Die Frage, die hier auch schon öfter diskutiert wurde, lautet:
Ist die Kunst etwas so hohes, dass sie selbst ihrem Schöpfer nicht "gehört", sondern irgendwann ein völlig selbstständiges Dasein führt? Hat sie also einen Wert, der nur in sich selbst begründet ist und der losgelöst vom Schöpfungsgedanken (und auch sonstigem Gedankengut) seines Erschaffers gilt?
Vermutlich kann man die Frage nicht pauschal beantworten. Ich persönlich fände es anmaßend, mir Bilder von ****** aufzuhängen, selbst falls ich sie grundsätlich hübsch fände. Möglicherweise sähe es anders aus, wenn ****** ein weltberühmter Maler gewesen wäre (bzw. Kunst geschaffen hätte, die dies nach sich ziehen kann) und irgendwann auf Abwege geraten wäre. Der "Wert" bzw. die Aussagekraft der Kunst muss so viel höher sein als das negative Gedankengut des Künstlers, dass letzteres durch die Kunst in den Hintergrund rückt. Und wo ich dies schreibe merke ich, dass ich niemals Bilder von ****** aufhängen könnte, egal, wie gut sie wären.
Da Chopin aber nicht per se für antisemitische Äußerungen bekannt geworden ist, kann ich seine Musik also guten Gewissens aufführen.
Sorry für das OT. Falls es jemanden stört, kann ichs auch wieder löschen.