Beidhändig...

Allen interessierten "Neurologen" empfehle ich Theo Mulder, Das adaptive Gehirn, Stuttgart 2007. Hat nichts speziell mit Klavierspielen zu tun, ist aber besser als jedes andere Buch (und ich kenn` ne Menge aus dem Genre ;)), das behauptet sich mit Bewegungssteuerung bei Instrumentalisten zu beschäftigen.
Und hier mein Senf zum Thema: Ich glaube, dass man ganz arg unterscheiden muss, was die anfänglichen Schwierigkeiten beim beidhändigen Spiel macht, um das Problem übsam sinnvoll zu lösen. Meine z. Zt. favorisierte These ist die mangelnde Treffsicherheit auf der Klaviatur (mal ganz was Neues:D) Sobald ich blind und schnell alle möglichen Intervalle rechts und links greifen kann und nen Lagewechsel auch zügig zammbring, dann bin ich schon viel weniger vom mühsamen Finger für Finger setzen vereinnahmt und beide Hände sind wesentlich freier. In diesem Fall, also beim Zutreffen meiner Lieblingsthese, würde ich, um eben wirklich gezielt das Problem zu lösen, soviel als möglich ohne hinzugucken spielen. Augen zu! Mit steigendem Tempo.
Ein weiteres Problem könnte das schnelle Umsetzen der Information im Notentext sein. Ich soll rechts und links Noten spielen und weiss so schnell gar nicht, wo die eigentlich auf der Klaviatur zu finden sind. Auch das hat primär nichts mit dem beidhändigen Spiel zu tun, also die Koordination beider Hände ist da nicht das Problem, sondern eben wieder ein Unsicherheit an anderer Stelle. Zur Verbesserung würde ich viele, viele einfachere Stücke in zunächst sehr kleinen Häppchen -dafür aber musikalisch angemessen- vom Blatt spielen.
Ein drittes "Übel" könnte sein, dass ich kaum eine Vorstellung habe, wie das Bewegungsergebnis klingt, klingen soll. Ich meine damit nicht, dass man allgemein keine Vorstellung hätte, wie das Stück sich anhört, sondern in diesem kurzen Augenblick vor dem Anspielen der Tasten. Sozusagen muss ich die Bewegung antizipieren auf Grundlage meiner Klangvorstellung (das ist vielleicht auch das, was richtige gute Instrumentalisten von so mittelprächtigen unterscheidet, dass sie nämlich kraft ihrer Klangvorstellung einen unmittelbaren "Zugriff" auf ihre Bewegungssteuerung haben)
Dem Hirn ist es nebenbei bemerkt ziemlich wurscht, welche Muskeln in der Peripherie die einzelnen Bewegungen bewerkstelligen. Das Hirn interessiert sich ((nur)) für das Bewegungsziel. Will heissen Bewegungssteuerung und -"programmierung" finden gemessen am Bewegungsziel zu großen Anteilen zentral statt noch ehe wir -im wahrsten Sinne des Wortes- einen Finger krümmen (Die Bewegung der Finger/Hände/Arme etc. selbst hat eine ((wesentliche)) Funktion in der Reafferenzschleife, quasi zur Feinjustierung, nicht unwesentlich zur Bewegungsoptimierung beim Klavierspiel). Deshalb: klar, dass Guendola mit rechts spielen kann, was sie vorher nur mit links gespielt hat; oder wars umgekehrt?? Guendola hätte zunächst auch mit mit ner Unkrautkralle oder nem Besenstil die Tasten drücken können, der Erfolg der ungeübten Hand wär der gleiche geblieben. Schlicht, weil Guendolas Hirn wusste, gelernt hat, was es tun soll. Der ausführende Teil, das beobachtbare Bewegen der Finger, ist nur die nachgeordnete Folge.
Also was ich mit all dem sagen wollte ist eigentlich nur, dass das Problem "beidhändiges Spiel" nicht oder nur zufällig lösbar ist, wenn man sich nicht bewusst macht, was die Schwierigkeiten bereitet. Was ich bei mir beobachtet habe, hab` ich oben beschrieben. Vielleicht hilft es Jea ja weiter.
LG, euer Sesam
 
