sampler Flickwerk mit windigen "Virtual Technitians", sind ja der Vorteil von Pianoteq. Ausgenommen Roland FP-90 und Physis H1, diese beiden Modelle demonstrieren zusätzlich, dass die Digi-Branche im Umbruch ist.
Hardware bauen ist was anderes als Software bauen. ASICs und ROMs designen und herstellen ist was anderes als Universal-CPUs mit einer SSD. Keiner weiß bisher, ob SSDs 20 Jahre halten, und das sollten sie. Viele CPUs schaffene s jedenfalls nicht und haben langfristig größere Ausfallraten. Deshalt sind Releasezyklen länger.
Was meinst Du eigentlich die ganze Zeit mit "Sampler Flickwerk mit windigen "Virtual Technitians"".
95% des Klangerzeugungsaprozesses zwischen Pianoteq und Samplern ist total identisch.
Der einzige Unterschied in den Tiefen des Gesamtablaufs ist:
lieferSampleFür(Tonhöhe x, Anschlagstärke y, Pianopedal ja/nein, Attackphase ja/nein ...paar andere Dinge)
Der Rest davor und danach, also
* berechne Tonhöhe aus MIDI-Wert
* berechne Anschlagstärke aus MIDI-Velocity und Dynaik-Settings
* berechne Pedalmodell
* berechne Resonanz-Seiten und deren Anschlagstärke
* vieles weitere...
- hier kommt Funktion
* mische Samples
* Effekte wie Deckel auf/zu etc. - sind alles Postproces-Filter
* Raumhallmodell
* vieles weitere...
Das ist der einzige Unterschied. Der Unterschied dort ist aber, dass man für all die Freiheitsgrade dieser Funktion Samples benötigt, und das treibt den Sample-Speicher hoch auf bis zu 100 GB, wenn mans richtig machen will.
Digis haben den Speicher nicht und fangen dann an, sehr zeitig und hörbar zu tricksen (wenig Layer - viel Blending/Dynamik-Transpose, wenig Töne - Sample-Transpose, wenig Sample-Länge - Looping etc.), um mit wenigen MB Sample-Speicher auszukommen.
Genau dort macht dein Virtual Technician aber gar nix.
Der fasst die ganzen anderen Parameter der umliegenden Funktionen/Modelle an, ganz
analog zu Pianoteq - Dynamik/Anschlagskurve/Raumhall/Equalizer etc. etc.