Vielen Dank für die Vorschläge!
um überhaupt spieltechnische Grundlagen für die F-Dur Ballade zu entwickeln, sind folgende Sachen nützlich:
Brahms Rhapsodie g-Moll
Brahms Ballade op.10 Nr.1
Rachmaninov Prelude cis-Moll
Beethoven 32 Variationen c-Moll
(idealerweise Liszt un sospiro, Chopin op.10 Nr.3,4,12)
Die beiden Stücke von Brahms kannte ich noch gar nicht, aber sie gefallen mir sehr gut, ich denke ich werde die Ballade nach den Ferien mal versuchen zu üben. Das Rach Prelude würde ich auch gerne irgendwann mal spielen und mit den Beethoven Variationen habe ich zufälligerweise vor kurzem erst damit angefangen mich damit zu beschäftigen, sollte da vielleicht mehr Zeit investieren. Die Etüden sehen auch interessant aus und sind in der engeren Auswahl, aber die sind glaub ich noch etwas weiter weg :D
Wenn du sowas wie die Coda vorher nie gespielt hast, kann es sein, dass es am Anfang sehr stockend voran geht und es dir unmöglich vorkommt. Sobald sich aber Hirn und Hände an diese Art des Spielens gewöhnt haben, wird es besser klappen. Sehr wichtig bei Doppelgriffen ist ein guter Fingersatz. Hast du jemanden, der dir da hilft? Vom Henle-Fingersatz rate ich meistens ab, besonders wenn er von Theopold stammt. Ich würde gern sehen, wie der seine eigenen Fingersätze im Tempo spielt, das ist hin und wieder nahe am Unmöglichen.
Es gibt übrigens ein Nocturne von Chopin mit Doppelgriffen, welches eigentlich eine Barcarole ist, es ist eines meiner liebsten. Ich kann gerade nicht nachsehen, welches, aber ich glaube es war in Cis-Dur oder einer ähnlich verkreuzten Tonart
Das kann ich mir gut vorstellen, mit Doppelgriffen habe ich tatsächlich kaum Erfahrung, aber das Problem kenne ich, es gibt ja beim klavierspielen öfter so Schwierigkeiten wo man nicht unbedingt leicht einsteigen kann und keinen wirklich leichten Einstieg finden kann und ins kalte Wasser geworfen wird. Bei Fingersätzen sollte mir mein Lehrer helfen können, leider wird er mich wohl nicht mehr unterrichten falls ich jemals weit genug für die Ballade sein sollte, weil bei mir ein Umzug ansteht und es auf dem Land ja immer etwas schwerer ist einen neuen Lehrer zu finden, ich denke aber schon dass ich guten Ersatz finden werde. Ja über diese Theopold Fingersätze habe ich schon viel gehört, was ja auch für viele die Ausgaben mit Fingersätzen suchen eher gegen Henle spricht, vor allem weil da ja scheinbar jeder zweite Fingersatz von ihm ist. Ich habe allerdings nur die Inventionen von Henle und da habe ich es immer geschafft den Fingersatz zu ignorieren und einen eigenen zu finden, aber ich denke bei schwerern Stücken würde mir das nicht gelingen :D Bei den Balladen habe ich glaub ich die Paderewski Edition.
Das Nocturne ist wirklich sehr schön, eigentlich sind die Nocturnes sogar meine Lieblingsgattung von Chopin, habe mir auch fest vorgenommen wenigstens 1 oder 2 davon im nächsten Klavierschuljahr zu üben.
Als "vorbereitende Etüde" zur Coda der F-Dur-Ballade eignet sich übrigens Feux follets von Liszt ganz hervorragend. Wenn man das gelernt hat, wird die Ballade auf wundersame Weise sehr einfach.
Ich halte das für eine sehr gute Idee!
Ich bin nur leider nicht so der größte Fan von Feux follets sondern eher der Chasse-Neige oder Wilde Jagd-Freund, kann man aber glaube ich auch darauf übertragen
Jede Menge Doppelgriff-Muster, die in ähnlicher Form auch in der Ballade vorkommen, behandelt Busoni hier...
http://hz.imslp.info/files/imglnks/...-Busoni_KU10_2_pp13-26_abgeleitete_Formen.pdf
Ansonsten gibt es von Szymanowski zwei Etüden mit Doppel-Griffen in moderatem Tempo, op.4 Nr.1 und Nr.4.
Ich habe diese technischen Studien von Busoni, Liszt und Brahms irgendwo hier rumliegen, fehlte nur bisher immer etwas Begeisterung dafür und wohl auch jemand der mich dazu etwas anleitet, aber manchmal muss man wohl auch in den sauren Apfel beißen und sich damit beschäftigen wenn man sich verbessern möchte.
Mit Sysmanowski war ich bisher noch gar nicht vertraut, aber die vorgeschlagenen Stücke gefallen mir so gut dass ich vielleicht auch im (wohl eher längeren) einplanen könnte.
Gilt sicher auch umgekehrt, wer die Ballade geschafft
hat bekommt den Einstieg zu höherem...
Ich hab gerade bei Henle den Schwierigkeitsgrad von der Ballade erkundet : 8 von 9. Zum Vergleich Nocturne cis moll posthum : 5
(beides Chopin)
Grundsätzlich gibt es immer Türen und Fenster die man öffnen kann. Leider braucht die Suche nach dem passenden Schlüssel manchmal sehr lange und oft genug findet man ihn nie. Aber im Gegensatz zur Schlüsselsuche ist der Weg beim Klavierspielen nicht unbedingt vergeben... Aber keine Ahnung, wenigstens hört sich der Satz motivierend an :D