Depression und Klavierüben

  • Ersteller des Themas Silvvia Borin
  • Erstellungsdatum

Haustiere oder Sport können natürlich bei manchen Personen besser helfen als Medikamente oder gar Therapie. Aber ich glaube das sollte man eher anekdotisch betrachten und nicht verallgemeinern. Gab auch schon genug Fälle wo Leute mit ihrem Hund nicht mehr nach draußen gehen konnten, oder wo das Katzenklo übergelaufen ist, das schadet Einem in dem Fall nicht nur selbst zusätzlich zur Depression, sondern besonders auch den Tieren. Beim Sport besteht auch öfter die Gefahr, dass man sich entweder zu viel vornimmt, und dann zusätzlich noch schlechte Gefühle bekommt, oder dass es zur Sucht wird, und man echt aufgeschmissen ist, wenn man kein Sport machen kann. Ich finde das kann man beides mit Klavierspielen vergleichen, und man sieht ja am Faden schon, dass man mit Hobbys nicht unbedingt eine Depression effektiv bekämpfen kann.

Ich habe leider eine schwerere Angststörung, die Depressionen als Begleiterscheinung mit sich zieht. Im Bezug zum Klavierspielen belastet mich das auch sehr, weil ich das Klavier ja eigentlich sehr mag, aber teilweise ist an üben leider überhaupt nicht zu denken. Was meine Übezeit und auch meine generelle Stimmung in der letzten Zeit sehr verbessert, ist, dass ich davon weg gekommen bin meine Hauptzeit am Klavier fürs Stücke lernen zu verwenden. Ich lerne gerne neue Stücke, aber sehr oft fühlt sich das einfach auch wie eine sehr große Aufgabe an, die ich nicht immer erfüllen kann. Aus dem Grund versuche ich mich mehr dem Freien Spielen hinzuwenden, kann mich dazu viel öfter motivieren, weil ich halt keine Aufgabe im Hinterkopf habe, die ich erfüllen muss und es auch oft Spaß macht, obwohl es mir eher schlecht geht. Natürlich ist das auch erstmal schwer, ganz ohne Anleitung. Dabei hilft mir gerade "Meditatives Klavierspiel" von Herbert Wiedemann sehr gut. Da stehen viele Anregungen drin, die man erstmal als Basis verwenden kann. Aber das sind nur meine Erfahrungen für mich persönlich.

Wenns gar nicht geht, ist das natürlich auch vollkommen ok! Ich wünsche Allen, die an seelischen Erkrankungen leiden viel Kraft!
 
Wenn man Hobbys pflegt, denen man wirklich aus Leidenschaft nachgeht, ist das durchaus etwas dass lösungsorientierte Psychotherapeuten als "Ressource" betrachten und einbeziehen. Mir hat u.a. das freie Klavierspielen bei meiner therapeutisch begleiteten Krise vor ein paar Jahren geholfen.
Das es nicht DIE Lösung ist....auch klar. Das sind Medikamente allein aber sicher auch nicht.

Ich finde solche Studien wie "hilft Joggen gegen Depression" auch etwas albern. Manchmal verkopfen sich die Psychologen auch etwas. Wenn etwas Freude macht / entspannt...klar ist das gut. Wo ist da die große Erkenntnis?
Auch das Körper und Geist IMMER zusammenhängen, scheint man heute in aufwändigen Studien erst wieder rausfinden zu müssen. Diese einfache Erkenntnis scheint vielen aber wohl tatsächlich schwer zu fallen. Unsere Gesellschaft ist es gewöhnt Soma und Psyche immer sehr scharf aufzutrennen. Gibt sicher auch aufwändige Studien dass gutes Essen, Massage etc. der Psyche guttun. Magic.
 
