In sich ruhendes, ausgeglichenes Klavierspiel

Als ich mit dem Klavierlernen angefangen habe ( bin mit nicht einem ganzen Jahr Klavierlernen weiter ein Anfänger, und werde es auch lange bleiben ) habe ich jedes gelernte Stück schnell gespielt, und wurde jedes Mal von meiner KL darauf eingewiesen, dass ich es LANGSAMMER !!!!! Spielen soll, und dabei zählen nicht vergessen darf. Bei dem langsamen Spielen und größeren Pausen hatte ich Angst, dass jemand sagen könnte: -” Mein lieber Scholli, sie braucht ja so viel Zeit, um die Noten auf der Tastatur zu finden….. “-.
Mit de Zeit und der Übung des Zählens wurde ich langsamer, und wieder langsamer, und langsamer, und dadurch auch ruhiger.
Ich merkte dabei dass auch die Bewegungen meiner Hände und Finger flüssiger geworden sind, und statt in die Tastatur nur zu schlagen, manchmal berühren sie leicht, manchmal streicheln sie die Tasten, manchmal erheben sie den Ton, in dem sie entschlossen, bestimmend, oder dramatisch in sie einschlagen. Langsam, obwohl noch nur bei nicht so vielen Stücken, merke ich auch, dass die Musik, die ich spiele nicht mehr durch mein Kopf fließt, in dem ich sie mechanisch erzeuge, sondern ich sie in meinem Gefühl empfangen schaffe und mit den Fingern aussprechen probiere. Der lange Weg zu einer vollkommenen Harmonie der Gefühle mit der Fingerbewegung steht noch von mir, aber ich glaube, dass ich mit der weiteren Übung , und Geduld irgendwann in ihrer Fühle erleben schaffe.
L.G.
Dana
 
@ Klaviermacher: ich mag es nicht, wenn man leichthin behauptet, jüngere hätten weniger Erfahrungen...
...mag ich auch nicht, aber genausowenig mag ich ein Negieren von Erfahrung - und das aus gutem Grund.

Was sollen für einen jungen Menschen Erfahrungen denn für einen Vorteil bringen? Sie würden vieles nicht machen, denn sie "wissen" ja schon was passiert. Folglich bilden einige Erfahrungen einen negativen Zustand der Ruhe, der sie (die Alten) oft regungslos auf den Tod wartend dasitzen lässt. Doch bleibt es eine Weile lang so, dass sie weiterhin Erfahrungen sammeln möchten. Blos "diese nicht und diese auch nicht und jene schon gar nicht, denn das hatte ich schon mal, das mach ich nicht nochmal:floet:"

Wie, wenn überhapt man sich gegen gemachte Erfahrungen sträubt macht den Unterschied, ob man sich Erfahrungen wegoperieren lässt oder mit ihnen lebt bzw. auf die ein oder andere Art weitervermittelt oder sie strahlen lässt. Furchen im Gesicht kann man nicht wegdiskutieren oder abstrahieren vom Dasein, genausowenig wie glatte, musterlose Erscheinungen. Viele sehen nicht auch den Vorteil solcher erworbener Muster - besonders in der heutigen Gesellschaft. Einige wollen die schlechten Erfahrungen weghaben - dabei gehen auch die Guten verloren. Nun, sehen sie dann zwar kurzfristig etwas jünger aus, haben aber trotzdem Altsheimer. :D

LG
Klaviermacher
 
Ich möchte noch hinzufügen, auch junge Menschen haben manchmal schon einige Erfahrung. Ich fand es früher auch doof, wenn die Älteren immer gesagt haben, mach erstmal Erfahrungen und lern kennen, wovon Du sprichst.
Tatsache ist aber doch, dass man zum Beispiel tiefe Traurigkeit oder Liebe kennen gelernt haben muss, um sie ausdrücken zu können.
Wer nie wirklich Angst gehabt hat, wird auch diese nicht darstellen können, das gilt für einen Schauspieler gleichermaßen wie für einen Musiker.
 