Allen interessierten "Neurologen" empfehle ich Theo Mulder, Das adaptive Gehirn, Stuttgart 2007. Hat nichts speziell mit Klavierspielen zu tun, ist aber besser als jedes andere Buch (und ich kenn` ne Menge aus dem Genre ;)), das behauptet sich mit Bewegungssteuerung bei Instrumentalisten zu beschäftigen.
Und hier mein Senf zum Thema: Ich glaube, dass man ganz arg unterscheiden muss, was die anfänglichen Schwierigkeiten beim beidhändigen Spiel macht, um das Problem übsam sinnvoll zu lösen. Meine z. Zt. favorisierte These ist die mangelnde Treffsicherheit auf der Klaviatur (mal ganz was Neues:D) Sobald ich blind und schnell alle möglichen Intervalle rechts und links greifen kann und nen Lagewechsel auch zügig zammbring, dann bin ich schon viel weniger vom mühsamen Finger für Finger setzen vereinnahmt und beide Hände sind wesentlich freier. In diesem Fall, also beim Zutreffen meiner Lieblingsthese, würde ich, um eben wirklich gezielt das Problem zu lösen, soviel als möglich ohne hinzugucken spielen. Augen zu! Mit steigendem Tempo.
Ein weiteres Problem könnte das schnelle Umsetzen der Information im Notentext sein. Ich soll rechts und links Noten spielen und weiss so schnell gar nicht, wo die eigentlich auf der Klaviatur zu finden sind. Auch das hat primär nichts mit dem beidhändigen Spiel zu tun, also die Koordination beider Hände ist da nicht das Problem, sondern eben wieder ein Unsicherheit an anderer Stelle. Zur Verbesserung würde ich viele, viele einfachere Stücke in zunächst sehr kleinen Häppchen -dafür aber musikalisch angemessen- vom Blatt spielen.
Ein drittes "Übel" könnte sein, dass ich kaum eine Vorstellung habe, wie das Bewegungsergebnis klingt, klingen soll. Ich meine damit nicht, dass man allgemein keine Vorstellung hätte, wie das Stück sich anhört, sondern in diesem kurzen Augenblick vor dem Anspielen der Tasten. Sozusagen muss ich die Bewegung antizipieren auf Grundlage meiner Klangvorstellung (das ist vielleicht auch das, was richtige gute Instrumentalisten von so mittelprächtigen unterscheidet, dass sie nämlich kraft ihrer Klangvorstellung einen unmittelbaren "Zugriff" auf ihre Bewegungssteuerung haben)
Dem Hirn ist es nebenbei bemerkt ziemlich wurscht, welche Muskeln in der Peripherie die einzelnen Bewegungen bewerkstelligen. Das Hirn interessiert sich ((nur)) für das Bewegungsziel. Will heissen Bewegungssteuerung und -"programmierung" finden gemessen am Bewegungsziel zu großen Anteilen zentral statt noch ehe wir -im wahrsten Sinne des Wortes- einen Finger krümmen (Die Bewegung der Finger/Hände/Arme etc. selbst hat eine ((wesentliche)) Funktion in der Reafferenzschleife, quasi zur Feinjustierung, nicht unwesentlich zur Bewegungsoptimierung beim Klavierspiel). Deshalb: klar, dass Guendola mit rechts spielen kann, was sie vorher nur mit links gespielt hat; oder wars umgekehrt?? Guendola hätte zunächst auch mit mit ner Unkrautkralle oder nem Besenstil die Tasten drücken können, der Erfolg der ungeübten Hand wär der gleiche geblieben. Schlicht, weil Guendolas Hirn wusste, gelernt hat, was es tun soll. Der ausführende Teil, das beobachtbare Bewegen der Finger, ist nur die nachgeordnete Folge.
Also was ich mit all dem sagen wollte ist eigentlich nur, dass das Problem "beidhändiges Spiel" nicht oder nur zufällig lösbar ist, wenn man sich nicht bewusst macht, was die Schwierigkeiten bereitet. Was ich bei mir beobachtet habe, hab` ich oben beschrieben. Vielleicht hilft es Jea ja weiter.
LG, euer Sesam


Viele Wörter die viele lange buchstaben wie oooos, iiiiiis, eeeees und aaaas beinhalten würden das ganze gut kommentieren:
"daaaaas iiiiiiiiiist booockmist" oder "blaaaaaaaaaaaa" oder "seesam schliiiiieße
dich" ud vielleicht noch "blaablablaaaa"
warum dem so is... dazu später mehr
 