Hallo ich bin hier eher lesend als schreibend unterwegs, weil ich aus gesundheitlichen Gründen eher wenig Klavier spiele und es darüber nichts zu reden gibt.
Da ich derzeit auch psychisch belastet bin würden mich Erfahrungen interessieren, ob ihr eure psychischen Probleme / Depressionen mit oder ohne Psychopharmaka durchsteht / überwunden habt.
 
Hallo ich bin hier eher lesend als schreibend unterwegs, weil ich aus gesundheitlichen Gründen eher wenig Klavier spiele und es darüber nichts zu reden gibt.
Da ich derzeit auch psychisch belastet bin würden mich Erfahrungen interessieren, ob ihr eure psychischen Probleme / Depressionen mit oder ohne Psychopharmaka durchsteht / überwunden habt.

Mir wurde in einer Klink nahegelegt Medikamente gegen eine Angststörung zu nehmen, ich habe allerdings entschieden (natürlich im guten Gespräch mit dem Psychologen) es ohne zu probieren, da ich meine Angst erstmal verstehen wollte. Und das hat letztlich sehr gut funktioniert für mich. In vielen anderen Fällen sind Psychopharmaka aber natürlich sehr wichtig und hilfreich für die Behandlung.

Nach meiner Erfahrung sind aber gerade Psychiater manchmal etwas vorschnell mit dem Verschreiben, deshalb sehe ich das oft kritisch. Ich persönlich denke (Achtung: Laie) Psychopharmaka sind vor allem dann unabdingbar, wenn der Betroffene überhaupt erstmal in den Zustand gebracht werden muss eine Gesprächstherapie (oder was auch immer) durchführen zu können.

Früher gab es im Prinzip den Konsens dass Medikamente die (alleinige) Basis jeder Therapie sind und Gesprächstherapien (oder andere Formen) eher begleitend stattfinden. Heute wird von vielen beides als wichtige Säule betrachtet und es zeigen sich eben auch viele Erfolge (langfristig) ohne Medikamente. Aber letztlich gilt: Was hilft, hilft und wenn Psychopharmaka helfen, braucht sich auch keiner schämen diese auch langfristig zu nehmen.
 
Hallo ich bin hier eher lesend als schreibend unterwegs, weil ich aus gesundheitlichen Gründen eher wenig Klavier spiele und es darüber nichts zu reden gibt.
Da ich derzeit auch psychisch belastet bin würden mich Erfahrungen interessieren, ob ihr eure psychischen Probleme / Depressionen mit oder ohne Psychopharmaka durchsteht / überwunden habt.

Ich habe Citalopram eingenommen, das ich glücklicherweise gleich gut vertragen habe und für mich war es ein Segen.
Mir hat das Medikament geholfen mich im hier und jetzt zu verankern und mich nicht mehr in meinen gedanklichen Rückzugsort zu verkrümeln, in dem ich mich immer mehr zurückgezogen hatte.
Mich aus dieser Gedankenwelt zurückzubefördern, um den Mensch um mich herum Aufmerksamkeit entgegenzubringen hatte mir immer mehr Kraft geraubt. Alle Arbeiten liefen mehr oder weniger nur noch im Standby und ich konnte fast nur noch auf wirklich wichtige Dinge reagieren. Da das extrem kraftraubend war wurde ich bei jeder Forderung nach Aufmerksamkeit immer unleidlicher, die zu immer schnelleren Wutausbrüchen führten. Gerade gegenüber den Menschen die mir sehr nahe standen wurde die Zündschnur immer kürzer, bis ich einfach nicht mehr konnte.

Nach Einnahme des Medikaments hatte ich nach ca. 2-3 Wochen ein einschneidendes Erlebnis. Als ich mich wieder in meine Gedankenwelt zurückziehen wollte, wurde ich wie bei einem Bungysprung plötzlich zurückgezogen ins hier und jetzt. Ich konnte nicht mehr abdriften. Dieses Erlebnis hatte ich die folgenden Wochen mehrmals. Ich war dann jeden Tag mehr fähig meiner Familie wieder bewusst zuzuhören und meine volle Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Und das war ein unglaubliches Gefühl, ich fing nach sehr langer Zeit an wirklich zu Leben.

