fisherman
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???? Was ist daran angeberisch? Der TE erhöht das BIP - d.h. er arbeitet...Hmm, das ist ganz schön angeberisch, was du hier so schreibst...
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???? Was ist daran angeberisch? Der TE erhöht das BIP - d.h. er arbeitet...Hmm, das ist ganz schön angeberisch, was du hier so schreibst...
Im Moment arbeite ich an der Revérie, da ist das Handing noch schwerer, aber machbar.
Empfindest du das wirklich so? Ich lerne seit dem Sommer an der Revérie rum. Der Zeitraum zeigt, dass es mir auch schwer fällt..
Eigentlich sind die Läufe und die Technik nicht das schwierigste bei Clair de Lune. Die macht man ja einfach so aus dem Handgelenk - klar, das muss auch passen, aber gerade zu Beginn des Mittelteils soll man die eigentlich nicht mal hören, übertrieben gesprochen.
Ich spiele das Stück jetzt schon einige Jahre. Es hat mich einiges an Arbeit gekostet die Interpretation und Intonation richtig hinzubekommen und ich habe erst vor ein paar Wochen wieder was gefunden, was ich noch besser machen könnte. Jetzt unabhängig von dir sage ich, dass ich das Stück für eines der schwierigeren in meinem Repertoire halte - nicht wegen der Technik, sondern wegen des interpretatorischen Anspruches. Man verläuft sich beim Spielen sehr gerne in romantische Verhaltensweisen, die stellentechnisch bei diesem Stück absolut falsch sein mit Tendenzen zu katastrophalem Klang haben können. So ging es mir zumindestens, als ich anfing das zu spielen - das Eingangsthema war zum Beispiel so ein Kandidat. Gefühlvoll gespielt werden muss es - aufgrund der großen Abstände hat man aber auch den Takt einzuhalten. Da muss man sich selbst häufig zurückstellen. Und irgendwann entfaltet es seinen wunderbaren Klang.
Die Noten spielen zu können heißt halt noch nicht, das Stück spielen zu können. Ist bei Für Elise das gleiche - jeder Anfänger meint das spielen zu können und deswegen gibts davon nur Klingeltöne. Valentina Lisitsa wurde ausgelacht, als sie das als Zugabe nach einem Grieg Klavierkonzert brachte - dann wurde es still. Und gegen Ende war der Applaus überragend. Wie bei einem Buch: die einzelnen Wörter zu lesen heißt noch nicht, die Geschichte zu verstehen.
Ich würde dir sehr raten dir einen guten Lehrer zu suchen und mit dem daran weiterzuarbeiten. Es gibt bei dem Stück viel zu lernen (für dich auch im technischen Bereich) und es wird dir mehr Freude bereiten, je mehr du darüber weißt.
PS: Ich hoffe du verstehst das eher als Motivation denn als Kritik, denn so ist es gemeint. Ich habe absichtlich keine Stellenanalyse gemacht, obwohl ich natürlich einiges an konstruktiver Kritik anzubringen hätte, aber bei sowas kümmere ich mich lieber um meinen Kram und empfehle einen guten Lehrer. Das ist deutlich effektiver und bringt dir mehr.
Hallo face,
danke für deinen Kommentar. Ich betrachte es nicht als Kritik, und wenn es Kritik wäre, wäre es auch ok.
Ich glaube, ich weiß was du mit Katastrophalem Klang meinst, weil die höheren Noten (meist nur mit der rechten Hand gespielte) immer etwas stärker als die unteren gespielt werden (?)
Mit Takt habe ich leider noch gar nicht gearbeitet, da ich zwar mit einfachen Takten umgehen kann,
aber 9/8 nicht richtig anwenden konnte.
Zum Interpretatorischen:
Ich habe bisher keine zwei, drei oder mehr Versionen der CdL gehört,
bei denen ich eine gleiche Interpretation raushören konnte. Das hat es ziemlich
schwer gemacht zu unterscheiden, da so ziemlich jeder das Stück anders spielt/interpretiert.
Am bisher "neutralsten" finde ich aber das Spiel von Paul Barton (s. Youtube).
Wenn du doch noch eine Stellenanalyse abgeben möchtest,
kannst du das gerne tun, gerne auch via pm.
Ich nehme unterricht bei einer Konzertpianistin, aber sie hat bisher nicht
mit Debussy gearbeitet - auch wenn ich ihr mal die Arabesque in die Hand gedrückt habe.
Schöne Grüße,
Der Impressionist
nein nein nein!Aber wo du das gerade anspricht: bei diesem Stück und vielem von Debussy/dem Impressionismus ist es in der Tat so, dass du eher aus der Mitte des Akkords raus spielst. Das betrifft vor allem den "Tempo rubato" teil mit den vielen Akkorden - da lohnt es sich, die Betonung auf den/die Daumen zu legen, also eher von der Mitte oder von unten her den Akkord zu betonen. Klassich wäre es gleichmäßig oder eher nach oben hin lauter (ist keine Allaussage, kommt drauf an), hier ist erzeugt es aber jedenfalls diesen typisch impressionistischen Klang.
(die tiefen und mittleren Töne der Akkorde hört man sowieso - den erforderlichen silbrigen Klang kann man an dieser Stelle nur dann herstellen, wenn man die Oberstimme herausholt und alles andere pppp spielt)
ich sehe weder Polemik noch Streit, stattdessen sehe ich ein paar Fakten:Silbrigen Klang finde ich da überhaupt gar nicht passend und Betonung der Obertöne hat in diesem Teil auch nichts verloren,
(...)