"Viele Wörter die viele lange buchstaben wie oooos, iiiiiis, eeeees und aaaas beinhalten würden das ganze gut kommentieren:
"daaaaas iiiiiiiiiist booockmist" oder "blaaaaaaaaaaaa" oder "seesam schliiiiieße
dich" ud vielleicht noch "blaablablaaaa"
warum dem so is... dazu später mehr"

So viel zum Thema qualifizierte Beiträge...:D:rolleyes:
 
Viele Wörter die viele lange buchstaben wie oooos, iiiiiis, eeeees und aaaas beinhalten würden das ganze gut kommentieren:
"daaaaas iiiiiiiiiist booockmist" oder "blaaaaaaaaaaaa" oder "seesam schliiiiieße
dich" ud vielleicht noch "blaablablaaaa"
warum dem so is... dazu später mehr

Och, tapirnase, jetzt sei doch nicht so! Oller Spielverderber :(
 
Danke, Sesam, für Deinen ausführlichen und fundierten Beitrag, ich habe ihn mit Interesse gelesen. Gute Ansatzpunkte!:)

Ich fasse Deine 3 Punkte stichwortartig zusammen:
-Treffsicherheit
-Noten "lesen" + wiedergeben
-Klangvorstellung

Die Frage ist jetzt: was kann man gezielt tun, um fürs Klavierspiel weiterzukommen?
 
"Viele Wörter die viele lange buchstaben wie oooos, iiiiiis, eeeees und aaaas beinhalten würden das ganze gut kommentieren:
"daaaaas iiiiiiiiiist booockmist" oder "blaaaaaaaaaaaa" oder "seesam schliiiiieße
dich" ud vielleicht noch "blaablablaaaa"
warum dem so is... dazu später mehr"

So viel zum Thema qualifizierte Beiträge...

okay jetz mehr ;)

Sich das beidhändige Spiel näher zu bringen, wenn man sich die damit verbundenen Probleme bewusst macht, ist klar.
Das Ziel jeglichen Übens ist es doch, dass das, was man ausführt, leicht wird, einfach wird.
Dazu gibt es jetz sicher mehrere Wege: Einer der trivialsten und bisweilen von mit als am subtilsten empfunden, ist der Weg das Auszuführende auch einfach zu machen, das heißt es zu vereinfachen.

Ein weiteres Problem könnte das schnelle Umsetzen der Information im Notentext sein. Ich soll rechts und links Noten spielen und weiss so schnell gar nicht, wo die eigentlich auf der Klaviatur zu finden sind. Auch das hat primär nichts mit dem beidhändigen Spiel zu tun, also die Koordination beider Hände ist da nicht das Problem, sondern eben wieder ein Unsicherheit an anderer Stelle.

Sobald ich blind und schnell alle möglichen Intervalle rechts und links greifen kann und nen Lagewechsel auch zügig zammbring, dann bin ich schon viel weniger vom mühsamen Finger für Finger setzen vereinnahmt und beide Hände sind wesentlich freier. In diesem Fall, also beim Zutreffen meiner Lieblingsthese, würde ich, um eben wirklich gezielt das Problem zu lösen, soviel als möglich ohne hinzugucken spielen. Augen zu! Mit steigendem Tempo.
Bloß nicht Augen zu und durch, immer Augen auf und drauf!
Du beschreibst hier 2 Probleme, doch haben sie den gleichen Nenner:
Die mangelnde Vorstellung der Klaviatur[/U]
Wenn man jetzt dem Ansatz folgt, das schwere dadurch einfacher zu machen, indem man es entschlackt, heißt es einfach macht [fishermans Signatur passt hier super], muss man sich Gedanken machen wie man eine bessere Vorstellung entwickelt.
Ein wesentlicher Bestandteil ist hier, die Klaviatur anzugucken.
Man beachte: die Klaviatur, nict die Finger!
Erklärung ,warum, folgt jetzt, mit einem wunderbar passendem Beispiel von Klavigen:
Kleiner Junge möchte Pfeffer haben. Pfeffer steht auf Tisch. Kleiner Junge steht vor Tisch. Tisch steht in Küche. Küche steht in Spanien.
Der Junge muss sich erst vor Augen führen wie der Pfeffer aussieht. Sobald er das klar hat [wie sieht Pfeffer aus? - Vergleichsmoment -> Welche Taste soll ich spiele?] überlegt er sich wie er den Pffer zu sich holt [Welche Form hat er, und wie muss ich greifen? - Vergleichsmoment -> Wechen Klang soll Ton haben, und wie muss ich ihn anschlagen?]
Das heißt im Endeffekt, die Taste, die man spielen muss, ist schon vorbereitet im Kopf bevor man sie spielt, und man kann sie so sehr schnell finden, muss sie abernoch nicht spielen. Belegung hierfür:
Dem Hirn ist es nebenbei bemerkt ziemlich wurscht, welche Muskeln in der Peripherie die einzelnen Bewegungen bewerkstelligen. Das Hirn interessiert sich ((nur)) für das Bewegungsziel.
Das heißt, dass ein Teil hoher Viruosität durch sehr schnelle Bewegungen auch im langsam Spiel zu finden ist. Siehe Gould, Argerich etc.







