Hallo Toraro,
nenne seit März 2008 ein AUGUST FÖRSTER 125G mein eigen und kann nur jeden bestärken sich der Marke ausgiebig zu widmen!
Ich hatte das FÖRSTER seinerzeit beim Antesten direkt neben einem 122er SCHIMMEL stehen (wie auch:
yamaha YUS-5/7, WEINBERGER Concert, YAMAHA U1-3, RIEGER&GLOSS 125er und div. andere im selben Raum).
Das FÖRSTER packte mich damals gleich in mehreren Punkten:
1.) Klang: Das FÖRSTER war im Vergleich zu
allen anderen wesentlich ausgewogener, wärmer und einfach edler im Ton. Keine schreienden Höhen, sondern stets seidig weich und dennoch genug Oberton. Die Bässe klar, warm und voll, bei Bedarf aber auch knackig bis brachial. Und nichts, aber auch gar nichts klang jemals auch nur ein bißchen aufdringlich!
2.) Tastatur/Bespielbarkeit - sehr leichtgängige Tastatur mit der nötigen Geschmeidigkeit um auch im zartesten PPP-Bereich noch differenzieren zu können.
Manche lieben schwergängigere Tastaturen, mich sprach aber das nuancenreich mögliche Pianospiel sehr an - da kommt natürlich eine leichte Tastatur sehr entgegen.
3.) Preis/Leistung: bei einem zweiten Spieltest in einem anderen Haus konnte ich auch Steingräber gegenspielen - ich persönlich fand das FÖRSTER besser - diese riesige Preisdifferenz war für mich in keinster Weise nachvollziehbar!
Wenn die Bereitschaft zu höherer Investion als beim FÖRSTER vorhanden ist, dann kann ich nur einen Anspieltipp geben: PFEIFFER Modell 124 - Liste ca. 18.000,00 Euro! Das wäre für mich noch ein Quäntchen oben drauf!:p
Also, jemand der 17-20TEuro auslegen kann und ein PFEIFFER nicht angespielt hat, der nimmt sich was!!!
Zu meinem Förster kann ich nach fast einem Jahr berichten:
Auf Empfehlung habe ich es auf 442 Hz stimmen lassen. Dadurch gesellten sich jede Menge an Obertönen dazu. Der Klang wurde klarer, heller - das "ursprünglich Gedeckte" im Klang (das mich auch absolut zum Kauf bewog) ist einem deutlich strahlenderen Klang gewichen. Im Moment war ich nach Anhebung der Stimmung und der sofortigen Klangveränderung erschrocken - mittlerweile aber liebe ich den Klang natürlich noch mehr.
Auffällig an meinem Instrument ist nur, dass die Stimmung nach einem Jahr noch nicht sehr stabil ist (4 Stimmungen seit Lieferung). Aber das dürfte wohl mit allen Neuinstrumenten ähnlich sein.
Meiner Meinung nach ist FÖRSTER generell eine Marke die vielleicht aufgrund der schlechten Nachkriegsmodelle eher belächelt wird und im Vergleich zu z.B. SCHIMMEL auch vermutlich aufgrund mangelnder WErbung und damit verbundener fehlender Information beim Käufer klar benachteiligt ist. Wenn ich unter Klavierspielern von FÖRSTER spreche, stelle ich fest, dass wohl mind. jeder zweite noch nie was davon gehört hat? Jeder spricht von YAMAHA, SCHIMMEL und lässt sich nur von der Marke blenden.
Macht die Augen zu und lasst eure Ohren entscheiden! Ein PFEIFFER spielst du einmal und bringst es aus Kopf und Ohr nicht mehr raus! Ob das bei YAMAHA oder SCHIMMEL so ist wage ich zu bezweifeln.
Fällt mir aber auch ein FÖRSTER-Manko ein: sieh dir die Messingbeschläge gut an. Bei mir ist das Schloss für den Tastaturdeckel sehr angelaufen, beim rechten Pedal ging relativ schnell die Oberschicht ab (leider sind das zugekaufte Teile von scheinbar nicht der besten Qualität) - ansonsten gibts aber nur beste Verarbeitung!
Also ich empfehle das FÖRSTER 125G jedem, der was ausgewogenes sucht und keine 18-20 TE auslegen kann. Wenn ihr allerdings aus der Boogie- u. RocknRoll-Liga kommt, so kauft euch vermutlich besser ein YAMAHA, das knallt euch schön um die Ohren und ihr werdet euch nach einiger Zeit sicher irgendwo mal wundern, wenn ihr das Gehämmer mal auf einem anständigen Klavier zum Besten geben wollt....:shock:
LG,
pegatom