Begleitend dazu konnte ich nach 3 Monaten auch eine Therapie anfangen und zusätzlich habe ich einiges in meinem Leben verändert.

Alles zusammen, incl. eines Jobwechsels hat mich dann aus der Depression geführt. Ich habe das Medikament fast 5 Jahre genommen. Seit 4 Jahren lebe ich ohne und ich fühle mich sehr gut.

Und ich habe meine vermeintlich heile Gedankenwelt bis heute nie mehr gebraucht und das ist eine tolle Erfahrung.

Schlecht drauf bin ich natürlich immer wieder mal. Aber jetzt bin ich in der Verfassung, wo Hobbies, Spazieren gehen, Musik machen u.s.w. wohltuend sind und dafür sorgen, dass diese Stimmung nicht lange anhält. Vor allem, bin ich heute in der Lage Warnzeichen rechtzeitig zu erkennen, um es nicht mehr soweit kommen zu lassen und mich mit Dingen zu befassen bzw. tu tun, die mir gut tun.
 
Vielen Dank, dass ihr von euren Erfahrungen berichtet habt.

Ich persönlich habe große Vorbehalte bzw. Angst vor Psychopharmaka und habe auch den Eindruck gewonnen, dass Neurologen/Psychologen einem zumeist ein Psychopharmakon aufschwatzen wollen.

"Aha Sie haben Sorgen und Ängste und schlecht schlafen tun sie auch, nehmen Sie z.B. Mirtazapin da schlafen Sie toll drauf." Ein therapeutisches Angebot ist weder durch den Arzt selbst erfolgt noch wurde zu einem anderen Psychotherapeuten geraten.

Natürlich helfen Psychopharmaka auch vielen so wie dir Albatros2016 und es ist schön dass zu erfahren auch wie du die Wirkung beschreibst, aber ich fühle mich dazu einfach noch nicht bereit es auszuprobieren. In manchen Fällen artet es ja auch in ein Herumprobieren
aus.
 
Natürlich helfen Psychopharmaka auch vielen so wie dir Albatros2016 und es ist schön dass zu erfahren auch wie du die Wirkung beschreibst, aber ich fühle mich dazu einfach noch nicht bereit es auszuprobieren. In manchen Fällen artet es ja auch in ein Herumprobieren
aus.

Das ist auch völlig in Ordnung. Ich halte sie auch nicht für ein Allheilmittel.
Mein Sohn litt leider auch schon unter Depressionen und er nahm keinerlei Psychopharmaka.

Er bekam Einzel- und Gruppentherapie und machte eine psychosomatische Reha, die ihm sehr gut getan hat.
Ihm geht es derzeit auch wieder gut.

Wichtig finde ich, dass Betroffene Hilfe finden, die kann sehr vielfältig sein, das ist diese Krankheit ja auch.

Mir hat es auch sehr geholfen, dass ich ganz offen damit umgegangen bin. Sowohl meiner Familie gegenüber, aber auch meinem anderen Umfeld, so z.B. im Chor, in dem ich gesungen habe. Und ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht, alle waren verständnisvoll und haben teilweise auch versucht zu helfen oder hatten zumindest ein offenes Ohr. Dass das nicht immer so sein muss, ist mir auch klar. Aber so war ihnen zumindest verständlich warum ich vielleicht manchmal so oder so reagiert habe.

Depression zu haben ist kein Makel, nichts Verwerfliches und schon gar nichts wofür man sich schämen muss, noch ist es ein Zeichen von Schwäche. Sie kann jeden treffen.

Leider gibt es kein Allheilmittel.
Ich wünsche dir jedenfalls, dass du zügig, den für dich passenden Weg aus der Depression findest.
 
"So why should I feel crappy about something that makes me happy?"



Der Song stammt aus einer Musicalserie, die auch die Themen der psychischen Gesundheit toll aufarbeitet.