Klavier spielen ist häufig durch autosuggestive Empfindungen geprägt [bei fröhlichen Stellen gucke ich fröhlich, bei melancholischen Stücken verändert sich meine Haltung entsprechend]. Diese Haltungen verändern aber nicht den Ton [anders als beier Flöte kann der Ton nicht verändert werden, anchdem man ihn angeshclagen hat, ein fröhliches Staccato klingt nur im Zusammenhang anders als ein trauriges Staccato].
Und eben weil wir so autosuggestiv denken, muss man diese geistige Tonvorbereitung durch sein Auge darstellen, heißt man schaut auf die Klaviatur. Da ist nichts mit blind drauf hauen! Blindes Klavierpsielen ist ungefähr so erfolgs versprechend wie vor Liebe blind zu heiraten. [Endet meist mit ner Abtreibung --Vergleichsmoment -> Stück wird flüchtig].
Das heißt im Endeffekt, konnte Guendola links und rechts nicht spielen, weil sie sich die Bewegungsabläufe eingeprägt hat, sondern wel sie eine klare Vorstellung der Klaviatur hatte. [Die bewegungsabläufe zwischen links und rechts sind unterschiedlich!]

Die Bewegung die letztendlich Bewusst gesteeuert werden muss ist nur noch die klanggestaltung. Man bedenke aber, dass ein homogener Klang erst aus dem ZUsammenhang entsteht.


Ich fasse Deine 3 Punkte stichwortartig zusammen:
-Treffsicherheit
-Noten "lesen" + wiedergeben
-Klangvorstellung

Das alles bezieht sich jetz auf Motorik. Doch Treffsicherheit und Wiedergabe beginnen im Kopf!
Die Klangvorstellung ergibt sich hierbei meistens von selbst.

Die Frage ist jetzt: was kann man gezielt tun, um fürs Klavierspiel weiterzukommen?

Man muss die Gedankengänge optimieren. Man muss es schaffen die zu spielenden Stellen vorzubereiten, man muss wissen wie stark ich mich worauf konzentrieren muss und worauf nicht mehr! [Weiß ich wo ich einen Ton wie spielen muss, brauch ich mich darauf nicht mehr konzentrieren, er ist schon da, obwohl er noch nicht gespielt wurde!]
Mein klavierlherer hat mir hierfür ein paar Übungen gezeigt, die kann ich ja mla zeigen beim Forumstreffen [dann ahb ich wenigstens etwas am Klavier vorgespielt :D] [zumidnets so gut wie ich sie verstanden hab ;)]

Ein wesentliches Merkmal bei diesen Übungen ist das Spiegeln von den Händen [zur gedanklichen Vorstellung der Klaviatur, kommt jetz auhc noch die motorische KOponente hinzu] [wieder ist hier der philosophie des verienfachens gewählt worden, die gedanken haben jetz mehr standsäulen]

Und ein weiteres ist, den benötigeten Vorstellungsbereich verkleinern. Das klavier ist so auf die hand abgestimmt, dass man vom daumen aus sofort eine okatv spielen kann, also warum noch gedanken machen über den fünften finger, wenn der daumen seine postition definieren kann?]

Und Übungen zur Darstellung des gestigen Auges und des Vorstellungsbereiches und somit zur Formung dessen.


