Hans Borjes
Clavio-Förderer
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Hallo Hanfred,Aus diesen Überlegungen (richtig?) habe ich für mich abgeleitet, wenn ich mal _ein_ Stück oder eine Session in der mich die Muse küßt (vermeintlich, vielleicht ist es aber doch nur der Rotwein) aufnehmen will: (z.B.) H2 auf Aussteuerungsautomatik einstellen und klotzigen Akkord raushauen oder kräftig räuspern damit sie weiß was Sache ist (später rausschneiden) und dann wie gewünscht, auch leise säuselnd, anfangen.
Korrekt?
natürlich sind Aussteuerungsautomatik und Dynamikkompression nicht ganz exakt gleich. Aber vom Prinzip. Man könnte beides sogar mit einer Implementierung dahinter realisieren und nur durch die Parameter bestimmen, die da wären:
- die Regelkennlinie, d.h. leise Stellen anheben, laute Stellen absenken. Das wäre dann ein Kompressor. Oder nur die lauten Stellen absenken. Das wäre dann ein Limiter. Ein Expander würde sich genau umgekehrt verhalten wie ein Kompressor.
- die Attack-/Release-Zeiten, d.h. Einregelgeschwindigkeit.
- Look-Ahead, um schon rechtzeitig herunterregeln zu können, bevor eine Dynamikattacke kommt. Das verhindert wirkungsvoll Clipping.
Typischer ist aber, daß man die Aussteuerungsautomatik vor dem A/D-Wandler realisiert und die Dynamikkompression dahinter in der digitalen Ebene.
Ob Du nun bei Deiner automatikausgesteuerten Spontanaufnahmesession einen klotzigen Akkord am Anfang spielst oder nicht, macht eigentlich kaum einen Unterschied. Wenn Dein Stück leise anfängt und viele Takte leise bleibt, dann hört man sowieso, wie die Automatik wieder hochregelt.
Ich sehe auch die Notwendigkeit nicht, in dieser Situation automatisch auszusteuern. Kleb Dir doch einfach in Deinem Klavierwohnzimmer einen roten Punkt an die Stelle, wo der Recoder stehen muß (rot für Rotwein!) und schreib Dir drauf, auf welche Verstärkung Du den Recorder einstellen mußt (z.B. "8"). Selbst bei meinem 16-Bit-CD-Recorder verändere ich die Aussteuerung nicht mehr, seitdem ich sie einmal brauchbar eingestellt habe. So eine große technische Dynamik hat ein Flügel nämlich nicht.
Hans