Ich selbst litt vermutlich 2 Jahre an Depressionen nach dem Tod meiner Eltern, habe mich aber nie in Behandlung begeben, weil ich ironischerweise nicht die Motivation aufbringen konnte, mich durchzutelefonieren, um einen Platz irgendwo auf einer Warteliste zu bekommen und irgendwann mal behandelt zu werden.

Ich erkenne mich aber sehr gut in @Albatros2016 Schilderung der Kühlschranksituation wieder, ich selbst lag einmal weinend eine halbe Stunde lang auf dem Fußboden, mein Mann kniend und machtlos vor mir, versuchend, mich zum Aufstehen zu bewegen, aber ich fühlte mich, als drückte mich ein großes Gewicht auf den Boden. Ich konnte einfach nicht aufstehen. Absolut surreal.
 
Ich höre hin und wieder mal von Menschen die sich umgebracht haben, wohl auf Grund von Depressionen..

Da sag ich immer wieder - na und, ich bin auch mitunter depressiv, aber deshalb bring ich mich doch ned um?!?

Nur so langsam muß ich mich in diesem Faden fragen, ob ich überhaupt weiß, was Depressionen sind?

Es sind ja hier zum Teil ganz furchtbare Äußerungen, die mich fassungslos machen.

Letztens wieder so einen schönen akuten Schub einer chronischen Pankreatitis gehabt und mir gedacht, lieber hätt ich jetzt Depressionen als diese Quälerei.

Aber nach so einigen Beiträgen hier, weiß ich jetzt wirklich nimmer, ob die körperliche Pein ned die geringere ist.

So langsam denke ich, sich mal in einer seelisch miesen Stimmung zu befinden, hat nicht sehr viel mit Depressionen zu tun...oder irre ich?
 
So langsam denke ich, sich mal in einer seelisch miesen Stimmung zu befinden, hat nicht sehr viel mit Depressionen zu tun...oder irre ich?

Diese depressive Verstimmung kennt sicherlich fast jeder mal, z.B. den Winterblues. Wenn es z.B. wochenlang nur grau und regnerisch ist. Man ist tierisch genervt, hat das Gefühl, einem fällt die Decke auf dem Kopf. Hat keine Lust aufzustehen, wenn schon wieder der nächste graue Tag startet, ist vielleicht auch schneller gereizt. Und dann ist diese miese Stimmung aber mit der ersten Frühlingssonne wie weggeblasen.

Bei einer Depression ist es so, als ob diese Sonne nie mehr scheinen wird, sie ist da, aber du spürst sie nicht.


Ich höre hin und wieder mal von Menschen die sich umgebracht haben, wohl auf Grund von Depressionen..

Da sag ich immer wieder - na und, ich bin auch mitunter depressiv, aber deshalb bring ich mich doch ned um?!?

Du willst einfach nur noch, dass dieser Zustand aufhört, irgendwie.

Zum Glück war ich nie an diesem absoluten Tiefpunkt, dass der Tod für mich der einzige Ausweg war, diesen Zustand zu beenden.

Letztens wieder so einen schönen akuten Schub einer chronischen Pankreatitis gehabt und mir gedacht, lieber hätt ich jetzt Depressionen als diese Quälerei.

Das kann wohl nur jemand sagen, der noch nie eine echte Depression hatte.

Ich leide seit 6 Jahren unter steigenden chronischen Schmerzen. Diese Dauerschmerzen sind manchmal echt zermürbend, aber ich ertrage lieber diese Schmerzen, als das ich jemals wieder diesen Zustand während der Depression erleben möchte.
Denn trotz Schmerzen lebe ich und dämmere nicht nur vor mir hin. Ich bin glücklich mit meiner Familie, kann mit ihnen lachen, mich über gemeinsam verbrachte Zeit freuen. Kann mich ihnen voll und ganz zuwenden. Ich kann mich mit Freude meinen Hobbies widmen und bin glücklich über jeden Tag, den ich hier noch verbringen darf.
 