Ich hoffe das war jetz okay, sry für den Beitrag zuvor , war ein wenig voll :rolleyes:
 
Hier taucht jetzt die Frage auf, ob man möglichst viel ohne hinzusehen spielen sollte oder nicht.

Dazu zwei Überlegungen meinerseits:

1) Die Fähigkeit blind zu spielen, ist bei nahezu jedem Stück unerlässlich. Wenn dem nicht so wäre, müsste man, immer wenn ein neuer Ton kommt, auf die Klaviatur schauen, um sicherzustellen, dass der korrekte Finger die korrekte Taste anschlägt. Außerdem muss man immer zwischen rechter und linker Hand hin und herschauen.
Allerspätestens bei Stücken, in der eine Hand weiträumigere Figuren spielt und man diese Hand beobachten muss, muss die andere Hand blind laufen. Sonst ist die Stelle entweder unspielbar oder man schielt :D

2) Beim Vom-Blatt-Spiel muss man sehr schnell die Umsetzung von Noten zu Tasten machen. Dabei muss man blind spielen. Ich kenne jemanden, der das nicht kann, und der schaut erst auf die Noten, identifiziert eine Note z.B. als c'', sucht dann das c'' auf der Taste und schlägt es an, schaut wieder auf die Noten, identifiziert die nächste Note als..................... Das dauert ewig

Damit das jetzt nicht völlig falsch verstanden wird: Es geht mir in erster Linie nicht um ganze Werke, sondern um einzelne Figuren. Außerdem muss man ja nicht wegschauen, auch wenn man blind spielen könnte. Man hat dann einfach mehr Konzentration übrig für alles andere.

marcus
 
Hier taucht jetzt die Frage auf, ob man möglichst viel ohne hinzusehen spielen sollte oder nicht.

Ich sprach von üben, du von spielen.
Üben ist der Weg vom Chaos zu einer gestaffelten Ordnung, also von Vorstellung.
Das Hingucken übernahm beim Üben die Funktion zum Schaffen einer Vorstellung [als Vergegenwärtigen des geistigen Auges, der mentalen Vorstellung, oder Hugo, oder wie man auch immer das nennen will], dass diese nicht der einzighe Weg ist, ist klar.
Spielen ist das Umsetzen von durch Üben gewonnene Vorstellung.
Das heißt beim SPielen hast du es nicht mehr nötig die Vorstellung dir autosuggestiv anzuarbeiten, weil die Vorstellung bereits gewonnen ist.


identifiziert eine Note z.B. als c'', sucht dann das c'' auf der Taste und schlägt es an

Ich bezweifele stark, dass erfahrene Blatspieler das anders machen.
Bei ihnen läuft dioe Vorstellung allerdings im Kopf. Ihre Vorstellungskraft ist nur höher. Sie haben zum einen eine Vorstellung von der Klaviatur [können "blind" vom c zum g springen], und erkennen Muster, zum Beipsiel nicht c e g b, sondern einen Septakkord [Muster erkennen ist wieder ein Weg des Vereinfachens].
Das Suchen undNaschlagen sit nur eine intuitive Strategie zum Verinnerlichen der Klaviatur.

Die Fähigkeit blind zu spielen, ist bei nahezu jedem Stück unerlässlich.

Die Fähigkeit blind zu spielen ist also demnach ein Ausdruck vom Vorstellung des Stückes.

Und die Vorstellung die muss man haben ;)
Hingucken braucht man also im Idealfall bei Vortrag nicht mehr, aber wer is schon ideal? :cool:

Deswegen ist blind spielen nicht schädlich, es trainiert.
Blind ÜBEN allerdings schon!
 
@ Dimo:
ja, in deiner Zusammenfassung find ich mich wieder. Nur was die Klangvorstellung betrifft eine kleine Ergänzung: die ist nur Voraussetzung zur Antizipation der Bewegungsabläufe. Also üben würde ich die Antizipation. Ob da die Klangvorstellung oder etwas anderes (z.B. assoziierte Bilder, Szenen usw.) geeignet ist, muss jeder für sich selbst rausfinden.
Wie ich üben würde, hab` ich ja im Beitrag schon erwähnt. Nicht immer auf die Klaviatur glotzen, viel vom Blatt spielen und mir genau drüber im Klaren sein, was ich hören möchte.
Aber das sind halt meine Erfahrungen und vielleicht gar nicht entsprechend den Erfahrungen anderer.
Ich wollte auch nicht das Klavierspiel neu erfinden. Es handelt sich um ganz banale Vorschläge zur Verbesserung, wenn man mit beiden Händen gleichzeitig nicht klar kommt. Dass es eben da nicht ausreicht, einfach nur getrennt zu üben. Ebenfalls eine banale Feststellung.