Wir können da übrigens auch ohne Polemik drüber reden. Ich bin auch nicht vor Fehlern gefeit und lerne gerne dazu - aber nicht, wenn du deswegen streiten willst. Da bin ich dann ganz schnell raus. Das nur schonmal präventiv im Voraus :)
ich sehe weder Polemik noch Streit, stattdessen sehe ich ein paar Fakten:
1. das Stück heißt "Mondlicht", da ist silbriger Klang eher angebracht als Trompetengeschmetter
2. du schreibst, dass im rubato-Abschnitt (Überleitung zum poco piu mosso) in den Akkorden die Daumen (Plural!! deine Erklärung, nur zur Erinnerung) hervorgehoben werden sollen (weil laut deiner Erklärung nur so der "impressionistische Klang" an dieser Stelle erzielt werden könne) - die Tonlinie, die der linke Daumen dann hervorheben würde... wie klingt die? was hat die mit der Melodie zu tun? ...überleg das noch mal...
(ich bringe das gerne als Notenbeispiel und markiere, was beide Daumen anschlagen)
3. wenn innerhalb vollgriffiger Akkorde die Melodielinie innerhalb der Akkorde liegt, dann ist das stets eigens notiert / markiert - das ist hier nicht der Fall. Akkorde, denen die Oberstimme gekappt wird, klingen ungekonnt.
mit Verlaub: ganz korrekt und klangschön spielt Gieseking in den betreffenden Takten (nach dem Terzenthema die akkordisch-melodische Überleitung zum piu mosso) mit sehr deutlich herausgearbeiteter Oberstimmenmelodie.Anhören tut sich das dann wie bei der Gieseking-Aufnahme, die ich oben gepostet habe!
mit Verlaub: ganz korrekt und klangschön spielt Gieseking in den betreffenden Takten (nach dem Terzenthema die akkordisch-melodische Überleitung zum piu mosso) mit sehr deutlich herausgearbeiteter Oberstimmenmelodie.
Das kann man hören, wenn man auf deinen Link klickt - ja, eine sehr schöne Aufnahme, aber mit deiner Beschreibung (Daumen, von innen usw.) hat sie nichts zu tun.
Hi rolf und face,
Inhaltlich hat der Klavierlehrer von face recht. Laut Zeitzeugen mochte Debussy grundsätzlich keinen melodie-lastigen silbrigen Klang.
Hi DerImpressionist,
Da Du ja geschickt, musikalisch und motiviert bist, solltest Du, bevor Du mit Debussy weitermachst, erstmal mit einem Lehrer lernen, wie man an einem Flügel oder Klavier Fingerlegato spielt und wie man das Pedal benutzt.... Du spielst derzeit ein typisches Keyboard-Legato. Das klingt am Digitalpiano noch ganz hübsch, aber wenn Du so auf einem Flügel spielst, wirst Du ein böses Erwachen erleben.
was mich jetzt nicht wundertStimmt... mmh, naja. .
...dann verstehe ich aber nicht, warum du extra die rubato Stelle als Paradebeispiel für hervorgehobene Daumen und (wie war das?) "von innen" erwähnt hast - wie man unschwer hören kann, holt Gieseking völlig richtig (!) die Oberstimme hervor und tönt alles deutlich konturiert ab.Ich hatte mir hauptsächlich die Takte danach angehört.
leider ist auch dieser Höreindruck nicht ganz richtig: immer noch dominiert im Anschlag die Oberstimme, allerdings (ganz normal) hört man darunter auch, dass sich innerhalb der Akkorde was ändertHier bekommen die Akkorde dann ja immer mehr Mitteltöne hinzugefügt, anfangs hört man noch die Oberstimme, nachher dann gar nicht mehr.
da würde ich mir kein großen Sorgen machen: in der von die verlinkten Gieseking Aufnahme kann man ganz wunderbar immens viel hören (z.B. kann man ganz genau hören, wo und wie das Pedal verwendet wird, wo die Finger binden und ggf stummer Fingerwechsel stattfindet, und man kann in allen Akkorden sehr deutlich hören, welche Klangkonturen und Klangrelationen sie haben (jaja... immer die Oberstimme))Zumindestens wenn man diesen alten Aufnahmen trauen darf,
das ist ein Allerwelts-Scheinargument, welches nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass Akkorde nun mal ordentlich abgetönt werden müssen, damit sie nicht plump und dilletantisch klingen - und wie das mit den Akkorden in Claire de Lune gemacht werden kann, zeigt die Gieseking Aufnahme sehr deutlich. Übrigens gibt es noch schönere Aufnahmen von diesem Stück.Wenn jeder genau das gleiche daraus machen würde wärs ja auch langweilig.
Übrigens gibt es noch schönere Aufnahmen von diesem Stück.
Und was meinst Du genau mit "Keyboard"-Legato?
Warum stören sie da nicht?Das ist jetzt kein Vorwurf an Dich, denn auf einem Keyboard oder Digitalpiano stören die Löcher nicht wirklich.
Hi DerImpressionist,
Schau Dir den Anfang Deines Videos an. Zwischen <f-as> und <des-f> in der rechten Hand ist ein Loch (Du lässt <f-as> los und schlägst erst dann <des-f> an), was Du nur mit dem Pedal überbrückst. Während Du dann mit der rechten Hand <des-f> hälst, lässt Du die linke Hand <f-as> schon los und schlägst erst nach einem Loch den nächsten Akkord <ges-a> an. Dann hast Du Löcher in der rechten Hand zwischen <c-es>, <des-f> und <c-es>, und während Du dann die rechte Hand hälst, ist die linke Hand schon weg...
Das ist jetzt kein Vorwurf an Dich, denn auf einem Keyboard oder Digitalpiano stören die Löcher nicht wirklich. Gerade deshalb solltest Du auch beim Üben drauf achten.