Vielen Dank für die zahlreichen tollen Antworten!
der interpret darf die verschiedenen spannungszustände eines stückes niemals selbst auflösen, sondern er muss sie an den hörer weitergeben.
...wenn der spieler selber diesem gefühl schon nicht standhalten kann, kann er diese spannung an den hörer nicht weitergeben, und die wirkung verpufft ...
... schon als spieler das gefühl habe, dass da etwas geschehen muß, weil ich den komponierten "überdruck" nicht aushalten kann, ...löse ich am instrument schon auf, was eigentlich dem hörer zugedacht ist.
Ja wahnsinn! Das hast du ganz ausgezeichnet aufgeschrieben!
Ich glaube, das ist ein beträchtlicher Teil von dem, was ich in meinem ersten Beitrag gemeint habe.

was mich in diesem faden wundert: die "angst" der interpreten, dass sich das publikum langweilt. mir persönlich geht es so, dass ich genau DIE konzerte in erinnerung behalte, wo ich buchstäblich in atemloser spannung warte
Da sieht man mal wieder ganz deutlich, wie sehr das Denken der Vorspielenden und die Realität auseinanderklaffen. So oft sagt man Menschen mit Lampenfieber "du musst nicht aufgeregt sein, es will dir keiner was, man hört die Fehler gar nicht,..."
Die Angst, jemanden zu Langweilen, geht wohl auch auf Ariadnes These und eben mangelndes, "pianistisches Selbstbewusstsein" (denn das ist etwas anderes als gewöhnliches Selbstbewusstsein) zurück.

Ich glaube, solange man sich darum kümmert, durchzukommen und bitte ohne Fehler, spielt man nicht frei. Es geht ja, anders formuliert, um freies Spiel. Das geht am leichtesten, wenn man genau weiß, dass man die Sachen eh beherrscht, und man sich getrost um die Musik kümmern kann.
100% Zustimmung, auch ganz wichtig.
Aber an diesen Punkt muss man erst mal hinkommen, meine Liebe :cool:
 
hey,
nein ich glaube nicht, dass man an den punkt kommen muss. Etwas gnadenlos runterzuhauen und dabei ruhig viele Patzer zu machen, das können wir alle schon nach kurzer Zeit...eigentlich ist es eine reine Entscheidungsangelegenheit, glaube ich. ;) Weil man ja eh weniger Fehler macht, wenn man sich mal traut, sich beim Spielen auf das einzulassen, was passiert.
Ich hab manchmal schlimme anwandlungen von weghören-wollen (weil ich angst habe, es könnte was passieren ;)) und da spiele ich nicht wirklich brilliant ^^

Tatsache ist aber doch, dass man zum Beispiel tiefe Traurigkeit oder Liebe kennen gelernt haben muss, um sie ausdrücken zu können.
Wer nie wirklich Angst gehabt hat, wird auch diese nicht darstellen können, das gilt für einen Schauspieler gleichermaßen wie für einen Musiker.

Und wer sagt, dass solche Erfahrungen vom Alter abhängen?!
Tschuldigung, dass ich darauf so herumreite... mich trifft das ein bisschen persönlich. Ich würde keinem Menschen manche meiner Erfahrungen wünschen...egal wie alt.

ganz liebe grüße
 
Einer der "besten" und interessantesten Fäden bislang. Danke allen Postern. Den muss man ausdrucken und hin und wieder lesen.

Very impressed.
 
(...)



Und wer sagt, dass solche Erfahrungen vom Alter abhängen?!
Tschuldigung, dass ich darauf so herumreite... mich trifft das ein bisschen persönlich. Ich würde keinem Menschen manche meiner Erfahrungen wünschen...egal wie alt.

ganz liebe grüße

He, Lalona.. das ist unfair. ;)Zitier doch bitte das ganze mail, dort steht es:
Meint statement meint nur den "Regelfall", doofes Wort.:confused:
Meistens sammelt der Mensch erst später gravierendere Erfahrungen, das ist auch normal und oft gut, wenn es sich im schlechte Erfahrungen handelt.

