COVID-19 und Klavierunterricht

gehört privater Klavierlehrer nicht zu "Musikschulen und sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtung in außerschulischem Bereich"? läuft der Klavierlehrer nicht die Gefahr, um eine Straffe zu bekommen, weil er diese Maßnahmen mißachtet? Ich gebe noch heute Klavierunterricht, aber ich habe schon paar Hinweise von den Menschen bekommen, dass es nicht geht. Es bleibt nur eines - Skype. habe schon eingerichtet und Laptop so gestellt, dass man die Tastatur sieht. Ich habe alle Schuler informiert, dass sie auch umgehend Skype einrichten sollten. Viele finden es als sehr gute Alternative.
 
gehört privater Klavierlehrer nicht zu "Musikschulen und sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtung in außerschulischem Bereich"?
Das finde ich ziemlich klar formuliert: nach meinem Verständnis schliesst das den privaten Klavierunterricht als "private Bildungseinrichtung im ausserschulichen Bereich" mit ein.

Hier in Berlin finde ich so eine Formulierung nicht. Da ist in der "Verordnung zur Eindämmung des Corornavirus in Berlin" nicht die Rede von den Musikschulen.

Hat jemand aus Berlin dazu was gefunden?
 
o.k., dann hab ich was für Dich: Kauf Dir inner Tanke Brennspiritus und brenne ihn noch zweimal! Das ist wichtig, denn nur dann bekommst Du fast reinen Alkohol. Und jetzt auf Dein Wohl! Ich geb Dir aber den Tipp: Stell zumindest n´ Flasch Bier neben Dich. Du wirst sie brauchen. Denn ansonsten reißt Dir der Alk die Mukosa aus dem Rachen und Du wirst künftig sprechen wie alle Raucher der Welt zusammen genommen. :bomb::drink:
Nun ja, übertreiben muss man es auch nicht. Bei Absinth sind trotz aller Schärfe die Wermut- und sonstigen Kräuteraromen geschmacklich erkennbar, während Stroh 80 reiner Industriealkohol ist und offiziell keine Rumsorte. Sowas kann man nicht trinken und schon gar nicht mit Genuß. Vergleichbar ist das mit extrem scharf gewürzten Speisen, bei denen außer der Schärfe so gut wie nichts mehr zu schmecken ist.

LG von Rheinkultur
 
Ich habe noch eine Informationsseite des Dachverbandes des DTKV gefunden:
https://dtkv.net/ORG/131-news/910-umgang-mit-corona.html
Hier heisst es:
"Wenn öffentliche Schulen geschlossen sind, sollte man sich auch beim Privatunterricht daran orientieren, v.a. was den Gruppenunterricht betrifft. Wir empfehen außerdem eine Absprache mit den Schülereltern. Bitte beachten sie dazu auch die länder-, landkreis- und ortsspezifischen Allgemeinverfügungen. Nur wenn hier explizit auch Musikschulschliessungen genannt sind, können Verdienstausfälle geltend gemacht werden."
 
Das ist hochinteressant! Wo kann ein privater Klavierlehrer Verdienstausfälle geltend machen?
Es wird leider bisher nur gesagt, dass Freiberufler und Soloselbständige in den Hilfsfond mit aufgenommen werden sollen, konkret ist es aber noch nicht.
Schau mal hier:
https://www.verdi.de/themen/recht-datenschutz/++co++37f4d360-58b0-11ea-8408-525400b665de

Wahrscheinlich auch wieder von Bundesland zu Bundesland verschieden.
 
gehört privater Klavierlehrer nicht zu "Musikschulen und sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtung in außerschulischem Bereich"?
Ich finde, ja. Also nein (weil eine „Nicht“-Frage). Also gehört doch.
Ich habe meinen Unterricht ab heute eingestellt und werde den Schülern Alternativen anbieten (evtl. Skype – das muss ich allerdings erstmal selbst beherrschen, Fragen beantworten per Mail/WhatsApp/Telefon, Termine nachholen im Sommer, und ganz wichtig: bei den Kindern Hausaufgabenkontrolle per eingeschickte Aufnahmen 2xWoche :-D).
 
