Wem die Mondscheinsonate zu "schwer" erscheint, sollte sich erstmal an Danseuses de Delphes versuchen. Da klaffen korrektes Notengreifen und richtig spielen mindestens genauso auseinander.
Generell hilft es, sich selbst aufzunehmen und dann mit Profis auf Youtube oder CDs zu vergleichen. Das gute an solchen Stücken ist, daß man seine eigenen musikalischen Fertigkeiten auf diese Weise recht gut kennen lernen kann. Außerdem ist Kunst für alle da, und jeder darf sich aus einem Werk das herauspicken, was für ihn interessant ist. Ansonsten müßte man fordern, daß Musik nicht nur von entsprechend qualifizierten Vortragskünstlern, sondern auch nur einem entsprechend qualifizierten Publikum präsentiert werden dürfte, denn sonst gehen ja viele Aspekte unter, die von den Banausen überhaupt nicht wahrgenommen werden - allerdings gefällt ihnen die Musik möglicherweise trotzdem. Ich weiß, daß die richtige Interpretation oft wichtiger ist als die Fachkenntnis des Publikums, aber wenn man das ganze konsequent durchdenkt, kommt man eben zu dem obigen Schluß.
Ich finde es nicht weiter schlimm, wenn jemand etwas falsch spielt (musikalisch oder technisch ist hier egal), solange ich nicht zuhören muß. Es wäre aber schon wünschenswert, wenn die jeweilige Person sich dessen auch bewußt ist. Behauptungen wie "Stück XYZ ist so leicht, verstehe nicht, daß blablabla" werden andernorts leider sehr häufig gemacht und das führt zu traurigen Mißkonzeptionen über Kunst im Allgemeinen und Vortragskunst im Speziellen.
Wie war noch die Frage?