Fachkompetenz - klar. Schade, dass man diese als Laie oft genug gar nicht bzw. erst "danach" beurteilen kann. Daher vertraue ich gerne Empfehlungen von Dritten, denen ich Beurteilungskompetenz beimesse.
Den "perfekten" Klavierstimmer würde ich vor allem ex negativo umschreiben:
1. Ich persönlich finde es bereits klasse, wenn die betreffende Person keine schmutzigen/ausgelatschten Plastikschuhe anhat, die zwar pflichtschuldig in der Garderobe ausgezogen werden (um das Interieur nicht zu beschmutzen - danke auch

), die ich hernach aber selbst mit spitzen Fingen anfassen muss, um die olfaktorisch auf offenbar vielfältige Weise spannenden Treter vor den Hunden zu schützen.
2. Hochwillkommen: Personen, nach deren Anwesenheit man nicht lüften muss, um die von ihnen und ihren sie umhüllenden Textilien in der Raumluft verbleibenden Moleküle zu neutralisieren.
3. Ich freue mich über Pünktlichkeit. Oder wenigstens über einen rechtzeitig erfolgenden Anruf, dass mit einer Verspätung um den Zeitrahmen X zu rechnen ist. Sonderklasse, wenn dieser Anruf nicht von einem mehr als 100 km entfernten Kaff gleichen Namens in der exakt entgegengesetzten Himmelrichtung kommt - es kann sooo sinnvoll sein, nicht nur den Ortsnamen, sondern auch die Postleitzahl ins Navi einzugeben.
4. Der "Stimmer" (besser: Klavierbauer) sollte unbedingt den Eindruck vermitteln, dass er Instrumente liebt und aus jedem das Beste herauszuholen bereit ist. Restlos unten durch ist jemand, der das zu stimmende Instrument schlechtmacht. Diskriminierenden "Markenrassismus" bin ich nicht bereit zu tolerieren.
Wer reinkommt und als erstes äußert:
"Wäääh, was ist denn das? Ein englisches Klavier - Schrott, schmeißen Sie es weg, ich verkaufe ihnen für kleines Geld was Besseres!" hat bereits vor dem ersten Stimmgabelschlag einen Kunden verloren.