Der KL-Wunschzettel: welche Stücke spielt ihr mit Euren Schülern am liebsten? | Seite 6 | Clavio Klavierforum

Der KL-Wunschzettel: welche Stücke spielt ihr mit Euren Schülern am liebsten?

Rap (egal ob deutsch oder was auch immer) fand und finde ich schon immer doof. Und bei 2 Schülern, von denen der erste mir ein Rapstück vorspielt und sagt, das sei seine Lieblingsmusik, und der zweite irgendwie TEY oder lahme Filmmusik, ist mir, ohne Scheiß, der zweite dann ganz klar lieber. "Hiphopper", die in diesem komischen Kanakenslang sprechen, halte ich für so ziemlich das Dämlichste überhaupt.

Das mag eine Richtung der Kunst sein, die mich aber ganz genauso wenig anspricht wie dich, ist aber auch nicht die Regel und spiegelt keineswegs wieder, wie sich das Gros der Jugendlichen miteinander unterhält.
 
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Nö. Das sehe ich ähnlich wie du. Dass es ein Bildungsdefizit gibt, ist ja nun nix Neues.
In diesem Zusammenhang habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Eigentlich recht unmissverständlich:
Ja, das beobachte ich auch. Das Gymnasium ist eben zur Regelschule geworden und das oft armselige Sprachverhalten färbt ab.
Da bleibt wenig Interpretationsspielraum.
 
Rap (egal ob deutsch oder was auch immer) fand und finde ich schon immer doof. Und bei 2 Schülern, von denen der erste mir ein Rapstück vorspielt und sagt, das sei seine Lieblingsmusik, und der zweite irgendwie TEY oder lahme Filmmusik, ist mir, ohne Scheiß, der zweite dann ganz klar lieber.
Rap ist für mich so etwas wie "moderne Poesie mit Hintergrundgeräuschen". Für das Klavierspiel eher uninteressant, als Kunstform per se betrachtet gibt es aber auch Interessantes.
 
Instrumentalunterricht ist eine Dienstleistung, für die bezahlt wird. Da kann man nicht einfach Leute entlassen im Glauben, der Nachfolger hätte aufgrund von mehr Begeisterung und Übewillen den Platz eher verdient.
Das sehe ich anders. Ich sehe mich nicht als Dienstleister. Eher als jemand, der die gute Botschaft bringt. Wer die nicht hören will, soll die in´s Zimmer lassen, die sie hören wollen.
Ich werfe nicht schnell Schüler raus. Vielleicht ist es ein oder zweimal in meiner36458jahrelangen Laufbahn passiert.
Aber das Recht dazu nehme ich mir immer heraus.
Mir geht es um die Sache.
 
Nö. Das sehe ich ähnlich wie du. Dass es ein Bildungsdefizit gibt, ist ja nun nix Neues.

Dann sind wir uns ja doch einig?

Wie ein "nicht genügend" in der Schule?! Mit vorwarnenden Gesprächen mit den Eltern, wenn man merkt, dass sich überhaupt nichts tut, etc.

In der Schule führt das zu immer mehr klagenden Eltern. Doch dafür besteht immerhin Schulpflicht. Aber vor allem: Wer macht das? Die Elterngespräche führen und dokumentieren, den Rausschmiss vollziehen, den Anwalt auf der Matte stehen haben ... So einfach ist das alles nicht.

Das sehe ich anders. Ich sehe mich nicht als Dienstleister. Eher als jemand, der die gute Botschaft bringt. Wer die nicht hören will, soll die in´s Zimmer lassen, die sie hören wollen.
Ich werfe nicht schnell Schüler raus. Vielleicht ist es ein oder zweimal in meiner36458jahrelangen Laufbahn passiert.
Aber das Recht dazu nehme ich mir immer heraus.
Mir geht es um die Sache.

Das ist auch völlig in Ordnung und ich denke, die allermeisten handhaben das so. Ein Friseur muss auch keine Glatzen rasieren, wenn er nicht möchte. Dann muss sich der Kunde eben einen anderen Anbieter suchen.
 
