Update
Von den vielen guten Ratschlägen, die ich von euch bekommen habe, habe ich erst einmal die folgenden von Pianocandle befolgt.
a) Gib den Traum vom Flügel NICHT auf. Das klappt sowieso nicht.
b) Lass den Traum ruhen, lass den Blüthner los.
c) Such ein Traumklavier. Eines, das gut genug ist, deinen Flügeltraum zu besänftigen, aber keine Anstalten macht, ihn dir zu nehmen.
d) Sollte der Blüthner "Deiner" sein, dann wird er dir nachlaufen. Las es drauf ankommen, ohne damit zu spekulieren.
Deshalb möchte ich euch jetzt von meiner Suche nach meinem Traumklavier berichten:
Vor gut einer Woche war ich in Leonberg bei der Klavierfabrik Pfeiffer. Dort hat sich der Geschäftsführer persönlich sehr viel Zeit für mich genommen. Ich habe diverse Klaviere angespielt und nach einiger Zeit hatte sich mein Interesse auf folgende Klaviere konzentriert
- ein 122er Grotrian von 1984: Klang etwas basslastig, Spielbarkeit OK
- sowie 2 Pfeiffer 112er von 1967 bzw. 1970.
Dr. Pfeiffer fragte dann, wo das Klavier denn stehen solle und als ich „an einer Wand auf Parkett“ antwortete, wurde ein Mitarbeiter geholt und die 3 Klaviere nebeneinander auf Parkett und an die Wand gestellt. Damit war ein direkter Vergleich möglich und da fiel das Grotrian dann leider durch: Sehr basslastig und wenig Klang in Mittellage und Diskant. Die beiden Pfeiffer waren da viel ausgewogener und vor allem das eine hatte einen schönen glockigen Klang, ist aber auch recht teuer.
Gestern war ich nun bei einem weiteren Klavierbauer (betreut den Steinway meines KL, sollte also gut sein). Dort fielen positiv auf:
- ein 120er Schimmel: Sehr schöner Klang (viel besser als die anderen Schimmel-Klaviere, die ich bisher angespielt hatte) und der Klavierbauer meinte, die Intonation wäre noch nicht optimal. Auch optisch ist das Klavier ein Schmuckstück (endlich mal kein schwarzer Schimmel, sondern Mahagoni poliert).
- ein Yamaha UX: Viel Volumen, optisch natürlich schwarz Hochglanz. Ist ein Containerklavier, nach Aussage des KB aber definitiv kein Musikschulklavier, da es kaum abgespielt war(da es innen optisch so aussah, vertraue ich auf diese Aussage).
- ein C. Bechstein Modell 7 (138 cm) von 1901: Traumhafter Klang, super zu differenzieren, ein echter Kandidat für ein Traumklavier. Allerdings kommt da am Montag noch ein anderer Interessent und außerdem bin ich mir nicht sicher, dass dieses Klavier mit seinen Ausmaßen wirklich in unser Wohnzimmer zu bringen wäre.
Jetzt habe ich ein paar Fragen:
- Warum war das 120er Grotrian so schlecht? Gibt es „Montagsklaviere“ oder hat man sich bei einem Fremdklavier einfach keine Mühe mit der Intonation gegeben?
- Was ist zu Pfeiffer zu sagen? Mein KL meint: Gute Mittelklasse.
- Spricht etwas gegen Schimmel? Ist wohl auch gute Mittelklasse, aber gibt es da auch Ausreißer nach oben?
- Was ist von so einem Uralt-Klavier wie dem Bechstein zu halten? Es ist sehr viel gemacht worden (Resonanzboden gespänt & lackiert, Stimmstock, Saiten und Hammerköpfe neu).
Also Kandidaten für ein Vernunftklavier hätte ich jetzt, beim Traumklavier bin ich mir noch nicht so sicher.
Liebe Grüße
Susanne
PS: Einen weiteren Kandidaten für ein Traumklavier gab es noch: Ein Grotrian Steinweg 120, leider aber unverkäuflich da Meisterstück des Klavierbauers.