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...ganz kurz am Schluß tauchen die Oktaven nochmal auf: warum spielen auffallend viele dort eine unschöne Verzögerung? (auch Argerich in dem alten Film macht das)
Hmm.
Schwer zu sagen, warum Argerich und andere dort langsamer werden würden. Anders als in Deinem Rätsel damals, Rolf, bei der b-Moll-Sonate: Das konnte man „erahnen“. Aber hier?
Ich kann nur sagen, oder VERSUCHEN zu sagen, warum ich selbst da langsam werde, und zwar extrem. Ich empfinde gerade diese Stelle
( ich denke, die rechte Hälfte des grünen Kästchens in der l.H. Ist gemeint,
@rolf ? )
als sehr sehr unangenehm, die Oktavenstelle in der „Mitte“ der Polonaise hingegen nicht so sehr unangenehm, allerdings war das früher anders, als ich gerade 1 Oktave greifen konnte, MUSSTE ich für mich selbst die Polonaise zurückstellen, das hat an mir genagt, rolf.
Aber höchstwahrscheinlich finde ich die von Dir gemeinte Stelle aus ganz anderen „Erwägungen“ heraus unangenehm als Argerich!!
Für mich als Laie und aus meinen „Erlebnissen“ mit der Polonaise op. 53 ist es so, bei der Stelle:
Die Erwartungshaltung wird durchkreuzt, und zwar jedes Mal wieder. Warum das so ist – nach zigmal durchspielen seit 1982 ( edit / Nachtrag: bzw. ca. 1985 / 86, siehe "zurückstellen" oben ) sollte man doch WISSEN, was da kommt...( vielleicht will ich die Stelle aber auch nur als schwierig und spannend als Herausforderung „behalten“ ??? )
Ich „erwarte“, dass das Quarten- und Quintengespringe WEITERGEHT -
aber dann kommt in schnellem Tempo WIEDER das kleinräumige Oktavengetrappel,
das einem ja bereits aus dem Mittelteil der Polonaise als FORDERND bekannt ist:
Ich denk also jedes Mal so:
( missmutig guck: „AH schon wieder...da...jetzt!........“=> und während Gedanke mnoch am manifestieren...: PAFF – Tempo verlangsamt wegen Gedanken + Erinnerung an Mittelteile, Sprünge, Erwartungen USW ( knurrrr !!! ))
Doch ein WEITERER Punkt ist für mich unangenehm ( wie gesagt: immer rein subjektiv ) :
Das 2. der beiden eingerahmten 16tel in der Rechten. In HOHEM Tempo mag ich die Verlagerung der MITTLEREN Note von c auf es überhaupt nicht, bin allerdings auch nicht gewillt, von meinem Fingersatz abzuweichen ( die mittleren Noten der Gruppe mach ich grundsätzlich mippm Zeigefinger, so also dass auch dieser Punkt B E I M I R zum Verlangsamen beitragen könnte, zumindest habe ich das Gefühl. Will es aber auch nicht ändern. ).
Es sind also bei mir psychologische Gründe, und auswendig lernen hab ich keine Lust bei der Polonaise. Insgeheim möchte ich nämlich, dass sie IMMER eine große Herausforderung bleibt,
ich habe sie so lange hier ( seit 1982 ) !
Nochmals erwähnt: Meins ist rein subjektiv, und andere Begründungen gibt es bestimmt hundertprozentig.
LG, Olli!!