Das schwerste Klavierstück

muß heißen:
wenn ich es richtig greifen kann.
leider vertippt
Hartwig
 
Das ist jetzt wohl die philosophische Seite der Frage :roll:
(Ich neige ja dazu, die ganze Frage für rein philosophisch zu halten).
Was bedeutet nun schwierig?

Für mich ist etwas zu schwierig, wenn ich es aus irgendwelchen Gründen nicht tun kann. Schwierig ist also, wenn ich es gerade mal so tun kann; irgendwelche Fähigkeiten sind fast an der Grenze. Das kann natürlich die reine körperliche Fähigkeit (Artistik) sein, oder vielleicht auch die interpretatorische.

Ich habe auch über Horowitz gelesen, dass er die vermeintlich technisch schwierigsten Passagen mit unglaublicher Nonchalonce bewältigte (ein schönes Beispiel hierfür: Variationen über Carmen, 1968 Carnegie Hall Concert), aber wenn er die Träumerei von Schumann spielte, war er binnen kurzem schweißgebadet. Warum?

Natürlich gibt es viele Stücke, die die meisten von uns bewältigen können, und vermutlich wären die großen Pianisten mit der Ausführung nicht zufrieden und hielten es für schwierig, es "richtig" zu spielen...
 
darum hat ja wohl auch Svatoslav Richter zu Lebzeiten manche gespielten Stücke nicht veröffentlichen wollen.
Gruß Hartwig
 
Man muß differenzieren in technische und musikalische Schwierigkeiten. Die musikalischen kann man schwer verallgemeinern, deswegen muß es bei den technischen bleiben.

Und da ist ganz weit vorn auf der Schwierigkeiten-Liste:

Balakirev "Islamey"
Stravinksy "Petruschka"
Busoni "Toccata"


Da wären die Top 3, die mir spontan einfallen würden...
 
Hallo zusammen,
ich hab versucht, mal eine Liste von denjenigen Stücken zu erstellen,
die ich mit Sicherheit zum allerschwierigsten zählen würde:

Aus der Barockzeit: - Goldberg-Variationen von Bach

Aus der Klassik: - Hammerklaviersonate op. 106 von Beethoven
- Diabelli-Variationen Op. 120 von Beethoven

Aus dem 19. Jahrhundert: - Schubert: Wandererfantasie D 760
- Schumann: Toccata Op.7
- Chopin: Etudes Op. 10 und Op. 25
Sonate Nr. 3 h-moll Op. 58
- Liszt: 12 Etudes d`exécution transcendante
(insbesondere Mazeppa und Feux follets)
Sonate h-moll
- Brahms: Paganini-Variationen Op. 35
Konzert Nr. 2 B-Dur Op.83
- Reger: Bach-Variationen Op. 81
- Henselt: Konzert f-moll Op.16
- Alkan: Konzert für Klavier solo (aus Op.39)
- Busoni: Konzert f. Klavier u. Orch. Op.39
- Albeniz: Iberia
- Scriabin: Sämtliche Sonaten
- Medtner: Sonate e-moll "Der Nachtwind"
Konzert c-moll Op. 33
Konzert e-moll Op. 60
- Rachmaninoff: Sonate Nr. 2 b-moll Op.36
Konzert Nr. 3 d-moll Op.30
-Lyapunov: 12 transzendente Etüden
- Godowsky: 53 Studien über Chopin-Etüden
Passacaglia

Aus dem 20. Jahrhundert: - Ravel: Gaspard de la nuit
- Messiaen: Turangalila-Sinfonie
- Stravinski: Drei Sätze aus Petruschka
- Prokofieff: Konzert Nr. 2 Op.16
Konzert Nr. 5 Op.55
- Peter Racine Fricker: 12 Studies Op.38
- Szymanowski: Masques Op. 34
Sonate Nr. 2 Op. 21
Sonate Nr. 3 Op. 36
- Bartok: 3 Etüden Op. 18
Konzert Nr. 2
- Lazlo Laitha: Sonate Op. 3
- Villa-Lobos: Rudepoema
- Boulez: Sonate Nr. 2
- Rzewski: Variationen über The People united
will never be defeated
- Ligeti: Etudes (insbesondere Vertige,
L`escalier du diable und
Coloana infinita)

Diese Liste ist sicher noch unvollständig, sicher dürfte es unter Liszts Paraphrasen noch einige Schreckgespenster geben. Wer jedoch die oben genannten Stücke alle durchspielen kann, dürfte sich über seine pianistischen Fähigkeiten keine allzu grossen Sorgen mehr machen müssen- :lol:

Aus dieser Aufstellung sollte es ersichtlich sein, dass die Frage nach DEM schwierigsten Klavierstück unmöglich zu beantworten ist, genauso wie die Frage nach der schönsten Frau oder dem grausamsten Krieg.
 
