Arte Doku über chinesische Klavierkinder

Genius is one per cent inspiration, ninety-nine per cent transpiration

Auch wenn Thomas Alva Edison aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich kommt, trifft das meiner Meinung auf den künstlerischen Breich ganz genauso zu.

Eine Dreijährige, die zum ersten Mal ihre Finger auf die Tasten eines Klaviers legt und nach ein paar Minuten voller Freude die ersten harmonischen Klänge erzeugt, begeistert mich viel mehr.
Vermutlich hat das von Dir genannte Kind mit der Mondscheinsonate das auch getan. Es hat nur keiner aufgenommen und bei Youtube eingestellt. Du betrachtest die Welt durch einen Filter und ziehst dann daraus Schlüsse...
 
@Carnina: wenn man faul war, dann hätte man durch Gepushtwerden allenfalls Minifortschritte gemacht. Und die Lockerheit und die Reflexe (die von @rolf gelegentlich erwähnt werden) hätten sich gar nicht erst ergeben, weil der Körper kein Bock hatte, sich hierfür zu öffnen.

Die gewisse Leichtigkeit kann man nur als Kind und Jugendlicher erwerben, das sehe ich auch so. Aber Du hast doch als Kind einige Jahre gespielt.

Bitte kein Scheingefecht. Wir bewundern Dich hier alle!
 
Manche Genies waren sogar schlecht in der Schule oder haben diese abgebrochen. Das Ergebnis waren dafür bahnbrechende Lösungen und Erfindungen, von denen wir bis heute größtenteils profitieren.

Zur Klarstellung:
Einstein hatte 5er und 6er auf dem Zeugnis.
Sogar in Physik hatte er eine 6.
Das stimmt soweit.

Hinweis:
Das sind die besten Schulnoten in der Schweiz.
Damit war er also ein guter bis sehr guter Schüler.

Nur so als Hinweis, weil gerne kolportiert wird, wie schlecht er angeblich in der Schule gewesen sein soll.

Grüße
Häretiker
 
Zur Klarstellung:
Einstein hatte 5er und 6er auf dem Zeugnis.
Sogar in Physik hatte er eine 6.
Das stimmt soweit.

Hinweis:
Das sind die besten Schulnoten in der Schweiz.
Damit war er also ein guter bis sehr guter Schüler.

Nur so als Hinweis, weil gerne kolportiert wird, wie schlecht er angeblich in der Schule gewesen sein soll.

Grüße
Häretiker
Einstein oder eine andere Einzelperson hatte ich jetzt gar nicht speziell im Blick, sondern habe nur versucht abzurufen, was durch jahrelanges Schauen von Terra X und ZDF History Dokus in meinem Kopf hängen geblieben ist! ;-)

Aber Helge Schneider beispielswiese, um mal einen Musiker zu nennen, hat die Schule abgebrochen, weil er sie langweilig fand (OK, ein paar Drogen waren laut eigener Aussage auch im Spiel).
Aber sein unbestrittenes Talent und was er daraus machte, hat er sicherlich nicht von seinen Eltern eingeprügelt bekommen. Er ist fleißig und strebsam, genau in dem, was er gerne macht.
 
Aber Du hast doch als Kind einige Jahre gespielt.
Ja hab ich und da bin ich auch sehr sehr froh drum.

Oh Gott nein, ich meinte das wirklich ernst. Ich stelle mir diese Fragen so oft selbst. Und nicht nur mir selbst.

Na aber hoffentlich im negativen Sinn! „wie man so viele Möglichkeiten die einem vor die Füße fielen ungenutzt verstreichen lassen konnte um dann irgendwann auf den Trichter zu kommen“ ….weil nur das wäre angebracht!
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist es, denn sie scheint nicht unbedingt von den Eltern hervorgerufen worden zu sein.

Vor einigen Jahren habe ich eine Dokumentation gesehen, in der über einen namhaften Pianisten berichtet wurde. Dessen Mutter habe es nur mit Mühe geschafft, den Jungen am Üben zu hindern. Das Kind habe viele Stunden derart besessen geübt, dass es sich die Finger blutig bzw. wund gespielt und über das Üben sogar das Essen vernachlässigt habe, wenn die Mutter nicht eingegriffen hätte.

War es Lang Lang? Ich weiß es nicht mehr, aber ich weiß, dass er mit fünf Jahren den Shenyang-Klavierwettbewerb gewonnen hat. Der immer fröhliche wirkende Pianist erweckt nicht den Eindruck, dass es ihm geschadet hat. Aber ob er eine richtige Kindheit hatte mit Herumtoben, Fußballspielen, Freunde treffen etc. - wer weiß...
Dann wäre interrssant, ob er heute im Rückblick den entgangenen Zerstreuungen nachtrauert, oder vielmehr sich dankbar seiner Meisterschaft erfreut, auch wenn vielleicht der eigene Ehrgeiz oder fremder Druck daran schuld hatten.
 
und irgendwie hab ich schon den Eindruck dass ich besser spielen könnte, wenn ich in meiner Jugend nicht so furchtbar faul gewesen wäre.

Ich finde es müßig, über so etwas nachzudenken.