"Wenn öffentliche Schulen geschlossen sind, sollte man sich auch beim Privatunterricht daran orientieren, v.a. was den Gruppenunterricht betrifft. Wir empfehen außerdem eine Absprache mit den Schülereltern.
Zu diesem Zitat aus einer DTKV-Empfehlung unabhängig von der Rechtslage folgende Überlegung: De facto ist der Unterrichtsbetrieb zwar flächendeckend eingestellt, damit ist aber eine Ansteckungsgefahr nicht automatisch auf den Wert Null gesetzt. Kommt es nun aber doch zu einer Ansteckung, ist mit der Annahme/Unterstellung zu rechnen, sie könne im Rahmen des erteilten Privatunterrichts erfolgt sein, der zudem meist am Unterrichtsort der Lehrkraft erteilt worden ist. Kommt wiederum die Lehrkraft ins Haus des Schülers, setzt sie sich ihrerseits einem erhöhten Ansteckungsrisiko aus. Des weiteren fehlen bei derartigen Unterrichtsverhältnissen unabhängige Zeugenaussagen, um Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sicher klären und zuweisen zu können. Da muss sich die/der Einzelne sehr genau überlegen, wovon mehr Leidensdruck ausgeht: Einnahmenausfall oder Verdacht auf fahrlässige Körperverletzung?

LG von Rheinkultur
 
gehört privater Klavierlehrer nicht zu "Musikschulen und sonstigen öffentlichen und privaten Bildungseinrichtung in außerschulischem Bereich"? läuft der Klavierlehrer nicht die Gefahr, um eine Straffe zu bekommen, weil er diese Maßnahmen mißachtet? Ich gebe noch heute Klavierunterricht, aber ich habe schon paar Hinweise von den Menschen bekommen, dass es nicht geht. Es bleibt nur eines - Skype. habe schon eingerichtet und Laptop so gestellt, dass man die Tastatur sieht. Ich habe alle Schuler informiert, dass sie auch umgehend Skype einrichten sollten. Viele finden es als sehr gute Alternative.

Meine Erfahrungen den Klavierklang mit dem Handy oder Laptop aufzunehmen waren bislang eher unbefriedigend. Der Dynamikumfang hat immer zum Übersteuern geführt. Hat Skype da eine gute automatische Regelung?
 
Habe Heute die Info von meinem Klavierlehrer bekommen dass er den Unterricht für die nächsten 2 Wochen auf jeden Fall einstellt, sich aber auch 4 Wochen vorstellen kann. Um die Zeit könne er einfach die Sommerferien verschieben... er sei da ja frei...
Hoffen wir einfach mal, dass die Massnahmen greifen...
 
Mein KL hat uns SuS gebeten, wir mögen uns Gedanken machen und ihm mitteilen, in welchen Klavierbezogenen ;-)Bereichen wir uns von ihm Unterstützungen wünschen und versucht uns diese dann via WhatsApp, E-Mail, Videochat oder Internet irendwie zukommen zu lassen.

Ich hab erst einmal nur um neue Hausaufgaben gebeten, mal schauen was kommt.:007:
 

Das finde ich ziemlich klar formuliert: nach meinem Verständnis schliesst das den privaten Klavierunterricht als "private Bildungseinrichtung im ausserschulichen Bereich" mit ein.

Das sehe ich anders, denn privater Klavierunterricht (bei dem nur zwei Personen im Raum sind), weicht von dem ab, was meiner Ansicht nach mit "privater Bildungseinrichtung" gemeint ist: Örtlichkeiten, an denen mehrere Personen zusammentreffen.

Ich habe heute von einem Labor-Mediziner (ein Bekannter) gehört, dass Klavierunterricht ein deutlich geringeres Risiko darstelle als der Besuch im Supermarkt. Man sitze nebeneinander und könne bei den Begrüßungsfloskeln Abstand halten. Selbstverständlich sei die Händehygiene zu beachten.
 
@Marlene
Das ist richtig, dennoch:
Man verbringt mindestens 45 Min zusammen in einem Raum, spricht miteinander (auch wenn nicht frontal) und hält evtl. nicht die ganze Zeit einen ausreichenden Abstand, selbst bei Vorhandensein zweier Instrumente. Während des Sprechens können Tröpfchen auf die Klaviatur gelangen, usw. usf.
Durch meinen Unterrichtsraum gehen am Tag 8-9 Schüler (plus einige Elternteile), zwar nicht gleichzeitig, aber kurz hintereinander. Übertragungsrisiko vorhanden.
Und auch ich selbst kann nicht garantieren, dass ich nicht bereits infiziert bin. Fazit: Kontakte verringern. Ist ja – hoffentlich – nicht für immer!
 