Edin, stimme voll zu !!
 
Wie wärs mit schwierigen Stücken, die so gespielt werden, dass sie unspielbar scheinen.

Bsp: Horowitz plays Scriabin 1962 op.8 nr.12

Textauszug BZ:

In einer seiner Aufnahmen (vom Herbst 1962) ist diese Akrobatik besonders eindrucksvoll konserviert. Horowitz spielt Skrjabins Dis-Moll-Etüde op. 8 Nr. 12. Gut zwanzig Takte vor Schluss setzt er eine winzige Zäsur, dann rast er auf das Ende zu, mit einem Stahlgewitter der Oktaven in beiden Händen und abenteuerlichen Sprüngen in der Linken. Jeder Pianist tritt hier aufs rechte Pedal, um den Klang zu halten oder nur aus reiner Angst. Wo die Not am größten, ist das Pedal am nächsten, lästert die Zunft in solchen Fällen. Horowitz braucht das Pedal nicht. Die kleine Zäsur legt es auf den Schock beim Hörer an: Kurz bevor der Akrobat im Zenit des Zirkuszeltes zum dreifachen Salto mortale ansetzt, durchschneidet er das Halteseil des Fangnetzes. Er spielt, mit seinem Leben.
 
Casran, du vergisst in deinem Zitat ganz unten doch die Pointe ! Horowitz sagte: "Es gibt drei Arten von Pianisten: Jüdische, homosexuelle und schlechte. Und ich bin kein schlechter !"
 
Zitat von Pianissimo:
Anstatt mich zu kritisieren, hättest du ja mal ruhig argumente bringen können.... :cry: :cry: :cry:


Ich behaupte, dass mein Beitrag ganz bestimmt nicht lächerlich ist.
Bist wohl einer, der sehr technisch versiert ist, oder?...
Tja, Technik ist bei Weitem nicht Alles!!!

Was heißt Argumente :?:

Ich denke ab einem gewissen Level gibt es kein schwerer mehr. Sondern sie sind einfach nur schwer.

ABER die Träumerei nöö!

Nehmen wir mal Claire de Lune.
Ist ja der 3. "Satz" der Suite Bergamsque. Und zugleich der langsame Teil. Aber ich bin der Meinung der schwierigste. Warum? Weil hier Ausdruck sehr in den Vordergrund gerät, um die Melodie richtig fein heraus zu kristallisieren. Bei der Träumerei ist das zwar auch so. Aber es ist insgesamt anders aufgebaut. Man hat mehr Zeit den Anschalg der Töne "zu berechenen", sodass man ein wunderbares klangliches Erlebnis hat.
 

Als Argument (v. lat. argumentum „Beweisgrund, Beweismittel“) wird eine Aussage oder eine Kette von Schlussfolgerungen (Konklusion) bezeichnet, die zur Begründung einer anderen Aussage, z.B. einer Schlussfolgerung (der These (Behauptung)) herangezogen wird. Die Darlegung der Argumente zur Untermauerung der These wird als Argumentation bezeichnet. Die logisch korrekte Schlussfolgerung einer Aussage aus anderen (wahren) Aussagen bzw. Argumenten bezeichnet man als Beweis. Im Laufe der Zeit haben sich feste lateinische Redewendungen für Argumentationsformen herausgebildet.

In der Wissenschaft wird unter Argument auch eine Menge von verknüpften Aussagen (Prämissen und These) verstanden, wobei die These aus den Prämissen per Konklusion hervorgeht.

