Die Minimal Music ist in die Jahre gekommen - Same Procedure As Every Year, Mister Glass?

Kam vom Band oder aus einem Synthesizer. Einfach weißes Rauschen. Das Orchester hat etwas recht harmonisch belangloses gespielt - das habe ich optisch vermutet, da ich es nicht gehört habe, der Witz war, dass das Rauschen den Orchesterklang nahezu vollständig überdeckt hat.
Ah, hier ist der Live-Mitschnitt und Kritiken:
Aber wie gesagt, das war das einzige Stück, welches je für mich physisch unangenehm war. Und ich habe in den letzten 33 Jahren wirklich sehr viel zeitgenössische Musik im Konzert gehört.
Ach ja, irgendwann gabs mal was mit Styroporgequietsche, das fand ich auch unangenehm. Ansonsten geht kaum etwas über die Sirenen in Varese Ionisation hinaus. Die Mehrheit der Kompositionen mit geräuschhaften Elementen bewegen sich eher am anderen Extrem, und sind sehr leise (meine Konzerterfahrung).
 
Dein völlig unpassender Vergleich zeigt, dass du weder über Hör- noch Spielerfahrung mit neuerer Musik verfügst. Stattdessen kommen plumpe Vorurteile, ...
Ach was, natürlich gibt es auch in der Musik sowas wie Duchamps Urinal, Beuys' Fettecken oder merda d'artista in Dosen. Hat mit Kunstverstand, -sinn nichts zu tun, wenn man sich sowas nicht auf den Plattenteller legt...

Cee.
 
Ach was, natürlich gibt es auch in der Musik sowas wie Duchamps Urinal, Beuys' Fettecken oder merda d'artista in Dosen. Hat mit Kunstverstand, -sinn nichts zu tun, wenn man sich sowas nicht auf den Plattenteller legt...
Es gibt zwar eine musikalische Parallele zur Konzeptkunst, aber die ist in der Neuen Musik eine absolute Randerscheinung. Die wirst du mit deinem Einwand kaum meinen, denn du hast mit ziemlicher Sicherheit noch kein einziges Werk gehört, das man dieser Gattung zuordnen kann (das von @virtualcai erwähnte "4 WEISS" von Peter Aiblinger wäre eines dieser seltenen Beispiele).

Du sprichst hier also ganz allgemein jeglicher Neuen Musik (oder zumindest derjenigen, die dich intellektuell überfordert), einen Sinn und ihren - durchaus zahlreichen - Hörern jeglichen Kunstverstand ab. Kann man so machen. Schlau ist es allerdings nicht, denn derlei Pauschalkritik sagt über ihren Gegenstand rein gar nichts aus. Sehr wohl aber einiges über ihren Urheber...
 
Pauschalkritik sagt über ihren Gegenstand rein gar nichts aus. Sehr wohl aber einiges über ihren Urheber...
Und das betrifft meiner Meinung nach alle "Gegenstände"

Ich kann Operngekreische auch nicht ab, oder Fußball, oder stark geschminkte Frauen, oder K-Pop, würde aber niemals solche Dinge oder ihre Anhänger pauschal als sinnfrei oder dumm bezeichnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
... denn du hast mit ziemlicher Sicherheit noch kein einziges Werk gehört, das man dieser Gattung zuordnen kann

Diese Annahme ist falsch.

Du sprichst hier also ganz allgemein jeglicher Neuen Musik (oder zumindest derjenigen, die dich intellektuell überfordert), einen Sinn und ihren - durchaus zahlreichen - Hörern jeglichen Kunstverstand ab.

Offenbar bist Du überfordert mit der Dekodierung meines Beitrags und musst - wie ärmlich! - zur Beleidigung greifen.

... Schlau ist es allerdings nicht, denn derlei Pauschalkritik sagt über ihren Gegenstand rein gar nichts aus. Sehr wohl aber einiges über ihren Urheber...

Und weiter geht es; einen Daumen-hoch-Kumpanen gleichen Niveaus für Deine Angriffe ad-hominem und ad-personam hast Du auch schon.

Während Du zwei (falsche) Annahmen machst, um über mich zu urteilen, braucht man andersherum nur zu lesen, was Du schreibst...

Cee
 
Und das betrifft meiner Meinung nach alle "Gegenstände"

Ich kann Operngekreische auch nicht ab, oder Fußball, oder stark geschminkte Frauen, oder K-Pop, würde aber niemals solche Dinge oder ihre Anhänger pauschal als sinnfrei oder dumm bezeichnen.

