Lieber Dreiklang,
@Gomez: ich denke, man muß einfach eine unterschiedliche Interessenlage konstatieren. Das Gebiet der Musik ist riesig, und bietet so viele Betätigungsfelder...]
das ist richtig! Niemand würde auch hier etwas sagen, wenn du für dich sagen würdest: "mich interessiert kein weiterer Einstieg, mich interessieren keine Formanalysen, mich interessiert nicht die Beschäftigung mit einem Notentext, sondern ich möchte Musik nur über das Hören und auf der Gefühlsebene wahrnehmen."
Das ist dein gutes Recht und niemand muss etwas. Das Problem aber, welches ich und viele andere haben, ist, dass du den zusätzlichen Zugang über die Kenntnis des Notentextes generell als "rational" abtust, sagst, dass dieser Zugang als einer über das "Hirn" dem emotionalen Empfinden sogar im Wege steht und letztlich nichts bringt.
Du wertest diesen Zugang sehr ab und verallgemeinerst deine persönlichen Erfahrungen. Es ist doch kein Wunder, dass sich da vehementer Widerspruch zeigt, meinst du nicht?
Du sagtest in einem deiner letzten Beiträge, du habest etwas gelernt. Was denn?
Du sagst weiter
Von meiner Warte aus ist alles gesagt.
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Was meinst du, woher das kommt? Ich habe einen langen Beitrag nur über eine Pause geschrieben. Fandest du ihn zu analytisch? Und dabei könnte man noch so viel mehr sagen über diesen Anfang! Meine Erfahrung ist: wenn man sich mit den Motiven, dem Aufbau eines Stücks beschäftigt, dann lernt man nach und nach, auch besser zu hören. Man nimmt mehr wahr und empfindet tiefer.
Wenn man nur über die Gefühle redet, ist nach einem Satz alles gesagt. Vielleicht fehlen dir deshalb die Worte. Und noch einmal: ein Stück nur über das Hören zu erleben, kann eine wundervolle Erfahrung sein. Viele Konzertbesucher kennen den Notentext nicht und sind innerlich zutiefst bewegt. Du allerdings willst dich nach eigenem Bekunden mit Musik näher beschäftigen, willst etwas lernen, hast dich in einem Klavierforum angemeldet, erstellst viele Fäden. Da verstehe ich nicht, wieso du nicht sagst: "o.k., das ist einfach nichts für mich, ich kann damit nichts anfangen". Aber leider verallgemeinerst du wieder. Kopf, Hirn und Bauch - ja, nur kann keiner ohne den anderen leben! :)
Man könnte, bestünde ehrliches Interesse, dann auch sagen, dass vielleicht der Ansatz über Uhde zunächst nichts für dich war. Vielleicht wäre es erst mal besser, sich tatsächlich mit den Noten hinzusetzen und Stücke zu hören. Oder noch andere Wege zu wählen.
Was mich stutzig macht:
Und die genannten negativen Gefühle gehören ganz einfach aus dem Leben getilgt - sie haben keinen wirklichen Nutzen, und werden besser durch andere Antriebskräfte ersetzt. Das aber nur nebenbei.
Vielleicht ist das der Knackpunkt überhaupt. Negative Gefühle gehören nämlich zum Leben dazu, sie haben sehr großen Nutzen, und Musik, die u.a. auch das Leben abbildet, geht sehr tief, wenn man alles zulässt und nicht nur über "Schönheit" und "verwöhnen" redet.
Liebe Grüße
chiarina