Im weiteren Sinne ist ein Argument jedes sprachliche Mittel, das dazu dient, Zuhörer von der vertretenen Position zu überzeugen, auch wenn die dargelegten Gründe logisch nicht stichhaltig sind. Argumente dienen dazu, Mitmenschen von der Richtigkeit oder Fehlerhaftigkeit (siehe: Widerlegung) einer These zu überzeugen und sind deshalb ein wesentliches Mittel im Bereich der Wissenschaft, der Kritik, der Diskussion und des Dialoges. Von der reinen Information unterscheidet sich das Argument dadurch, dass der Redner/Autor zur Information gleich die Bedeutung in Form einer Schlussfolgerung (Konklusion) für den Adressaten anfügt.
 
1 :wink: sehr schön, kklaus :wink:

Der Hartmut
 

rachmaninov?? prelude cis-moll

etwa nich??
daran sind schon leute (david helfgott) wahnsinnig geworden.
 
Das hängt aber auch von der Prädisposition ab: Ich kann mir vorstellen, dass bei entsprechender Veranlagung auch die Suche nach dem perfekten Flohwalzer in der Zwangsjacke enden könnte. :wink:
 
Zur Behauptung das die Träumerei das schwerste Stück sei.

WICHTIG UMBEDINGT DURCHLESEN!!!!!!!LASST EUCH NICHT VON DER LÄNGE VERSCHEUCHEN!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich will nicht sagen das dies lächerlich ist aber ich halte es nicht für wahr. Ich glaube, dass wenn du die Träumerei nur deswegen schwer findest weil es schwer ist das Publikum in ihren Bann zu ziehen, dann könnte man ja auch sagen das alle mein Entchen schwer ist weil es ur schwer ist die Leute in ihren Bann zu ziehen ohne das sie anfangen zu lachen. Jetzt nur als Beispiel. Abgesehen davon, wenn jemand träumerei kann man es rein theoretisch schafft man sie nach sagen wir mal vier jahren. Sie ist technisch ein facher die Schweren stücke erfordern einfach viel mehr erfahrung und können. wenn ein profi jetzt die träumerei spielt dann wird er ja nie sagen puhh das is ja schwer. der übt einen tag und hats drauf was er bei anderen auch wegen der länge jetzt nicht schaffen würde. Wenn Lang Lang so eetwas sagt dann meint er das doch nicht ernst. Sicher nicht, sonst würde er auf jeder CD ganz oben Fett gedruckt stehen haben Träumerei schuhmann. Schuhmann selbst hat sogar selbstverständlich gewußt das sie nicht DAS schwerste seiner werke ist. Toccata wäre ein gutes Argument gewesen. Trotzdem verstehe ich wenn du dieser Meinung bist. Mein Theorielehrer hat einmal gesagt:``Heutzutage kann jeder Professor und Magister erzählen was er will und alle nicken immer brav mit.´´ Man sollte seine eigene Meinung haben und nicht aufgrund der Aussagen eines Pianisten jetzt gleich das selbe denken wie er.


Nun zu meiner Einschätzung des schwersten Stückes.
Erstens: Wie müsste es sein????? Ich glaube es muss lang, musikalisch, schnell, abwechslungreich in der Tonhöhe sehr verspielt sein. Ein Stück das man als das schwerste bezeichnen kann und darf gibt es nicht.

danke edin33 das du diese liste gemacht hast ich habe jetzt in etwa im kopf was ich in nächster zeit übern werde nur will ich sagen das die goldbergvariatonen weitaus nicht das schwerste ist was barock zu bieten hat!!!!!! Chanonne orgelfantasie g-moll von bach alle scarlattisonaten sind so meisterhaft das ich persönlich bach für den größten halte. Genauso in der Klassik Hammer klavier sonate und golberg habe ich mit dreizehn gespielt das kann nicht dfa schwierigste sein. :idea:
 
WuWei, nicht verkrampfen!
 
eines der schwierigsten stücke???

das kann man so nicht sagen..denn es kommt sehr stark darauf an, was man gerne spielt. (klassik, barock, romantik, Impressionismus,...)

ich behaupte, dass jedes stück seine schwierigkeiten hat.
mein favourit für den titel schwerstes stück:

von Franz Liszt: alle seine etüden (ausgenommen nr1"preludio"); außerdem noch die sonate h-moll aufgrund ihrer länge.

Claude Debussy: 7.Prelude (ein wahnsinn, dieses stück)
 
Conlin Nancarrow - Studies for player piano.

Das kann keiner von Euch spielen!
Frohes Fest :)
 

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