@tapirnase:
Entschuldigung angenommen! Hab` schon beim Lesen auf ungefähr 3,8 Promille getippt.
Eine Antwort auf deinen zweiten (!!) Beitrag:
ICH HABE NIEMALS BEHAUPTET, MAN SOLLE IM STILE "AUGEN ZU UND DURCH" SPIELEN!!!!! Wo steht das? Was reitet dich, meinen Beitrag so zu interpretieren (du bist doch jetzt nüchtern,oder)? Das ist eine unverschämte Unterstellung und für unser hoffentlich weiterhin gutes Einvernehmen würde ich dich bitten, in Zukunft meine Beiträge entweder gar nicht zu lesen oder wenn, dann genau. Und sie nicht bis zur Unkenntlichkeit verzerrt wiederzugeben (es sei denn im Vollrausch, das sei dir verziehen, aber nüchtern erwarte ich mehr von dir).
Ich sagte, man solle die Augen zumachen. Ja! Aber doch nur, um dem Hirn einen rein haptischen Eindruck der Klaviatur und des Greifens darauf zu vermitteln. Doch nicht, um mit geschlossenen Augen drauflos zu hämmern. Für wie bescheuert hältst du mich denn?
Geschwindigkeit hat nämlich auch damit zu tun, dass die motorische Steuerung ohne zahlreiche parallele Sinneseindrücke auskommt. Also hier nur "tastend" und nicht gleichzeitig auch visuell. Abgesehen davon: wenn du vom Blatt spielst (eine nicht ganz unwesentliche Disziplin), wo schaust du dann hin? Abwechselnd auf die Noten UND auf die Finger?
Ich bezweifle -und da unterscheiden sich unsere Ansichten grundsätzlich- dass man durch das Ansehen der Klaviatur eine verbesserte Treffsicherheit entwickelt. Klar guckt man am Anfang hin, aber mit fortlaufender Entwicklung nicht mehr. Die Treffsicherheit ist eine Sache der Tiefensensibilität. Sprich in den Gelenken, Muskeln etc. liegen Rezeptoren, die über den Bewegungsablauf Rückmeldung geben. Dieses Rückmeldesystem muss geeicht werden, nicht die Augen! Am Anfang kann man sie unterstützend einsetzen, aber zur Selbständigkeit der Hand- und Fingerbewegung tragen sie nur wenig bei.
Die anfänglichen Schwierigkeiten bei der Koordination von rechts und links zeigen das ja deutlichst: man weiss gar nicht, wo zuerst gucken. Die Augen springen nur ein, weil die Finger alleine den Weg nicht finden. Oder glaubst du, ein naturgetreues Abbild der Klaviatur im Hirn wäre die Schablone zur Steuerung der nötigen Bewegung zum Anspielen des gewünschten Tones? Folglich müsse man die Klaviatur beim Spielen nur lange genug beobachten. Glaubst du das?:?
Dem Rest deiner Ausführungen kann ich leider nicht ganz folgen. Das ist mir zu durcheinander.
LG, Sesam
P.S. Und denk an meine Worte: keine verzerrte Wiedergabe meiner Beiträge. Da bin ich hochallergisch. Das mag ich nicht. Und wenn sie dir zu lang sind, dann lies sie nicht schlampig, sondern gar nicht.
 