Man merkt Deinem Spielen an, dass Du über ein breites Spektrum verfügst!
Also zieh Dir den Schuh nicht an, o.k.?:kuss:

LG
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
*lach* ok, danke, ich zieh ihn nicht an ;)
^^
Du hast bestimmt in anderer Weise Recht...ich werd sicher auch eines Tages noch erwachsener ;)
ciaoi
 
Diese innere Ruhe gelingt mir immer am besten, wenn ausschließlich echte Klavierliebhaber anwesend sind. Dann bekommt Klavierspielen eine ganz private Atmosphäre. Alles entspannt sich dann. Plötzlich sind Fehler erlaubt. Wenn man gar nicht zufrieden ist, spielt man die Stelle oder das Stück halt nochmal.

Anders bei Anwesenden, für die Klavier einfach nur ein Instrument ist, die keinen direkten Zugang dazu haben. Dann spitzt sich die Situation zu, weil man weiß: die Aufmerksamkeit hält nur für kurze Zeit und man hat nur den einen Versuch. Da entsteht von allein Spannung. Man muß dann einen verdammt guten Tag haben, um ganz ruhig zu bleiben.

Der Klavierunterricht gestaltet sich bei mir leider auch so, daß ich nur einen Versuch für ein ganzes Stück habe. Danach wird aufgrund der begrenzten Zeit die Detailarbeit aufgenommen. Vielleicht kommt die Anspannung im Klavierunterricht daher.
 
was mich in diesem faden wundert: die "angst" der interpreten, dass sich das publikum langweilt. mir persönlich geht es so, dass ich genau DIE konzerte in erinnerung behalte, wo ich buchstäblich in atemloser spannung warte, wie und wann es weitergeht. das heisst, mich als zuhörerin nimmt das "auf die folter gespannt werden" emotional viel mehr gefangen, als wenn es durchgehend immer weiter geht.
Hallo Lavendel,

ich muß Dir hundertprozentig zustimmen. Nur - solche Konzerterlebnisse sind selten, weil der Fokus der meisten Pianisten offensichtlich auf anderes gerichtet ist: das Publikum zu blenden.

Die "pianistischen" Threads dieses Forums sprechen doch Bände: Wieviele Fäden kreisen nicht um die Frage: "Wie schaffe ich es, schnell (bzw. laut) zu spielen?", "Welche Etüden sind am besten geeignet zur Erlangung von Läufigkeit und Fingerfertigkeit?" Als ob Musik eine Sportart oder Zirkusakrobatik wäre! Sie besitzt sicherlich auch solche Elemente, aber welchen Stellenwert sollte der Künstler ihnen einräumen? Wer die Schwierigkeiten der Chopin-Etüden danach bemißt, die Metronom-Angaben erfüllen zu müssen, folgt damit den Vorgaben des Notentextes, aber Musik ist das noch lange nicht.

Anstatt also zu überlegen, "welches Klavierstück ist am schwersten?" (weil am schnellsten, lautesten), sollte man sich mehr um Klangschönheit bemühen. Und das betrifft auch den Klavierunterricht von den allerersten Anfängen an. Was interessiert mich der richtige Ton, wenn der Ausdruck und die Geste nicht stimmen?

Ich glaube, solange man sich darum kümmert, durchzukommen und bitte ohne Fehler, spielt man nicht frei. Es geht ja, anders formuliert, um freies Spiel. Das geht am leichtesten, wenn man genau weiß, dass man die Sachen eh beherrscht, und man sich getrost um die Musik kümmern kann. Macht auch mehr Spaß, finde ich
Wahrscheinlich musizieren wir alle zusehr an unserem technischen Limit. (Ich schließe mich hiervon nicht aus.) Natürlich macht es Spaß zuzusehen, wenn die Fingerchen laufen. Aber sinnvoller wäre es wohl, sich mehr mit langsamen Sätzen zu beschäftigen und lernen, sich selber zuzuhören.
 
