Anordnung der Klaviertasten (schwarz/weiß)

:rolleyes:
A propos schwarze und weiße Tasten:

Hat einer von Euch eine plausible Erklärung, warum bei Cembali und Orgeln die Untertasten früher aus dunklem Holz gefertigt wurden und stattdessen die Obertasten mit Elfenbein oder Knochen belegt waren? Wurde Elfenbein in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts so preiswert (und Ebenholz so kostbar), daß es sich mit einem Male lohnte, die Untertasten mit Elfenbein zu belegen?

Ich habe in der Klavierbau-Literatur darüber noch nichts Vernünftiges gelesen.

Ich auch nicht. Eine mir bekannte Erklärung besagt, dass die Tastaturen eben aus eine Zeit stammen, in der es mit der Hygiene nicht so weit her war. Soll heißen, dass Cemablisten oder Organistenhände nicht immer so gewaschen waren wie das heute (meist) der Fall ist. Und da man halt die Untertasten häufiger braucht als Obertasten..... :floet:
Gruss
 
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Tonleitern und Klaviatur

Da der Aufbau der Tonleiter aus Halb- und Ganztonschritten, daraus folgend auch aus zwei gleichen Tetrachorde besteht, und da die Tonleiter insgesamt zwölf gleiche Habtonschritte hat, könnten doch auch die Tasten (schwarz/weiß) abwechselnd angeordnet werden?

Wenn die Tasten abwechselnd angeordnet sind, muß man genau hinhören, ob man gerade einen Halbtonschritt spielt oder einen Ganztonschritt, bzw. den wievielten Ton der betreffenden Tonart man gerade spielt.
Der Anfang ist bei einer solchen Anordnung schwieriger als mit der C-Dur-Klaviatur.
Danach nimmt man die Melodien aber bewußter wahr, kann sich das öde Transponieren sparen und sich stattdessen ganz auf das Wesen einer Melodie konzentrieren.
Besonders sinnvoll ist die abwechselnde Anordnung jedoch für das Akkordeon, da dort dann auch die Melodie-Hand alle Tonarten gleich spielen kann, wie es die linke Hand schon immer tut und obendrein noch die Tonart-Führung durch die linke Hand gegeben ist.
Ich habe ein Java-Programm geschrieben, mit dem jeder PC-Besitzer (Mac noch nicht) mit seiner PC-Tastatur diese Tasten-Anordnung kostenlos ausprobieren kann. Hier ist es zu finden: www.gerd-r-hamann.de
Die Quintenzirkel-Anordnung der linken Akkordeon-Seite ist während der Aufklärung entstanden, das Klavier im Mittelalter.
Mit der Ablösung der "Schifferklaviatur" hat man endlich ein komplett "aufgeklärtes" Akkordeon.
Dieses ist wegen der klar eindimensionalen Melodieführung auch dem herkömmlichen C- oder B-Griff-Knopfakkordeon überlegen.
 
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Ein Schritt in Richtung Neu-Klaviatur

Die herkömmliche Klaviertastatur entspricht zwar optimal der Notenschrift (Notenschrift-Klaviatur) hat aber aufgrund ihrer C-Dur-Lastigkeit den großen Nachteil, dass die selben Akkorde in jeder Tonart anders gegriffen werden müssen.
Um dieser alten Erkenntnis einen neuen Handlungs-Schritt in Richtung Instrumentenbau folgen zu lassen, hab ich ein Java-Programm geschrieben, mit dem jeder PC-Besitzer (mac noch nicht) seine PC-Tastatur zum Spielen auf der neuen Tasten-Anordnung benutzen kann.
Man hält die Tastatur senkrecht und spielt linkerhand Begleit-Bass und Akkord auf den oberen 2-3 Tastenreihen wie auf einem Akkordeon und rechterhand auf den unteren 2 Reihen die Melodie in Janko-Anordnung.
Man kann den Instrumentenklang wie bei einem Synthesizer wählen.
 
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Schwarz-Weiße Tasten -> 3-Farbige Tasten

Ich kann mir ehrlich gesagt, keinen anderen Grund vorstellen. Es ist einfach nicht praktikabel die Tastatur ganz gleichmäßig mit abwehselnden schwarzen und weißen Tasten zu gestalten.
Gibt es denn bei anderen Instrumenten Analogien dazu? Wäre mal interessant zu vergleichen :)

marcus

Ich habe die gleichmäßig 2-reihige Tastenanordnung in abwechselnd dreifarbiger Erscheinung realisiert.
Dann kehrt jede Farbe immer nach einer kleinen Terz wieder.
Nach gewisser Eingewöhnung merkt man dann schon, ob die Farbe, die man gerade auf der oberen Reihe spielt, zu einem C oder Fis gehört.
Man kann spezielle Tasten auch mit fühlbaren Punkten versehen.
 
