Die Minimal Music ist in die Jahre gekommen - Same Procedure As Every Year, Mister Glass?

der hier ist (war) einer: Camille Saint-Saëns

Aber Musik, die schrill, (...) extrem dissonant (...)
Camille Saint-Saëns : "Dissonanzen sind heute so begehrt wie Trüffel"

ganz offensichtlich sehen der Felix und der Camille das verschieden ;-)
 
Ich empfehle das Buch „Die Sprache der Musik im 20. Jahrhundert“ von Ton de Leeuw. Wenn man das gelesen hat, sieht und hört man „moderne“ Kunstmusik wirklich anders.
 
Ich empfand Schönberg extrem anstrengend, bis ich einmal ein Chorstück von ihm hörte.
 
ganz offensichtlich sehen der Felix und der Camille das verschieden
Lieber Rolf,
Ich hab kein Problem mit Musik, die zu Zeiten des lieben Camille als dissonant empfunden wurde. Aber wenn Musik so klingt wie das Geräusch, wenn ich mit der Gabel auf dem Teller ausrutsche (kennt ihr vielleicht, hab ich früher als Kind oft extra gemacht, um unsere schrullige Hauskatze ein bissel zu ärgern), dann schaff ich es wirklich nicht mehr, mir das "schönzudenken":-)
 
Aber wenn Musik so klingt wie das Geräusch, wenn ich mit der Gabel auf dem Teller ausrutsche
Und welche Musik klingt so?

Dein völlig unpassender Vergleich zeigt, dass du weder über Hör- noch Spielerfahrung mit neuerer Musik verfügst. Stattdessen kommen plumpe Vorurteile, die schon vor 70 Jahren zum Gähnen waren. Solange ist Arnold Schönberg nämlich schon tot.

Worüber soll man da noch diskutieren?
 

Ja, viele sind überrascht, wenn sie von Schönberg nur die Suite op. 25 (ein tolles Stück!) oder die Fantasie für Violine und Klavier oder ähnliches kannten und dann 'Verklärte Nacht ' oder die Gurrelieder kennenlernen.
Wobei überrascht wohl eher eine zurückhaltende Vokabel ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und welche Musik klingt so?

Dein völlig unpassender Vergleich zeigt, dass du weder über Hör- noch Spielerfahrung mit neuerer Musik verfügst. Stattdessen kommen plumpe Vorurteile, die schon vor 70 Jahren zum Gähnen waren. Solange ist Arnold Schönberg nämlich schon tot.

Wo habe ich denn Musik, die nicht schön klingt (und das auch gar nicht will), grundsätzlich die Existenzberechtigung oder künstlerischen Wert abgesprochen?

Skeptisch bin ich, dass sich die persönliche Schmerzgrenze dessen, was ein Mensch rein sinnlich als unangenehm hört, durch ein "schöndenken" allzu weit verschieben lässt. Sonst gäbe es ja auch Rezepte dafür, wie man sich die schädliche Wirkung von "Lärm" im Alltag einfach abtrainieren kann. Auch so Dinge wie ein Erschrecken, wenn es plötzlich irgendwo knallt, sind und bleibenTeil der menschlichen Natur und aufgrund des folgenden Ausstoßes von Stresshormonen nicht gerade gesundheitsfördernd.
 
Wo habe ich denn Musik, die nicht schön klingt (und das auch gar nicht will), grundsätzlich die Existenzberechtigung oder künstlerischen Wert abgesprochen?

Immerhin hast Du sie mit Kopfschmerzen in Verbindung gebracht. :-)

Auch so Dinge wie ein Erschrecken, wenn es plötzlich irgendwo knallt, sind und bleibenTeil der menschlichen Natur und aufgrund des folgenden Ausstoßes von Stresshormonen nicht gerade gesundheitsfördernd.

Ankündigung:
Einlass zu "J. Haydn, Sinfonie Nr. 94 in G-Dur" nur mir ärztlichem Attest.
Vielen Dank

Grüße
Häretiker
 
Skeptisch bin ich, dass sich die persönliche Schmerzgrenze dessen, was ein Mensch rein sinnlich als unangenehm hört, durch ein "schöndenken" allzu weit verschieben lässt.
Durch "Schöndenken" nicht, durch entsprechende Hörerfahrung mit Sicherheit. Andernfalls würden wir ja - wie Mozarts Zeitgenossen - noch in Schreckstarre verfallen, wenn wir seine Haydn-Quartette anhören. Für damalige Hörer und Musiker war die freie Dissonanzbehandlung, besonders in KV 465, schockierend. Musiker schickten die Noten damals an den Verlag zurück, weil diese angeblich voller Fehler waren. Constanze Mozarts zweiter Ehemann Georg Nikolaus Nissen schrieb in seiner Mozart-Biografie: "Als der Fürst Grassalkowitsch in Ungarn dieselben Quartetten von einigen Spielern seiner Kapelle aufführen liess, rief er ein Mal über das andere: Sie spielen nicht recht! Und als man ihn vom Gegentheile überzeugte, zerriss er die Noten auf der Stelle."
 
Ja, viele sind überrascht, wenn sie von Schönberg nur die Suite op. 25 (ein tolles Stück!) oder die Fantasie für Violine und Klavier oder ähnliches kannten und dann 'Verklärt Nacht ' oder die Gurrelieder kennenlernen.
Wobei überrascht wohl eher eine zurückhaltende Vokabel ist.
Wenn man erst Schönbergs Frühwerke hört und sich dann langsam, im eigenen Gewöhnungstempo, vortastet in seine freitonale, dann atonale und schließlich zwölftönige Phase, dann hört man, wie alles, was er schrieb, eigentlich "nur" eine Weiterführung und Zuspitzung von Wagner und Brahms war. Im Grunde kann man alles von ihm als "Hyper-Spätromantik" hören, und dann "versteht" man das auch (ob man alle Stücke dann auch mag, steht auf einem anderen Blatt). Da gibt es jedenfalls erheblich schwerer zugängliche Komponisten.
 

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