Auch für Dich der Hinweis, dass ich die von mick behauptete Pauschalkritik nicht geäussert habe.

Wer bei der Erwähnung der o.g. Kunstwerken gleich Kritik impliziert, hat übrigens in diesem Moment selbst schon ignorant pauschalisiert, har har...

Cee.
 
Auch für Dich der Hinweis, dass ich die von mick behauptete Pauschalkritik nicht geäussert habe.
Ok, Danke! An Dich der Hinweis, dass es a) evtl. so rüber kam (das ist von Leser zu Leser unterschiedlich, Dein einer Satz ist nämlich völlig konfus*) und b) ich meinen Beitrag gar nicht auf Deinen Beitrag sondern auf Mick seinen und da auch nur auf den einen Satz bezogen habe. Nicht umsonst habe ich den zitiert. Der hat mir nämlich gut gefallen.

*) "Hat mit Kunstverstand nix zu tun, wenn man sich so was nicht auf den Plattenteller legt" ähhh...hä? Hat mit Essen nix zu tun, wenn man nix isst? Stimmt! :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach was, natürlich gibt es auch in der Musik sowas wie Duchamps Urinal, Beuys' Fettecken oder merda d'artista in Dosen. Hat mit Kunstverstand, -sinn nichts zu tun, wenn man sich sowas nicht auf den Plattenteller legt...

Cee.
Ah, jetzt verstanden wie Du es meinst.

Ja, bei manchen Dingen, kunstbezogen, fühle ich mich veräppelt, aber das ist mein Horizont, der da nicht erweitert werden will - also mein Problem. Wenn jemand dazu Zugang findet, dann finde ich das gut.
Menschen sind unterschiedlich, Geschmäcker sind unterschiedlich, Meinungen sind unterschiedlich, die Gedanken sind frei, und so weiter. Eigentlich sollte man das feiern, und toll finden.

(Amen :-D)

Edit:
Aber manchmal gibt es auch ein Aha-Erlebnis, wenn man sich einem künstlerischen Thema bewußt öffnet.

Edit 2:
Ich fühle mich heute wie ein Pickel, ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll. :dizzy:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, bei manchen Dingen, kunstbezogen, fühle ich mich veräppelt, aber das ist mein Horizont, der da nicht erweitert werden will - also mein Problem.
also, wenn ich mich veräppelt fühle, fühle ich mich veräppelt. Es ist dann an dem Künstler oder an denen, die seine Werke meinen, als ernsthafte Kunstwerke zu verstehen, darzulegen, dass und warum meine Reaktion darauf ungerechtfertigt ist.

Wenn jemand mir gegenüber, nennen wir es mal "unkompatible" Gedankenmodelle präsentiert, die sich aus meiner aktuellen Weltsicht (klar, die erst erweiterbar) erstmal sinnlos, lächerlich, in sich widersprüchlich oder sonstwie unzugänglich darstellen, erlaube ich mir, erstmal nicht von einem "Problem" meinerseits auszugehen. Ich bin mir dessen bewußt, dass es Menschen gibt. die mir intellektuell überlegen sind, sehe diese aber gerade aus ihrer Überlegenheit heraus im Sinne eines gedeihlichen Zusammenlebens in der Pflicht, es zumindest mit mir zu versuchen, dass ich ihnen irgendwie folgen kann. Genau so halte ich es auch: Wenn mich jemand nicht versteht, sehe ich darin eher eine Herausforderung, mich verständlicher auszudrücken, als dass ich von einem "Problem" auf der anderen Seite ausgehe.


Menschen sind unterschiedlich, Geschmäcker sind unterschiedlich, Meinungen sind unterschiedlich, die Gedanken sind frei, und so weiter. Eigentlich sollte man das feiern, und toll finden.

Das hast Du schön geschrieben!
 