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Liszt prophezeite zwar, dass die Janko-Klaviatur innerhalb von 50 Jahren die herkömmliche Klaviatur ersetzen würde.
Wegen der hohen Umstellungskosten und -hindernisse ... hat sich diese geniale Klaviatur jedoch leider nicht durchgesetzt ... herkömmliche Klaviatur ist ein weit verbreiterter Standard bei zahlreichen Tasteninstrumenten vom Akkordeon bis zur Orgel
Hier habe ich noch einen Ansatz unternommen, diese 6+6-Neuklaviatur zumindest auf dem Akkordeon und dem Computer populaer zu machen: Hamann's Web-Notizen
 
Also hat Heinrich Josef Vincent 8 Jahre vor Paul von Janko bereits 1/3 der Janko-Klaviatur erfunden. Oder besser gesagt: Paul von Janko hat 8 Jahre nach Vincent die Vincent-Klaviatur verdreifacht. Er machte aus den zwei Vincent-Tastenreihen sechs Janko-Tastenreihen.
Danke iofilter! So hab' ich wieder was gelernt.

Gruß aus Wien
Roman
 
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Hexaphon

Unterdessen sind neue Tastaturen dank der taktilen Bildschirme leichter herzustellen! Hexagone sind sehr beliebt, zum Beispiel beim Hexaphon, wo jede Nachbarzelle einen günstigen Akkord herstellt.
 

Das war doch nur ein rhetorischer Trick, den sie (!) gleich erklärt hat: nicht die C-dur Tonleiter war der Ursprung, sondern die Kirchentonarten, die alle dieselben Stammtöne haben.
Das Klavier ist schon eine geniale Konstruktion aber die Anordnung der Tasten war zwangsläufig von den damals wie heute vorherrschenden Tonabständen vorgegeben.
ich grabe mal diese Thread-Leiche aus, da ich mir vor wenigen Minuten die gleiche Frage nach dem Ursprung der heutigen Klaviertastenanordnung gestellt habe.
Jetzt wurde ja gesagt, dass sie auf den Stammtönen der Kirchentonarten basiert.
Was mich nun interessieren würde: zwischen e und f sowie h und c haben wir ja Halbtonschritte, ansonsten überall Ganztöne.
Als die Kirchentonleitern und ihre Stammtöne entwickelt wurden, hatte man ja vermutlich noch keine Tastaturen, sondern vor allem die menschliche Stimme als Instrument im Sinn.
Aus welchen Gründen hat man nun bestimmt, dass genau an den zwei Stellen die Stammtöne nur einen Halbtonschritt Abstand haben?
 
Hängt wohl mit den wiederkehrenden Melodien/Liedern und deren Entwicklung zusammen (Leitton, Zielton...). Entsprechend ist in der chinesischen Musik die pentatonische Tonleiter vorherrschend.

Disclaimer: meine ganz laienhafte Vermutung
 
Ich glaube, derjenige, der das weiß, weiß auch genau, warum bei uns das englische - und logische - "b" "h" heißt.

CW
 
das mit dem b und h ist m.W. gut nachvollziehbar geklärt
 
Ja, Erklärungen gibt es mehrere. Ob und welche davon stimmt, weiß niemand. Da schreibt einer vom anderen ab.

CW
 
Als die Kirchentonleitern und ihre Stammtöne entwickelt wurden, hatte man ja vermutlich noch keine Tastaturen, sondern vor allem die menschliche Stimme als Instrument im Sinn.
Aus welchen Gründen hat man nun bestimmt, dass genau an den zwei Stellen die Stammtöne nur einen Halbtonschritt Abstand haben?

Weil sich eine reine Quart oder Quint leichter singen läßt als der blöde Tritonus.

Aus genau diesem Grund gibt es das B in zweifacher Ausfertigung - B durum ("hartes B" = H) oder B molle ("weiches B").
Dadurch läßt sich der Tritonus vermeiden: Von F eine Quart aufwärts nimmt man das weiche B...
 

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