Hmmm... ein weiteres strittiges never-ending-Story-Thema (DKMM & Consorten konnten wir ja jetzt ad acta legen) ist hier im Forum ja die "Werktreue".
Was machen wir damit?
Wenn ich ab und an hier lese, dass jeder alle Vorgaben in einer Partitur immer beachten müsse, und viele der hier etablierten Schreiber sind ja dieser Meinung, dann stellen sich mir jedesmal die Fussnägel auf.
Jeder darf musizieren, wie er will - nicht nur aus Prinzip, sondern die besten aller weltberühmten Musiker taten schon lange - genau das. Und mit herausragendem Erfolg.
Das ist aber jetzt kein Freibrief, dass Jeder musikalischen Schund in die Welt setzen sollte, bitte nicht falsch verstehen... aber wenn jemand genau weiß, was er tut, dann ist es völlig in Ordnung, Partituren mal nicht ganz so genau zu nehmen.
Wie man jetzt wieder gesehen hat, passieren da unschöne Dinge, wenn man widerspricht: weil es keine triftigen Argumente dagegen gibt, dass man gern so musiziert, wie man sich das aus gutem Grund selber vorstellt, gehen die Leut' halt einfach in's Persönliche (ich durfte jetzt wieder lesen, dass meine Campanella-Einspielung nicht schön sei, ich ein Angeber sei, und ähnliche Sachen).
Wie würde es @Rheinkultur vermutlich ausdrücken? "Das ist eine schlechte Diskussionskultur".
Vielleicht ist das Ganze aber 'eh ein Sturm im Wasserglas (?) Ich bin sowieso berüchtigt dafür, immer mal wieder "phasenweise aus dem Raum-Zeit-Kontinuum zu verschwinden" (Star-Trek-Zitat), will sagen, meinen Focus auf andere Dinge als das clavio-Forum zu legen, weil es nach 10 Jahren nur noch begrenzt interessant ist (viele Dinge kommen halt immer wieder auf den Tisch etc.).
Oder was machen wir...? Soll ich es zukünftig einfach ignorieren, wenn Leute die "Werktreue" als eine Conditio-sine-qua-non beim Musizieren hinstellen?
Ich weiss es nicht. Vielleicht hat irgendjemand eine Idee... (?)