Denkwürdige Sprüche Eurer KL

Tatsächlich! Aha, auf was ich alles aufpassen muss...

Bei Dur hast Du maximal drei Ganztonschritte hintereinander, z.B. f g a h in C-Dur.

Wenn Du vier hintereinander hast (und keinen Hiatus woanders), ist es fast sicher ein Modus von melodisch Moll. Der darauf folgende Halbton ist dann der Grundton, aus dem die Skala entnommen ist.

Beispiel:
g a h c# d e f g
Den längsten Ganztonrun suchen: f g a h c# => das Material ist D melodisch Moll.
Also ist es der vierte Modus von melodisch Moll, weil's bei g startet.

Grüße
Häretiker

PS:

 
Spiel mal a-moll melodisch (Tonleiter). Ich tippe mal bei den Kreuzen auf fis und gis. :)
Das war's wohl, was er gemeint hat. Ob es fis und gis waren, weiß ich aber nicht mehr. Ich frage mich nur, warum er es nicht ausgesprochen hat. Mein Eindruck war (und ist), dass er es genossen hat, mich dumm aussehen zu lassen. Muss ich erwähnen, dass wir bei den Moll-Tonleitern die melodische Variante nie geübt hatten? Und ich melodisch Moll aus seinem Unterricht gar nicht kennen konnte?
 
Kacklehrer.... :007:
 

Wenn man nach 'Kacklehrer' googlet, kommt das clavio-Forum in der Trefferliste (ohne Videos und BIlder) auf Platz drei. Beeindruckend.

Der Versuch mit Bing endete damit, dass Bing 'Mandschurenkranich' vorschlug und mich überraschte ... klar, Kacklehrer, Mandschurenkranich, nie waren sich Worte ähnlicher. Microsoft, halt ...

Grüße
Häretiker
 
dass wir bei den Moll-Tonleitern die melodische Variante nie geübt hatten?
Und paß auf: da gibtÄs noch mehr "Gemeinheiten". Manchmal ist nur die Sept erhöht, aber die Sext nicht (in a-moll: zwar gis, aber f, d.h. harmonisch moll). Und dann kann es passieren, daß diese Erhöhungen mal da sind, mal nicht... Kann durchaus "orientalisch" klingen.

Praxis geht über Theorie, also ein (nicht orientalisches) Beispiel:
Greensleeves.
Kennst du gewiss, und hast auch irgendeine Version zur Verfügung. Ich habe eine in d-moll, also mit einem b vorneweg. Maches c wird zum cis erhöht, manches b zum h aufgelöst, und andermal sind sie wieder "normal". Das trägt wesentlich zum Klangcharakter des Werkes bei.
Probier's mal aus, und viel Spaß dabei!
 

Erhöhte 7. Stufen im Dorischen gab es möglicherweise im alten Griechenland nicht - im 16. Jahrhundert waren sie längst etabliert. Siehe beispielsweise "Nun komm der Heiden Heiland" in der Fassung von Lucas Osiander. Mit der andalusischen Kadenz hat das gar nichts zu tun, die entstand viel später und war ursprünglich ein Ostinato-Modell.
 
Zuletzt bearbeitet:

Erhöhte 7. Stufen ... im 16. Jahrhundert ... etabliert
Immer noch ein wenig verwirrt.
Wikipedia zeigt als Beispiel für den Dorischen Modus die Tonleiter in d. Zu melodisch moll gehört der Wechsel zwischen der Erhöhung und der normalen Position, je nach Richtung der Tonleiter.
Die Version von Greensleeves, die mir vorliegt, trägt ein b-Vorzeichen, beginnt und endet mit d. Vielleicht hat Francis Grant das Vorzeichen gesetzt, um den Schüler zu verwirren.
Das h zusammen mit c finde ich nur in den beiden Passagen vor, die mir als "C-Dur" abwärts erschienen: vom hohen c hinab zum tiefen c, unter Auslassung des d. Sonst tritt das h zusammen mit cis auf. Aber es gibt auch b - z.B der Anfang d-f-g-a-b-a...
Ich bin kein Meister der Musiktheorie, mir erschien das als schönes Beispiel für melodisch moll. Klär uns mal auf, wie man drauf kommt, daß die grünen Ärmel dorisch sind und nicht etwa melodisch moll.
Greensleeves.png (Quelle: "Easy Solos in the First Position for Violoncello. Selected and Edited by Francis Grant. Ludwig Masters Publications, 1973)
 
Lieber Bernhard Hiller,

die Version, die dir vorliegt, kenne ich so nicht. Ich kenne es so wie z.B. hier notiert. Transponiert müsste es bei dir in Takt 2 dann h statt b sein - dann hätten wir auch die dorische Sexte (große Sexte), die dorisch von natürlich moll unterscheidet.

Lustig ist, dass ich tatsächlich auch Versionen kenne, wo in deinem Beispiel in Takt 3 und 4 c statt cis klingt, also die 7. Stufe nicht erhöht ist.

Liebe Grüße

chiarina
 
Lustig ist, dass ich tatsächlich auch Versionen kenne, wo in deinem Beispiel in Takt 3 und 4 c statt cis klingt, also die 7. Stufe nicht erhöht ist.
Das liegt daran, dass solche Alterationen erst seit dem frühen 17. Jahrhundert konsequent notiert wurden. Bis dahin war es entweder durch die jeweilige Aufführungstradition festgelegt, wo man die 7. Stufe erhöhte oder es blieb dem Geschmack der Aufführenden überlassen.

Für die 6. Stufe gilt das eher nicht - die von @Bernhard Hiller gezeigte Ausgabe ist eine fragwürdige "Modernisierung" der traditionellen Melodie.
 
Wenn man nach 'Kacklehrer' googlet, kommt
... bei mir ein merkwürdiger Korrekturvorschlag:

upload_2019-2-5_15-34-31.png

Der Versuch mit Bing endete damit, dass Bing 'Mandschurenkranich' vorschlug und mich überraschte ... klar, Kacklehrer, Mandschurenkranich, nie waren sich Worte ähnlicher.

Vielleicht auf Mandschurisch?

msc.php


msc.php

Nein, auch nicht wirklich...
 
Einfach mal 'Greensleeves' Bildersuche bei google. Man findet für den fünften Melodieton beides, große und kleine Sext. Mir sind auch schon beide Versionen begenet, wenn ich mich recht erinnere ...

Grüße
Häretiker
 
Nochmal bitte, und zwar gaaanz langsam.
 

Die Melodie ist ein Abfolge von Tönen. Der vierte Ton dieser Folge, in der ersten Strophe stehet dort 'love' als Text, ist auf der Quinte, der fünte Ton dieser Folge ist auf der Sexte der vorliegenden Tonart. Ich beziehe mich auf relative Tonhöhen zum Vergleich,, da bei der Bildersuche die Tonarten verschieden sind.

Vergleiche doch einfach mal:

erster Treffer, Wikipedia:

450px-Greensleeves.gif


Grundton g, der fünfte Melodieton ist ein e, also große Sexte.
(Notation: dorisch)

Vierter Treffer:

GRNSLVS.gif


Grundton e, fünfter Melodieton ist ein c, also kleine Sexte.
(Notation: Moll wie man's kennt)

Jetzt klarer!?

Grüße
Häretiker
 

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