Stechbein
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Hallo alle,
zwar kribbelt es mir einerseits schon in den Fingern, die Konstruktion näher zu ergründen, auf der anderen Seite pflichte ich natürlich Toni bei, eine funktionierende Einheit nicht auseinanderzureissen. Deshalb würde ich das Ganze erstmal nur in der Theorie durchkaspern, Hand anlegen wird man dann erst im Zuge einer eventuellen Renovierung.
Im Moment ist der Stand der Forschung wie folgt: die Theorie des Geldzählers, die Gußstrebe hätte beim sich verbiegen den Bolzen am Rasten nach außen gedrückt, scheint sich zu bestätigen. Zwar ist diese Stelle optisch allenfalls endoskopisch erfaßbar, es lässt sich aber eine Aufweitung der Bohrung in Richtung der Zarge ertasten.
Da die Strebe momentan dank der Stützkonstruktion relativ gerade ist, dürfte die Kräfte, welche die Strebe nach außen drücken, noch überschaubar sein (je weiter sich die Strebe durchbiegt, desto ungünstiger werden die Hebelverhältnisse, sprich: um so leichter fällt es den gespannten Saiten, die Strebe weiter durchzubiegen). Es gilt also, ein Verbiegen der Strebe schon im Anfangsstadium zu unterdrücken, was der Konstruktion tadellos gelingt - wobei die auftretenden Kräfte auf die Strebe nicht sehr hoch sein dürften, die lange Zarge ist exakt gerade und lässt auch keine Ausbeulung im Bereich der Stützkonstruktion erkennen.
Daß die erste Renovierung, bei welcher die Konstruktion mutmaßlich eingebaut wurde, 1957, also am mit 34 Jahren noch recht jungen Flügel vorgenommen wurde, lässt schon auf ein ernsthaftes Problem der Gußplatte schliessen, ich denke also, irgendwas wird man da machen müssen.
Nun überlege ich, ob es möglich wäre, den Vierkantbolzen, welcher an dieser Stelle die Gußplatte hält, durch eine geeignete Konstruktion knapp unterhalb des Resonanzbodens abzufangen. Ich denke da an eine solide Führung aus Metall, möglicherweise einen Stahwinkel mit einem aufgeschweißte Rohrstück, welcher am Block (welcher an die Raste geschraubt ist und den Bolzen hält) seitlich verschraubt wird. Der Innendurchmesser des Rohrstücks würde so bemessen sein, daß sich der Vierkant spielfrei darin dreht.
Hier mal die Raste von unten:
Die Kraft auf den Bolzen geht aus dieser Perspektive nach links. Der Winkel würde in etwa so aussehen:
Alternativ könnte man auch einen neuen Bolzen größeren Durchmessers anfertigen lassen. Der ist ja im jetztigen Zustand darauf ausgelegt, lediglich das Gewicht der Platte an dieser Stelle zu tragen, auftretende Biegekräfte dürften bei der Gestaltung des Bolzens nicht berücksichtigt worden sein.
Das wären aber wie gesagt Maßnahmen, die man erst im Zuge einer Totalrenovierung ergreifen würde.
Viele Grüße,
Martin
zwar kribbelt es mir einerseits schon in den Fingern, die Konstruktion näher zu ergründen, auf der anderen Seite pflichte ich natürlich Toni bei, eine funktionierende Einheit nicht auseinanderzureissen. Deshalb würde ich das Ganze erstmal nur in der Theorie durchkaspern, Hand anlegen wird man dann erst im Zuge einer eventuellen Renovierung.
Im Moment ist der Stand der Forschung wie folgt: die Theorie des Geldzählers, die Gußstrebe hätte beim sich verbiegen den Bolzen am Rasten nach außen gedrückt, scheint sich zu bestätigen. Zwar ist diese Stelle optisch allenfalls endoskopisch erfaßbar, es lässt sich aber eine Aufweitung der Bohrung in Richtung der Zarge ertasten.
Da die Strebe momentan dank der Stützkonstruktion relativ gerade ist, dürfte die Kräfte, welche die Strebe nach außen drücken, noch überschaubar sein (je weiter sich die Strebe durchbiegt, desto ungünstiger werden die Hebelverhältnisse, sprich: um so leichter fällt es den gespannten Saiten, die Strebe weiter durchzubiegen). Es gilt also, ein Verbiegen der Strebe schon im Anfangsstadium zu unterdrücken, was der Konstruktion tadellos gelingt - wobei die auftretenden Kräfte auf die Strebe nicht sehr hoch sein dürften, die lange Zarge ist exakt gerade und lässt auch keine Ausbeulung im Bereich der Stützkonstruktion erkennen.
Daß die erste Renovierung, bei welcher die Konstruktion mutmaßlich eingebaut wurde, 1957, also am mit 34 Jahren noch recht jungen Flügel vorgenommen wurde, lässt schon auf ein ernsthaftes Problem der Gußplatte schliessen, ich denke also, irgendwas wird man da machen müssen.
Nun überlege ich, ob es möglich wäre, den Vierkantbolzen, welcher an dieser Stelle die Gußplatte hält, durch eine geeignete Konstruktion knapp unterhalb des Resonanzbodens abzufangen. Ich denke da an eine solide Führung aus Metall, möglicherweise einen Stahwinkel mit einem aufgeschweißte Rohrstück, welcher am Block (welcher an die Raste geschraubt ist und den Bolzen hält) seitlich verschraubt wird. Der Innendurchmesser des Rohrstücks würde so bemessen sein, daß sich der Vierkant spielfrei darin dreht.
Hier mal die Raste von unten:
Die Kraft auf den Bolzen geht aus dieser Perspektive nach links. Der Winkel würde in etwa so aussehen:
Alternativ könnte man auch einen neuen Bolzen größeren Durchmessers anfertigen lassen. Der ist ja im jetztigen Zustand darauf ausgelegt, lediglich das Gewicht der Platte an dieser Stelle zu tragen, auftretende Biegekräfte dürften bei der Gestaltung des Bolzens nicht berücksichtigt worden sein.
Das wären aber wie gesagt Maßnahmen, die man erst im Zuge einer Totalrenovierung ergreifen würde.
Viele Grüße,
Martin
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