Bin gerade ziemlich ernüchtert. Es scheint mir, dass die Beschäftigung mit solchen Stücken (ja wahrscheinlich auch mit Musik generell) überhaupt nur dann sinnvoll ist, wenn man die ganze Theorie in- und auswendig kann und sie auch im Stück konkret anzuwenden weiß.
Sagen wir vielleicht so: Berufsmusiker müssen diesen ganzen Krempel wohl können (oder lernen es zwangsläufig irgendwann).
Für Hobbyisten reichen m.E. aber notfalls schon ein paar elementare Begriffe aus der Musiktheorie (Dur und Moll sollte man schon unterscheiden können, Rhythmus, Takt, ein bisschen Harmonik usw.).
Ich kann eigentlich nur empfehlen: Musik hören, hören, hören... und in sich reinspüren, welche Musik/Interpretation besser (=qualitativ hochwertiger) sein könnte als andere.
Das Schöne ist, durch die Liebe zur Musik (bei mir beispielsweise immer schon vorhanden) kommt dieses
Hören in der Regel ja von alleine.
Und wenn man sich neben dem blossen Genuß von Musik auch noch mit der spannenden Frage beschäftigt, welche Musik denn
besser sein könnte als andere (= welche Komposition/Interpretation eine höhere Wirkung erzielt, welche anspruchsvoller und/oder gelungener komponiert sein könnte, welche origineller sein könnte als andere usw. usf.) dann kommt man weiter.
Also ruhig auch ein bisschen
kritisch sein gegenüber all der Musik in der Welt. Und immer genau hinhören. Das verdirbt ja nicht den Spaß an der Sache. Eher steigert es ihn am Ende, je mehr man eben (heraus-)hören kann aus einem Musikstück.
Man kann sich dabei auch ruhig auf diejenigen Musikbereiche beschränken, die auch dem eigenen Geschmack/den eigenen Vorlieben entsprechen. Schliesslich soll ein Hobby ja vordringlich Spaß machen.
Berufsmusiker können sich diesen Luxus wohl eher nicht leisten, oder zumindest nicht in vollem Umfang.