In der Schule führt das zu immer mehr klagenden Eltern. Doch dafür besteht immerhin Schulpflicht.
Eben. Und die Musikschule lässt einfach den ein-Jahres-Vertrag auslaufen. Das ist kein Rausschmiss in dem Sinn. Da kann auch kein Anwalt etwas machen.
Aber vor allem: Wer macht das? Die Elterngespräche führen und dokumentieren, den Rausschmiss vollziehen, den Anwalt auf der Matte stehen haben ... So einfach ist das alles nicht.
So kompliziert auch nicht. Und zwei Mal im Semester kann (sollte) man auch einmal mit den Eltern kurz reden.
 
Was ich meine, ist das Unvermögen, grammatikalisch korrekte Sätze zu formulieren, von einer korrekten Orthographie einmal ganz zu schweigen.
Das mag eine Richtung der Kunst sein, die mich aber ganz genauso wenig anspricht wie dich, ist aber auch nicht die Regel und spiegelt keineswegs wieder, wie sich das Gros der Jugendlichen miteinander unterhält.
:010:;-)
 

Ich verstehe den Bildungsauftrag einer staatlich geförderten Musikschule völlig anders. Dahin darf jeder und muss auch jeder dürfen. Extrem talentierte Kinder bleiben da nicht, die werden nämlich an Einrichtungen und Lehrer weitergegeben, die auf den Leistungsgedanken spezialisiert sind. Mit Leander-Alexander (!) hat das nichts zu tun. Wo soll das "woanders" sein, wenn schon die staatlich geförderten Musikschulen keine Option mehr sind?
 
Woanders bedeutet in diesem Fall Kindergarten, Tagesmutter, Oma oder Opa Nachmittagsbetreuung der Schulen.
" Die Kleine geht jetzt mal in Klavierunterricht, das macht sich gut bei den Nachbarn, denn wir gehören zum Bildungsbürgertum und da macht man das eben.
Nicht wenige Kinder stellen nach einiger Zeit fest, dass ihnen das Klavierspielen doch keine Freude bereitet ( Was ich durchaus ok finde, wenn Kinder ein paar verschiedene Hobbies ausprobieren). Dann aber abmelden und den Platz freimachen.
 
Die meisten Normalo-Kinder wollen nicht üben. Dementsprechend dümpelt der Unterricht auf extrem niedrigem Niveau dahin, wenn nicht die Eltern sehr engagiert das Üben begleiten (was sehr selten ist).
 
Die meisten Normalo-Kinder wollen nicht üben.
Auf Instrumentalunterricht trifft das zu. Im schulischen Musikunterricht dagegen sind Kinder, auch aus völlig bildungsfernen Haushalten, oft sehr engagiert, haben ein Ziel vor Augen und wollen an dem von ihnen gewählten Instrument unbedingt besser werden, obwohl wir Musiklehrer im
schulischen Kontext gar nicht die Möglichkeit dazu haben, Instrumentalunterricht zu geben.

Meine Vermutung: Der Grund liegt in der Transparenz der Leistungsanforderungen. Wenn von vornherein klar ist, was verlangt wird, und die Kriterien für eine entsprechende Rückmeldung bzw. Benotung klar kommuniziert werden, sehen die Kinder ein erreichbares Ziel. Instrumentalunterricht dagegen geht davon aus, dass alle Kinder eine intrinsische Motivation verspüren und deshalb „ganz von selbst“ üben würden. Für die Normalo-Kinder fühlt es sich vermutlich häufig so an, als würde man eine Tätigkeit ins Blaue hinein betreiben. Evtl. sind diese Kinder auch durchs Schulsystem „verdorben“ worden, indem sie von klein auf darauf konditioniert sind, alles für eine Außenwirkung (Lob, Benotung) zu machen. (Kleinstkinder dagegen lernen noch laufen, ohne dass sie dafür eine Reaktion von außen erwarten.) Deshalb müssen die Ziele bei vielen von außen vorgegeben werden. Schülervorspiele können dafür natürlich auch nützlich sein.
 

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