C. Bechstein 124 Elegance (2006) - ein paar Fragen

Aber mein Gott - ich besitze und fahre kein Auto, mache keine Luxusurlaube, lebe in einer WG, rauche nicht und trinke nicht, kaufe keine teuren unnötigen Klamotten, hatte in 10 Jahren zwei Handys und keinen neuen Laptop seit 2013 - da werde ich mir ja wohl mal für 8000€ ein Klavier fürs Leben kaufen können! Ich möchte mich nicht mehr schlecht fühlen dafür, etwas Geld auszugeben, für etwas, das ich sehr leidenschaftlich liebe.

Ja, das meiste trifft auch auf mich zu. Nur trinke ich gelegentlich schonmal, ab und an auch mal n paar Zigarettchen zum Bierchen. Als Berufsmusiker bin ich ja gesetztlich dazu verpflichtet ;-) Ein Klavier ist immer ein schöner Anlaß für eine Geldausgabe, und wenn es preislich machbar ist, ist es gut investiertes Geld. Gute Idee mit dem Klavierstimmer vorbeizukommen. Hab ich damals 2007 auch nochmal gegenprüfen lassen. Heutzutage kenne ich mich natürlich wesentlich besser aus mit Klavieren. Morgen vormittag wird mir mein Baby Blüthner Modell 10 geliefert. Da werd ich heut nacht sicher recht wach liegen ;-) Dafür ist Geld da, um es auszugeben für schöne Dinge, noch dazu werterhaltend.
 
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Danke euch allen! 😊

Heute ist es der Tag! Ich bin aufgeregt. Wie würdet ihr das mit der Bezahlung machen? Kaufvertrag ist klar. Und 50% bei Vertragsunterzeichnung und 50%, wenn das Klavier geliefert ist?
 
Das kommt ja auch auf den Verkäufer an. Vielleicht will der ja 100 % des Kaufpreises, bevor das Klavier sein Haus verlässt.
 
Bei Zahlung per Überweisung hättest du den Kontoauszug als Nachweis.
 
Werde auf jeden Fall per Überweisung zahlen und das Empfängerkonto auch auf dem Vertrag festhalten. Genauso wie Name, Anschrift, Personalausweisnr. etc. von mir und dem Verkäufer. Mit der Überweisung habe ich auch einen Nachweis über die Zahlung. Ich werde vorschlagen, dass wir jetzt vielleicht eine Anzahlung machen in Höhe von 10% des Kaufpreises und den Rest bei Lieferung, vielleicht treffen wir uns ja irgendwo in der Mitte.
 
Auf so eine Forderung würde ich mich als Kunde aber nicht einlassen, wenn die Lieferung zum Kauf gehört und Teil der Leistung ist, für die ich bezahle. Was ist, wenn bei der Lieferung ein Unfall passiert?
So wie ich das verstanden habe, ist das ein Privatverkauf. Da dürfte der Transport nicht Teil der Leistung sein. Als Privatverkäufer würde ich das Klavier nicht heraus geben, bevor ich das komplette Geld habe. Könnte man ja bar bei Übergabe machen.
 
Als Privatverkäufer würde ich mich auch nie auf eine Anzahlung einlassen.
Man ist dann sofort in Pflicht gegenüber dem Käufer. Und wenn der den Rest nicht bezahlt/bezahlen kann, hat man ein Problem.
Ich habe immer die komplette Summe bezahlt oder mir bezahlen lassen.
Damit habe ich bei Instrumenten nie negative Erfahrungen gemacht, weder als Käufer, noch als Verkäufer.
Die Verkaufdetails wie Zahlungsfristen, Zahlungsbedingungen, Abholfristen etc.vertraglich zu regeln macht aber Sinn und habe ich bei den wenigen Instrumentenverkäufen, die ich bislang gemacht habe, auch immer so gemacht.
Aber letztendlich bestimmt das der Verkäufer.
 
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Ich hingegen habe meine Privatankäufe immer mit Anzahlung gemacht, und vor Ort einen Kaufvertrag meist schriflich ausgearbeitet. Sonst wäre mir sicher der ein oder andere Deal durch die Lappen gegangen. Daß ich selbstverständlich auch zeitnah die komplette Zahlung getätigt habe, ist ja klar. Persoausweisnr. ist auch hilfreich. Gutes Gelingen !
 
Ja, als Käufer kann's Vorteile haben, eine Anzahlung zu machen.
Als Verkäufer würde ich nie darauf eingehen.
 
Ja, als Käufer kann's Vorteile haben, eine Anzahlung zu machen.
Als Verkäufer würde ich nie darauf eingehen.