Jetzt bin ich vermutlich langsamer im Denken und Lernen als als Kind. Aber als Kind fehlte vielleicht die Geduld und der Fleiß.

Das sind beides Gegebenheiten, die halt im jeweiligen Alter so sind.

Und vielleicht werde ich in 20 Jahren als Rentnerin immer noch lernen und zwar langsamer aber mit viel Zeit und Geduld und dann ist das auch ok so.
 
Dann wäre interrssant, ob er heute im Rückblick den entgangenen Zerstreuungen nachtrauert, oder vielmehr sich dankbar seiner Meisterschaft erfreut, auch wenn vielleicht der eigene Ehrgeiz oder fremder Druck daran schuld hatten.

@Dreiklang hat meiner Erinnerung nach die Biografie gelesen. Vielleicht kann er aufgrund der Lektüre erhellendes mitteilen.
 

@Dreiklang hat meiner Erinnerung nach die Biografie gelesen. Vielleicht kann er aufgrund der Lektüre erhellendes mitteilen.
Scheint nicht gerade lustig gewesen zu sein:

 
Ich kritisiere nicht, dass die Kinder so viel üben. Ich kritisiere auch nicht, dass die Eltern und KL so ehrgeizig dahinterstehen.

Ich kritisiere diese ganze Art der Auffassung von Musik als etwas, wo man primär sich mit anderen messen muss und "der Beste" werden muss.

Das ist zutiefst unkünstlerisch.
 
Ich kritisiere diese ganze Art der Auffassung von Musik als etwas, wo man primär sich mit anderen messen muss und "der Beste" werden muss.
Und bitte dazu gehört auch die Machbarkeit eines Stücks nicht am notierten Zieltempo fest zumachen. „Das wird auf xxbpm gespielt, das schaffst du nicht, dann lass es“ so ein Schrott.

weil a) mit dem Gedanken bereits die Basis gelegt wird zu schnell über alles schöne darüberzuspielen b) die Musik nicht weniger schön ist wenn man es 20% langsamer spielt
c) man nie wissen kann ob man das Zieltempo nicht doch erreicht wenn man vorher solide und geduldig dran gearbeitet hat. Das sagte sogar Gelber „erst largo, dann Andante und ob man Allegro erreicht weis man erst wenn man da angekommen ist“

Und wenn man ganz „viel Glück“ hat, jemanden zu finden der einen nur auf Tempo durch ein Stück peitscht, kann man links und rechts keine Landschaft sehen und hat am Ziel nix zu erzählen!
 
Auffassung von Musik als etwas, wo man primär sich mit anderen messen muss und "der Beste" werden muss.

Das ist zutiefst unkünstlerisch
Alle Künstler, die ich kenne, tun genau das ständig. Die sind permanent in einem so ausgeprägten Wettbewerb miteinander, wie ich das aus meinem Beruf überhaupt nicht kenne. Allerdings muss ich auch nicht ständig ums nächste Engagement kämpfen wie sie.

Umgekehrt würde mir etwas mehr "Wettbewerb" mit anderen Klavierschülern ganz gut tun. Das spornt ja auch an. Mit Wettbewerb meine ich den gegenseitigen Austausch und seine Fortschritte mit anderen vergleichen. Von den Besseren lernt man dabei ja am meisten. Und wird auch mal mitgezogen und ehrgeiziger.

Da reagieren Kinder ja auch schon sehr drauf, wie ich an meiner Tochter gerade live beobachten kann, die es grad in eine Ballettgruppe über ihrem Niveau verschlagen hat und die jetzt neben Frust auch plötzlich großen Ehrgeiz an den Tag legt.
 
Alle Künstler, die ich kenne, tun genau das ständig. Die sind permanent in einem so ausgeprägten Wettbewerb miteinander …
Was ich ganz stark bezweifle. Das mag vielleicht an der Hochschule so sein, bei den Wettbewerben. Aber irgendwann ist ja auch da die Altersgrenze erreicht. Die ernsthaften (!) Künstler, die ich kenne, stehen nur im „Wettbewerb“ mit dem Werk, mit dem Objekt ihrer Kunst. Das kann durchaus auch heißen, daß sie egomanisch ihre Kollegen nicht wahrnehmen. Aber: Ein guter Schauspieler spielt um so besser, wenn er starke Mitspieler hat, nicht aus Konkurrenz, sondern weil starke Mitspieler einen künstlerischen Widerpart bieten.
 
Die ernsthaften (!) Künstler, die ich kenne, stehen nur im „Wettbewerb“ mit dem Werk, mit dem Objekt ihrer Kunst.
Ich rede von hauptberuflichen und erfolgreichen Regisseuren, Opernsängern und Illustratoren aus meinem Freundeskreis. Obwohl sie künstlerisch recht gut im Geschäft sind, geht es permanent darum, was andere machen und der Wettbewerb ist sehr ausgeprägt. Vielleicht kann man sich als fest angestelltes Orchestermitglied irgendwann entspannen. Die freien Künstler können das nicht. Und ich habe das Gefühl, dass Theater und Verlage auch gnadenlos darauf setzen.
 
Kommt wahrscheinlich darauf an, mit welchem Menschenschlag man sich umgibt.
 

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