In manchen Fällen artet es ja auch in ein Herumprobieren
aus.
Auf molekularer Ebene weiß man inzwischen ziemlich genau, wie die Medikamente in den Gehirnstoffwechsel eingreifen. Die intendierte Wirkung tritt meistens auch ein - die Frage ist häufig in welchem Ausmaß und was eine hinreichende Dosierung ist. Bei den Nebenwirkungen wird es noch schwieriger vorherzusagen, ob und in welcher Stärke sie auftreten. Das ist sehr individuell.
Also um das Herumprobieren kommt man bei Psychopharmaka nicht wirklich herum - außer man hat das Glück, gleich einen Treffer zu landen.
Für den Prozess der Medikamenteneinstellung ist es daher wichtig, einen Arzt zu finden, dem man vertraut und bei dem man den Eindruck hat, dass er Befindlichkeiten und Vorbehalte ernst nimmt. Das passende Medikament zu finden sollte ein gemeinsamer Prozess sein.
Der Vorteil von Antidepressiva (SSRI/SNRI) ist, dass sie - im Gegensatz zu vielen angstlösenden/beruhigenden Psychopharmaka - nicht süchtig machen, auch wenn man sie nich abrupt absetzen sollte (sondern eben im Gespräch mit dem Arzt).
Psychopharmaka zu verschreiben ohne eine psychotherapeutische Behandlung zumindest zu empfehlen, halte ich ehrlich gesagt für einen (leider immer noch häufigen) Kunstfehler. Ich kenne genug Fälle, in denen veränderbare schlechte Lebenssituationen, Verhaltensweisen und Deutungsrahmen durch Medikamente gerade so ertragbar gemacht und aufrecht erhalten wurden, bis es dann gar nicht mehr ging.
Im Übrigen noch: Psychiater sind die mit den Medikamenten, Psychologen mit Tests und Kurzbehandlungen, Psychotherapeuten für längere Behandlungen durch "geplante Interaktion".
 
Diese depressive Verstimmung kennt sicherlich fast jeder mal, z.B. den Winterblues. Wenn es z.B. wochenlang nur grau und regnerisch ist. Man ist tierisch genervt, hat das Gefühl, einem fällt die Decke auf dem Kopf. Hat keine Lust aufzustehen, wenn schon wieder der nächste graue Tag startet, ist vielleicht auch schneller gereizt. Und dann ist diese miese Stimmung aber mit der ersten Frühlingssonne wie weggeblasen.

Die Farbe des Wetters ist mir an sich völlig wurscht, solange ich irgendwo wohltemperiert sitze.

Aber frieren oder schwitzen - ja, das löst Unbehagen aus.

Besonders gemein, zum Beispiel im Winter, die Sonne scheint und es sind Minusgrade - da fühlt man sich verarscht.

Wenn draußen Schnee liegt, gut, dann weiß ich woran ich bin.

Ansonsten hat das Wetter überhaupt keinen Einfluß auf meine Stimmung.

Was mich verdrießlich macht (ich glaube depressiv wäre hier ein unangebrachter Ausdruck), wenn irgendwas schief lauft.

Auch wenn ich lesen muß, daß ein Kind oder junger Mensch zu Tode gekommen ist, macht mich das beklommen - am besten ich hätt da von nix erfahren.

Über Depressionen steht ja viel im Netz, aber ich glaube, da kann man wirklich nur da von reden, wenn man mal selbst da von betroffen war.
 
Im Übrigen noch: Psychiater sind die mit den Medikamenten, Psychologen mit Tests und Kurzbehandlungen, Psychotherapeuten für längere Behandlungen durch "geplante Interaktion".
Etwas präziser: Psychiater = Medizinstudium + Facharztausbildung; Psychologen = Psychologiestudium und dann Einsatz in allen möglichen Arbeitsbereichen der Gesellschaft

Psychotherapeuten haben entweder ein Medizinstudium ("ärztlicher Psychotherapeut") oder ein Psychologiestudium mit (aufwendiger und anstrengender!) Zusatzqualifikation und tragen die Bezeichnung "Psychologische Psychotherapeuten". Ein grundlegendes Psychotherapiestudium wurde mWn in Deutschland vor kurzem eingeführt.
 