Zuletzt bearbeitet:

Wenn jemand mir gegenüber, nennen wir es mal "unkompatible" Gedankenmodelle präsentiert, die sich aus meiner aktuellen Weltsicht (klar, die erst erweiterbar) erstmal sinnlos, lächerlich, in sich widersprüchlich oder sonstwie unzugänglich darstellen, erlaube ich mir, erstmal nicht von einem "Problem" meinerseits auszugehen. Ich bin mir dessen bewußt, dass es Menschen gibt. die mir intellektuell überlegen sind, sehe diese aber gerade aus Ihrer Überlegenheit heraus im Sinne eines gedeihlichen Zusammenlebens in der Pflicht, es zumindest mit mir zu versuchen, dass ich ihnen irgendwie folgen kann. Genau so halte ich es auch: Wenn mich jemand nicht versteht, sehe ich darin eher eine Herausforderung, mich verständlicher auszudrücken, als dass ich von einem "Problem" auf der anderen Seite ausgehe.
Ich halte es in der Tat für ein „Kommunikationsproblem“ des zeitgenössischen Kunstbetriebs. Der Kunstschaffende gefällt sich darin, sich in intellektuellen Höhenflügen zu verlieren (nach dem Motto: „Je unverständlicher ich mich ausdrücke, desto bedeutender - und unangreifbarer - bin ich.“) Der Kunstkonsument verweigert daraufhin seine „Mitarbeit“ und bemüht sich gar nicht erst, diese Kunst verstehen zu wollen. Daraus entsteht eine sich immer weiter aufschaukelnde „Kommunikationsverweigerungsspirale“. Kunst existiert nun einmal in dem Spannungsfeld von „sich verständlich machen“ (von Seiten des Künstlers) und „verstehen“ wollen (auf Seiten des Publikums).

Darüber hinaus gibt es da auch noch die Gruppe der „Eingeweihten“ und „Erleuchteten“, die auf all diejenigen, die den kunsttheoretischen und ästhetischen Diskursen in den Feuilletons nicht mehr folgen können, verächtlich herabschauen. Was die Fronten zusätzlich verhärtet.

Zu guter Letzt ist da auch noch (allerdings nicht sosehr in der zeitgenössischen Musik) der ökonomische Kunstbetrieb, wo mit Geldsummen jongliert wird, bei denen der Normalsterbliche sich verwundert die Augen reibt. (Nein! Ich will jetzt keine Diskussion anfangen über Manager- und Fußballspielergehälter, über Gagen von Popstars und sonstigen Showgrößen!)

Das alles zusammen führt dann zu Kommentaren: „Das kann meine dreijährige Nichte auch!“
 
Dein einer Satz ist nämlich völlig konfus*) ...

*) "Hat mit Kunstverstand nix zu tun, wenn man sich so was nicht auf den Plattenteller legt" ähhh...hä? Hat mit Essen nix zu tun, wenn man nix isst? Stimmt! :-D

Nagut, Essen steht bei manchen vor Denken, also versuche ich es so:

Das richtige Analogon vorm Smiley wäre aus Deiner Sicht "Bullenklöten, Kiwischale, Mehlwürmer und Milchhaut sind zweifelsfrei protein-, vitamin- und ballaststoffreiche Lebensmittel; wenn aber jemand die nicht auf seinem Teller haben mag, hat das mit Eßkultur, Kochverstand etc. nichts zu tun." gewesen.
:-D

Cee.
 
wenn wir jetzt schon mal wieder bei diesem diskussions-ergiebigen Thema sind: Könnte es vielleicht sein, dass Herr Glass sich angesichts der Erinnerung an sich in den Straßen von NY stapelnden Covid-Leichen vernünftigerweise lieber noch isoliert hat (vielleicht war er ja kein Impfdrängler), den 84-ten, anders als die Jahre zuvor, notgedrungen eher einsam begangen hat. Handwerker hat er dann vermutlich die letzten Monate auch eher nicht in's Haus gelassen.
Wegen eines Heizungsausfalls oder einer verstopften Toilette hätte er vielleicht doch (zwingend müssen), aber doch nicht wegen eines tropfenden Wasserhahnes oder eines verstimmten Flügels.
 
Ach was, natürlich gibt es auch in der Musik sowas wie Duchamps Urinal, Beuys' Fettecken oder merda d'artista in Dosen. Hat mit Kunstverstand, -sinn nichts zu tun, wenn man sich sowas nicht auf den Plattenteller legt...
Ist das ein Argument?
Wenn ja, dann muss man seine Prämisse anschauen, die lautet wohlmeinend formuliert: es gibt in allen Künsten auch missratene "Schöpfungen", Scharlatanerie etc. Und das stimmt. Aber welchen Schluss kann man daraus ziehen? Ist die komplette "avantgardistische" Malerei Mumpitz, weil es darunter auch ein paar missratene Klecksereien gibt?
 

Zurück
Top Bottom