Wiemalte
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Ja, unter vielen andere Dingen, die hier mittlerweile aber auch schon genannt worden sind. Ich meinte allerdings, dass man die typischen Kompositionsmerkmale der einzelnen Epochen und idealerweise auch des betreffenden Komponisten verinnerlicht haben sollte, nicht die Struktur des Stückes, das man beim Blattspiel ja noch nicht kennt (außer man hat es schon öfter gehört).
Für mich ist das "Vom-Blatt-Spiel" identisch mit "Prima Vista", also das allererste Spielen eines Stückes mit Hilfe der Noten.
Bereits ab dem zweiten Durchspiel dieses Stückes spiele ich nicht mehr vom Blatt sondern nur noch nach Noten.
Ob es wichtig ist, prima vista spielen zu können hängt meiner Ansicht nach von den Vorlieben und Zielen des Klavierschülers ab. Ein professioneller Pianist spielt in aller Regel auswendig, er sollte natürlich sicher Noten lesen können um sich das Stück schnell und richtig erarbeiten zu können, von ihm wird aber in aller Regel nicht erwartet, dass er Stücke direkt vom Blatt vorträgt.
Ganz anders sieht es beim Korrepetitor aus, dessen Aufgaben hier auch schon irgendwo aufgeführt worden sind.
Kammermusiker spielen häufig nach Noten, Ihnen hilft die Fähigkeit, musikalische Strukturen schnell erfassen zu können sicherlich auch weiter.
Unter reinen Hobbyspielern scheint es vor allem die folgenden drei Gruppen zu geben:
a) Leute, die bevorzugt auswendig spielen
b) Leute, die bevorzugt nach Noten spielen
c) Leute, die bevorzugt improvisieren
Gruppen a) und b) werden eventuell bei der allerersten Beschäftigung Abschnitte eines neuen Stückes mehr oder weniger gut prima vista spielen oder es zumindest versuchen, wirklich benötigt wird diese Fähigkeit von ihnen aber kaum.
Gavrilov zum Beispiel spielt nicht immer auswendig.