Ich habe nun die ganze Zeit hin und her überlegt.
Eben kam noch eine Mail vom Tonkünstlerverband, in der auch nochmals drin steht, dass privater Unterricht verboten ist. Also werde ich wohl doch nicht (persönlich) unterrichten und mir irgendetwas anderes einfallen lassen. Skype, schriftliche Aufgaben, verschieben, ausfallen lassen, Aufnahmen hin und her schicken - wird schon irgendwas kommen.
 
Ich habe heute den ganzen Tag unterrichtet und werde das auch, wenn die Lage sich nicht ändert (Ausgangssperre o.ä.) diese und nächste Woche tun. Danach habe ich sowieso frei.

Maßnahmen sind von Lehrer- und Schülerseite aus gründliches Händewaschen vor und nach jeder Unterrichtsstunde, außerdem desinfiziere ich aus Sicherheitsgründen nach jedem Schüler die Klaviatur. Da ich generell etwas weiter weg vom Schüler sitze, haben wir automatisch einen Sicherheitsabstand, wenn wir miteinander sprechen.

Meine Schüler wollen Unterricht und von Elternseite hat sich niemand gemeldet, der abgesagt oder Bedenken hat. Ich habe selbst Ärzte als Schüler, die den Unterricht als unbedenklich ansehen. Außerdem habe ich einen Schüler, der als Prof. Dr. für die technische Hygiene in Kliniken, Praxen etc. und Sterilisation von medizinischen Instrumenten verantwortlich ist, eine entsprechende Firma leitet, selbst Arzt ist und auch die Mitarbeiter des RKI kennt. Er meinte heute, dass der Einzelunterricht Klavier kein Problem sei und kommt nächste Woche wieder zum Unterricht.

Er empfiehlt das, was alle empfhelen: dass man generell Menschenansammlungen vermeiden, sich oft die Hände waschen und sich nicht ins Gesicht fassen sollte. Desinfektionsmittel wären für unsereins unnötig und ich könnte auch Wasser mit etwas Seife nehmen, um die Tastatur abzuwaschen. Behüllte Viren wie Covid-19 wären leicht zu entfernen. Auch für die Hände sei Desinfektionsmittel unnötig. Ich mache es trotzdem aus Sicherheitsgründen (Klaviatur).

Eine Schülerin habe ich gebeten, nicht zu kommen, weil sie gerade im Skiurlaub in Tirol war und sie hatte vollstes Verständnis. Skype wollte sie nicht und wir treffen uns am Ende der nächsten Woche und machen etwas länger. Ein anderer Schüler kommt auch nicht, weil seine ganze Familie krank ist - das muss nicht sein. Wer erkältet ist, bleibt zu Hause.

Ich sehe das also relativ entspannt und denke, dass ich mit meinen Maßnahmen alles in meiner Macht Stehende getan habe und die Chance einer Ansteckung minimal ist. Bisher sehen das alle Schüler auch so.

Was die Musikschulen betrifft, ist die Situation aus meiner Sicht eine andere. Dort gibt es viel mehr "Variablen" und damit steigen die Möglichkeiten einer Ansteckung. Wenn die Schüler zu mir nach Hause kommen, tragen nur sie und ich die Verantwortung und die Möglichkeiten der Ansteckung sind sehr minimiert. Weiterhin habe ich mich bei Fachleuten im medizinischen und hygienischen Bereich informiert.

Daher kann ich guten Gewissens Unterricht geben.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
@chiarina kommen deine Schüler mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
 

Ist das denn schon bestätigt, dass es verboten ist. Denn dort steht ja, dass das geplant ist. Wann ist es beschlossen bzw. ab wann gilt das Verbot zum Unterricht für private Klavierlehrer?
Sobald das Verbot gilt würde ich nicht mehr unterrichten. Aber ich dachte, dass ich diese Woche normal weiter mache und die nächste Woche ausfallen lasse, danach sind sowieso hier Ferien. Das wäre dann nur eine Stunde die ich nachholen müsste, das kriegt man ja später im Jahr aufjedenfall hin.
 
Interessant wäre noch, auf welcher Rechtsgrundlage kann jetzt jemand allen alles Mögliche verbieten und alle machen, ohne dass einer Einwände vorbringt, Kusch?
 

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