lol, wie kommst du nur immer auf sowas? :)
ach, das ergibt sich aus dem zitieren,
von Sätzen mit Wörten wie protestieren... ;)
aber retour zu den Akkorden:
- wenn man einen berührt, bevor man ihn anschlägt, dann kann man sein "Relief" spüren (man muss nicht, man kann oder könnte) :)
- - wenn man sich das merken kann, dann könnte man erst einen anderen Ton spielen, und dann gleich den Akkord: man hat sich ja im Kopf und im Gefühl (durchaus auch taktil) darauf eingestellt. natürlich gilt auch hier: man könnte, man kann auch anders :)
unterschiedlich klingende Töne in einem Akkord:
da ist auch schon alles gesagt worden, und es ist egal, ob man die Nebenstimmen in den Fingern "weicher" spüren und die Hauptstimme "schon voreingestellt" fühlt, oder ob man die Hauptstimme als Stützfinger bezeichnet und (durchaus richtig) bemerkt, dass die Nebenstimmen nicht so ganz bis zum Tastenboden kommen - - der Effekt ist derselbe. Das einzige, was ich im praktischen Sinne für nutzlos halte, sind die Überlegungen zur hohen Physik (Anschlagsgeschwindigkeit): niemand hat einen Tachometer in den Fingern, der im Bereich von Sekundenbruchteilchen Geschwindigkeiten misst - insofern kann man damit praktisch nicht sonderlich viel anfangen...
ich selber kann keinen einzigen Akkord "in der Luft formen", also die Finger schon so halten und ggf elastisch fixieren, als berührten sie schon den zu spielenden Akkord - - aber mit Sicherheit
geschieht sowas ähnliches, wenn ich sehr schnelle Akkorde spiele, die weit voneinander entfernt sind (großes Tor von Kiew), nur fühlt es sich für mich nicht so an. ich habe gelernt und mir angewöhnt, nahezu immer alles zu berühren, bevor ich es anschlage (so prägt sich das "Relief" ohne zuviel Muskelarbeit/Spannung beim "formen" ein) - und das hat die angenehme Folge, beim spielen möglichst locker zu bleiben und trotzdem auch schnellste Akkorde spielen zu können. Das wirkt vermutlich paradox: nicht einmal am Anfang von "danse russe" oder im Akkordvibrato im "Liebestod" spüre ich eine Art aktive, bewusste Formgebung in der Hand vor dem Anschlag - na, und da ist es mir egal, ob das teilweise so ist oder ob die Akkordformung in der Hand erst im Moment des Berührens/Anschlagens stattfindet.
ziemlich sicher ist das, was wir unterschiedlich in Sprache kleiden, sehr viel ähnlicher als verschieden - unterschiedlich ist die jeweilige Wahrnehmung, und das ist gut so, denn viele Perspektiven auf einen Gegenstand (hier differenzierter Akkordanschlag) zeigen ihn in seinem Facettenreichtum. Gegen Deine "Formgebung" protestiere ich keinesfalls, die
muss sogar sein, denn sonst klappert der Akkord auseinander - ich frage mich lediglich, wann und wie sie am besten stattfinden soll. Und da halte ich die Art für die sinnvollste, die möglichst locker ist.
Gruß, Rolf