Ich hab nochmal darüber geschlafen...;)
Lalona, Du hast bestimmt Recht mit der Kritik, was verschiedene Erfahrungen angeht, verbunden mit einer weit verbreitet voreingenommenen Betrachtung, dass diese zeitlich nur in einem jeweils bestimmten Alter kommen. Vor allem bringt es nichts, darüber zu schwafeln. Das ist erstens kaum etwas, dass man in irgendeiner Form vermitteln kann, und wird zweitens eher als destruktiv bewertet (weil keine tatsächliche Vermittlung drinnen steckt), auch wenn es stimmen mag. Darüber habe ich nachgedacht - und bin somit wieder um eine Erfahrung reicher:D.

Man kann einem dreijährigen noch so oft sagen "Greif nicht auf die Herdplatte, die ist heiß und du wirst dich verbrennen". Er wird es tun, denn er benötigt diese Erfahrung des Verbrennens. Nichts kann dies ersetzen.

Was man vermitteln kann, ist darauf hinzuweisen, dass man nicht aufhören soll Erfahrungen in kurzer Zeit und so jung wie möglich zu sammeln. Sei es durch viel musizieren oder viel Musik hören, viel vorspielen und sehr aktiv dabei zu sein, einen großen Könner als Vorbild haben und/oder einen großen Musiker als Klavierlehrer. Es gehört auch dazu Misserfolge als Erfahrung einzureihen und mit Grips positive Schlüsse daraus zu ziehen.

Ich finde viele Beschreibungen in diesem Faden wesentlich hilfreicher als meine vorigen Beiträge - besonders von ariadne, Mindenblues und Kölnklavier. Aber ganz wegwischen würde ich sie deswegen auch nicht.

Liebe Grüße
Klaviermacher
 

Nein jetzt hör mal, deine Beiträge sind bestimmt nicht weniger wichtig!!!!!!!!
Du hattest nur geschrieben von Trauer und Liebe, und ich fürchte, das ist einem nicht nach Alter zugeteilt. Was Konzerterfahrung anbelangt kann ich dir nur zustimmen: je länger, je mehr, desti besser, ohne Limit :)
Also, soviel dazu. Ich sollte mal nicht so empfindlich sein ;)
lg
 
Wunderschönes Klavierspiel von den Kids aus den Youtube-Links von Haydnspaß!

Ich bin auch der Meinung, in sich ruhendes oder hektisches Klavierspiel hängt nicht unmittelbar mit dem Alter zusammen. Vielleicht wird man, im Durchschnitt gesehen, durch das Alter "reifer" und gesetzter, und es klingt nicht mehr "hibbelig". Trotzdem, bei manchen klingt es das Leben lang gehetzt, und bei manchen schon als Kind ruhig und ausgeglichen.

Und bzgl. Erfahrung - natürlich ist Erfahrung nicht vermittelbar, sondern man muß sie selbst sammeln. Aber emotionale Erfahrungen hat schon jedes Kleinkind, Wut, Trauer, Liebe, Haß; die Fähigkeit, dies auf dem Klavier auszudrücken, steht auf einem anderen Kapitel. Manche, wie z.B. vor allem das Mädchen von den Links von Haydnspaß, haben es eben schon von in diesem Alter.

Für mich ist das entscheidende, was Lalona geschrieben hat - dass man sinngemäß über den Noten stehen muß, statt sich darauf konzentrieren zu müssen, "durchzukommen". Fleiß und Technik sind eben die Grundlagen für Ausdruck...
 
Diese innere Ruhe gelingt mir immer am besten, wenn ausschließlich echte Klavierliebhaber anwesend sind. Dann bekommt Klavierspielen eine ganz private Atmosphäre. ...
Anders bei Anwesenden, für die Klavier einfach nur ein Instrument ist, die keinen direkten Zugang dazu haben....die Aufmerksamkeit hält nur für kurze Zeit...
Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn ich so darüber nachdenke, hast du wirklich recht!
Ich spiele vor meiner Klavierlehrerin anders als vor Klassenkameraden.
- weil ich genau weiß, dass Jugendliche, die nichts mit klassischer Musik zu tun haben, eine aufgebaute Spannung ganz anders empfinden als ich.