Etwas präziser: Psychiater = Medizinstudium + Facharztausbildung; Psychologen = Psychologiestudium und dann Einsatz in allen möglichen Arbeitsbereichen der Gesellschaft

Psychotherapeuten haben entweder ein Medizinstudium ("ärztlicher Psychotherapeut") oder ein Psychologiestudium mit (aufwendiger und anstrengender!) Zusatzqualifikation und tragen die Bezeichnung "Psychologische Psychotherapeuten". Ein grundlegendes Psychotherapiestudium wurde mWn in Deutschland vor kurzem eingeführt.

Ne Freundin von uns ist Fachärztin für Neurologie/Psychiatrie.

Dies erforderte ein Studium.

Ein ehemaliger Bekannter von mir, war Heilpraktiker und Psychotherapeut - der brauchte nur ne Schulung und das Zertifikat.
 
Ne Freundin von uns ist Fachärztin für Neurologie/Psychiatrie.
Genau. Es gibt daneben auch die Bezeichnung "Facharzt/ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie".
Sowieso. Und das dauert! 10 Jahre muss man schon einkalkulieren.
Ein ehemaliger Bekannter von mir, war Heilpraktiker und Psychotherapeut - der brauchte nur ne Schulung und das Zertifikat.
Und damit darf er ohne Studium nicht die Berufsbezeichnung "Psychologischer Psychotherapeut" tragen, sonst macht er sich strafbar. Die Berufsbezeichnung ist gesetzlich geschützt.

Heilpraktiker müssen - zumindest in BaWü - eine Prüfung beim Gesundheitsamt ablegen.
Es treiben sich neben Leuten, die wirklich gut sind und genau ihre Grenzen kennen (!), in diesem Beruf auch Personen mit äußerst fragwürdigen Methoden herum. Denen kann es in einem oder anderen Fall auch schlicht um massive Abzocke gehen. Und es ist schwierig, ihnen juristisch beizukommen.
 
Ich kenne Leute, die die Ausbildung zum Heilpraktiker angefangen haben, weil sie Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz anbieten wollten. Die haben nach kurzer Zeit abgebrochen, weil die Ausbildung zu erbärmlich war. Teilweise wollten die sogar ihr Geld zurück. Kann natürlich sein, dass das an dieser speziellen Ausbildungsstätte lag. Aber die Ausbildung dazu ist generell sehr kurz und nicht zu vergleichen mit der eines psychologischen Psychotherapeuten.
 
Es gibt keine Ausbildungsordnung und damit auch keine fesgelegte Ausbildung. In einer Überprüfung durch das Gesundheitsamt muss man belegen, dass man keine "Gefahr für die Volksgesundheit" darstellt.
Daher sind Heilpraktiker leider sehr heterogen was ihr therapeutisches Können angeht.
 
Daher sind Heilpraktiker leider sehr heterogen was ihr therapeutisches Können angeht.
Kann mich noch erinnern, wie ein Heilpraktiker meiner Frau empfahl, bei akuten Gallenbeschwerden eine Mischung aus Pampelmusensaft, Krappwurzel und noch irgendein Zeug zu trinken, dann würd es schon weggehen.

Ende vom Lied - meiner Frau ist fast die Gallenblase geplatzt und mußte in einer Not OP entfernt werden.
 
In Österreich ist es wieder anders. Keine Heilpraktiker. Dafür dürfen auch Philosophen (und alle anderen) Psychotherapeuten werden. Ausbildung dauert allerdings mindestens 4,5 Jahre und kostet ca. €30000,-.
 

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