Ich finde beide Seiten sollten sich an Abmachungen halten, wenn der Verkauf beschlossene Sache ist. Als Käufer hast Du nix in der Hand ohne Kaufvertrag und Anzahlung. Weiß ich ob der Verkäufer an den nächstbesten für viel mehr Geld verkauft ? Ich hab meinen Blüthner Modell 10 im Nov. bereits komplett bezahlt, bei vollem Vertrauen in den Verkäufer, aber erst heute kam er endlich an :musik064: Tolle Maschine !
 

Wow, was für ein Tag.

Also zunächst mal die „schlechte“ Nachricht: Bei der Begutachtung stellte sich heraus, dass es im Bassstegdoppel mehrere Risse gibt und das Doppel selbst sich schon „bewegt“ hat, wenn ich das richtig verstehe (s. Fotos). Das hat momentan noch keine Auswirkungen auf den Klang, aber besser wird es definitiv nicht, und falls es schlechter wird (muss nicht, aber möglich) wird eine Reparatur in Höhe von aktuell ca. 2000€ fällig wird. Davon abgesehen hat das weder Vertrauen in die Verarbeitungsqualität noch die bisherigen Aufstellbedingungen erhöht. Ich weiß nicht, wie ich das übersehen konnte - ich glaube ich bin einfach nicht davon ausgegangen, das sowas bei so einem jungen Instrument dieses Preises passiert. Interessanterweise hat jemand erst vor einiger Zeit im pianoworld Forum geschildert, dass bei seinem neuen (!) R124 Risse im Bassstegdoppel entstanden sind - die wurden natürlich auf Garantie repariert. Die Stellen im Resonanzboden von denen ich berichtete sind noch keine Risse, aber auch hier potenziell bei weiterer trockener Aufstellung die Stellen, die zu Rissen werden. Wie ich vermutet habe, sind einige der Basssaiten schon taub (auch hier: Fragezeichen bezüglich der Fertigungsqualität bei einem 18 Jahre alten Spitzeninstrument). Wirbelgang war gut, Stimmung auch gleichmäßig abgesackt. Mechanik gut, aber auch wie geschrieben zäh, Kosten der Regulierung 300-400€. Insgesamt schönes Klavier laut Klavierbauer, aber der sehr gute Preis wird durch die Mängel relativiert und „nur noch“ ein guter Preis. Er sagte ich soll mal darüber schlafen; er hat mir per se nicht davon abgeraten, aber diese Dinge muss ich halt berücksichtigen. Mir war direkt klar, dass ich es wegen der Mängel nicht kaufen werde. Wenn ich 9000€ ausgebe (das wäre es mit Transport, Stimmung und Regulierung geworden), muss alles tiptop sein, basta, da muss mein Bauchgefühl stimmen und so ein junges Instrument dieser Klasse darf in meinen Augen nicht schon solche Mängel haben, zumindest wenn ich viel Geld dafür ausgebe. Es war ja ohnehin schon außerhalb meines Wohlfühlbudgets und dann hätte alles stimmen müssen. Insgesamt potenziell 11.000 € sind mir einfach zu viel. Insofern habe ich die Entscheidung gegen das Bechstein schnell und leicht für mich fällen können.

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Und noch an einer weiteren Stelle weiter links.

Dann die gute Nachricht: Ich bin danach spontan zu dem Geschäft des Klavierbauers, weil ich gesehen hatte, dass er ein sehr schönes Pfeiffer Klavier 116 von 1983 in Nussbaum da hat und für etwa 7200 € verkauft. Das wollte ich mir eh mal ansehen und da die Besichtigung des Bechstein sehr in der Nähe seines Ladens war wollte ich die Gelegenheit nutzen. Und, was soll ich sagen - es hat direkt geklickt und das ist es geworden. Ich habe gemerkt: das passt, das will ich! Wunderbarer warmer und klarer, aber runder Klang, sehr präzise und smoothe und griffige Mechanik, präzises pianissimo-Spiel, dazu die in meinen Augen sehr schöne, stilvolle und wohnliche Optik, die meinem 12qm Raum sehr angemessene Größe, der Preis, der für mich sehr viel mehr im Wohlfühlbudget liegt - und der für mich extrem sympathische Klavierbauer, bei dem ich mich sehr wohlfühlte. Wir haben uns auf 6400€ inkl. Transport, Stimmung, passender Klavierbank und 5 Jahren Garantie sowie ein, zwei Wünschen in Bezug auf Intonation und Regulierung geeinigt. Bin wirklich sehr happy und zufrieden! 😊

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