@ klaviermacher:
Ich verstehe deinen Beitrag so, dass du sagst: Erfahrungen kann man nicht weitergeben, denn jeder muss seine Erfahrungen selbst machen.
Das einzige, was man tun kann, ist, die jungen Leute auf diese Erfahrungen vorzubereiten.
Wenn du das so gemeint hast, stimme ich dir 100% zu. Und das gilt nicht nur für das Leben, sondern auch für das Klavierspielen Lernen. Ich habe vor kurzem einen Beitrag dazu verfasst, dass dies für mich eine der wichtigsten Eigenschaften eines guten Lehrers ist - den Schüler so nah an die Erfahrung heranzuführen, dass er kaum anders kann, als sie für sich zu entdecken.
Leider finde ich den Beitrag nicht mehr :rolleyes:


EDIT: Haydnspaß, schöne Links hast du da gefunden!
 
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Hmm ich kenne aber auch sehr wohl, dass man sich viel freier fühlt, wenn man weiß, dass das Publikum eh keine Ahnung hat. Dann spiele ich noch am ehesten ganz für mich selbst ^^ für wen denn sonst *lach* ist ja keiner da.
Und dem eigenen Lehrer vorzuspielen kann schon auch mal Druck bedeuten, würde ich meinen. Übrigens glaube ich nicht, dass es hier irgendjemand ganz besonders genießt, vor einer hochprofessionellen Jury vorzutragen - obwohl die bestimmt alles ziemlich gut nachvollziehen können, soviel ist sicher ;)
chao
 
Ja, du hast recht, das muss man natürlich differenzierter ausdrücken.

Wenn Menschen freiwillig und gerne zuhören, die aber wenig Ahnung haben, ist es vermutlich am wenigsten anstrengend - wenn aber Ahnungslose zum Zuhören gezwungen werden oder Hochqualifizierte im Publikum sind, wirds stressig :cool:
 
Gottesdienstbegleitung verhilft zu in sich ruhendem Klavierspiel

Hmm ich kenne aber auch sehr wohl, dass man sich viel freier fühlt, wenn man weiß, dass das Publikum eh keine Ahnung hat. Dann spiele ich noch am ehesten ganz für mich selbst ^^ für wen denn sonst *lach* ist ja keiner da.
Und dem eigenen Lehrer vorzuspielen kann schon auch mal Druck bedeuten, würde ich meinen. Übrigens glaube ich nicht, dass es hier irgendjemand ganz besonders genießt, vor einer hochprofessionellen Jury vorzutragen - obwohl die bestimmt alles ziemlich gut nachvollziehen können, soviel ist sicher.

Ganz genauso sehe ich das auch.

Die für mich schönsten Vorspielsituation erlebe ich z.Zt. an den Sonntagen, wo ich die Klavierbegleitung beim Gottesdienst übernehme (da im Winter der Gottesdienst im Gemeindehaus stattfindet, ohne Orgel, aber mit schönem Flügel).
Ich freue mich jedesmal auf das Vorspiel und Nachspiel. Wenn die Glocken aufhören zu bimmeln beim Vorspiel, alles wird ruhig und man fängt in der Stille an zu spielen. Es hören nur Laien zu, aber wie ich finde, sie hören wenigstens zu.
Genauso dann beim Nachspiel - nach dem Amen bleiben die Leute sitzen. Hatte gerade eben dort als Vorspiel die letzten 2 Seiten der Nocturne op.15/3 von Chopin gespielt (ab "religioso"-Teil) und als Nachspiel die Sarabande aus der 1. Franz. Suite von Bach. Das sind Vorspielsituationen, die ich genieße, wo ich meine, auch ganz in mich ruhen zu können.

Sowas kann ich jedem nur empfehlen, weil das eine Umgebung ist, die geradezu zu innerer Ruhe erzieht, und es hören dankbare Leute zu. Außerdem geht es einem runter wie Öl, wenn man danach nettes Feedback bekommt.
 
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