"Einflussreich" bedeutet ja, dass der betreffende Komponist besonders viele andere Komponisten beeinflusst hat.
Schönberg war insofern sicherlich einflussreich, weil in den folgenden Jahrzehnten bis in die 70er das von ihm ins allgemeine Bewusstsein gebrachte Serialitäts-Prinzip wichtig bei den Neue-Musik-Leuten war. Jedoch hatte er auf die Musik, die die "normalen" Leute machten oder hörten, so gut wie überhaupt keinen Einfluss.
Strawinsky, Bartok, Prokofieff und Schostakowitsch haben Sachen geschrieben, deren Stilmerkmale, vor allem auch über Filmmusik, schon wesentlich mehr allgemeinen Einfluss ausübten.
Aber da "den" Einflussreichsten rauspicken? Nicht möglich und auch nicht sinnvoll.
Ich wäre ja fast geneigt, Debussy für den Einflussreichsten zu halten - denn er war es, der den Abschied von der herkömmlichen kadenzierenden Funktionsharmonik einleitete und das Komponieren mit "einfach so nebeneinandergestellten Klängen und Bausteinen" ohne strenge Tonsatzregeln aufbrachte, das ja auch in Jazz, Pop und Rock gang und gäbe ist und dem wir nicht nur einen Bill Evans, sondern, ja, letztlich auch z.B. TEY verdanken.
Auch Dutilleux und Messiaen sind ja letztlich Debussy-Weiterentwickler, und Strawinskys Feuervogel ist ohne Debussy nicht denkbar.