@tapirnase: Ich sehe schon die Begriffe "spielen" und "üben" trennen uns, mehr nicht ;)

Ich bezweifele stark, dass erfahrene Blatspieler das anders machen.
Bei ihnen läuft dioe Vorstellung allerdings im Kopf. Ihre Vorstellungskraft ist nur höher.
Interessant, dass du erst sagst, die "erfahrenen Blattspieler" machen es nicht anders, um dann zu erklären, was sie anders machen.

marcus
 
Vom Urheber eigenhändig nach Ausnüchterung und langer Überlegung gelöscht sry :-[
 

@tapirnase: Ich sehe schon die Begriffe "spielen" und "üben" trennen uns, mehr nicht ;)


Interessant, dass du erst sagst, die "erfahrenen Blattspieler" machen es nicht anders, um dann zu erklären, was sie anders machen.

marcus

Sry hab mich falsch ausgedrückt, also wollt nur sagen ,dass ich denke, dass die Vorgehensweise nicht abweicht, die einen machen das nur praktisch, die anderen gedanklich ;) aber in dem anderen stimm ich dir überein.
binheut etwas launisch, wegen kater vom alkohol
 
@sesam & Tapirnase

Hey, was ist denn in euch gefahren? Ihr redet beide doch im Prinzip das gleiche (übrigens auf beiden Seiten hochinteressant und weiterführend!), nur schielt der eine leicht nach links und der andere dafür leicht nach rechts. :D

Kein Grund also, so draufzuhauen (vor allem, wenn noch das Katerchen mitmischt ...).

"Seid's gstaad, Buam", würde die bajuwarische Mama sagen.
 
@ fisherman: ja, richtig. Ich weiss nur nicht, was ich falsch mache.

@ tapirnase: was pumpst du dich denn so auf? Ich stelle hier lediglich meine Ansichten ins Forum. Ausserdem find ich Maulwürfe süß. Dich hingegen find ich ziemlich aggressiv und verletzend. Auf weitere Angriffe bitte ich dich zu verzichten.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ fisherman: ja, richtig. Ich weiss nur nicht, was ich falsch mache.

Das:
@ tapirnase: was pumpst du dich denn so auf? Ich stelle hier lediglich meine Ansichten ins Forum. Ausserdem find ich Maulwürfe süß. Dich hingegen find ich ziemlich aggressiv und verletzend. Auf weitere Angriffe bitte ich dich zu verzichten.
Heute 17:12

Egal, wer angefangen hat - lasst es gut sein. Tapirnase war nicht ganz bei sich und laboriert heute an den Kosten des Vergnügens. Einfach nicht optimal gelaufen...
 
@ fisherman: Es kostet mich Überwindung, aber ich verstehe, was du meinst ;)
 
Das heißt im Endeffekt, die Taste, die man spielen muss, ist schon vorbereitet im Kopf bevor man sie spielt, und man kann sie so sehr schnell finden, muss sie abernoch nicht spielen....konnte Guendola links und rechts nicht spielen, weil sie sich die Bewegungsabläufe eingeprägt hat, sondern wel sie eine klare Vorstellung der Klaviatur hatte.

Nein, die Tasten sind nicht im Kopf, sondern die Töne. Und irgendein Teil von mir (vermutlich im Gehirn aber vielleicht gibt es ja auch Reflexe im Rückenmark) weiß auch, wie die gespielt werden. Bei Anfängern ist das noch nicht gleich der Fall, es kommt mit der Zeit.

Die Klangvorstellung ergibt sich hierbei meistens von selbst.
Wieso denn das? Der Architekt (Pianist) baut ein Haus (spielt ein Stück) nach Kundenwünschen (einer Komposition) und der Plan (die Interpretation) entsteht dabei von selbst? Nein, beim Hausbau muß der Architekt dem Kunden den Plan sogar nochmal zeigen, bevor er anfangen darf zu spielen! Die Klangvorstellung ist das, was man mit dem Spielen umsetzen will, der Plan. Sie ist auch bei blutigen Anfängern vorhanden, sobald sie ein Stück erstmal kennengelernt haben.

Aber du solltest dich mal bei Ubik melden, der sucht noch Musikphilosophen :D
 
@ tapirnase: leider kann ich zum Forumstreffen nicht kommen. Sonst hätten wir gemeinsam einen trinken können :D Deshalb aus der Ferne: Jamas! Auf unsere Versöhnung!
 
Da bin ich dabei: jamas!


ist der Plural jamassa??
 
Des is scho Plural: Στην υγεία μαζ! = υγεία μαζ! = jamas! Auf UNSERE Gesundheit! Wie gesagt, ich verbringe meine Urlaube gerne in Griechenland. Und sprachlich habe ich gleich mal das Wesentliche verinnerlicht :p
 

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